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Anmerkung: So das wäre dann der Schluss ich hoffe es hat euch gefallen ;) Danke für die Reviews (weiterhin her damit) und ganz besonderen Dank noch mal an Miss Catherine, du weist wofür *g*.

Die Qual der Wahl
Teil 5

„Was?“, Jarod hatte Mühe das Auto auf der Straße zu halten. „Mein Gott, wie geht es ihr?“
Sydney seufzte. „Sie ist noch nicht wieder bei Bewusstsein, wurde aber nicht lebensgefährlich verletzt. Sie hat ein paar Prellungen, Blutergüsse und eine leichte Gehirnerschütterung..“, er hielt inne.
„Aber?“, hakte Jarod nach.
„Sie hat das Baby verloren.“
„Wa..“
„Sie hat bei dem Unfall irgendwas in den Unterleib gerammt gekriegt. Sie mussten das Baby absaugen“, erklärte Sydney.
„Shane?“, fragte Jarod weiter.
Wieder seufzte Sydney. „Er ist tot.“

*~*~*

„Tut mir Leid, ich kann Sie da nicht rein lassen“, die Schwester stemmte die Hände in die Hüften.
„Was? Aber, wir waren doch schon da drin!“, protestierte Broots und warf Sydney einen verwirrten Blick zu.
Die Schwester rollte mit den Augen. „Heißen Sie Mrs O'Brain?“
Broots seufzte. Er war ziemlich erleichtert gewesen, als er gehört hatte das Miss Parker aufgewacht war und nun so was. „Nein.“
„Dann will sie Sie auch nicht sehen“, sagte sie. „Aber... Dr Green? Richtig?“
Sydney nickte. „Ja.“
„Der Doktor würde Sie glaube ich noch gerne sprechen“, erklärte sie. Sydney folgte ihr zum Schwestern Tresen. „Er hat Miss Parker nahe gelegt sich einer psychiatrischen Behandlung zu unterzeihen.“
„Ja? Und was hat sie gesagt?“
„Nun“, sie lächelte. „Sie hat ihm fast den Kopf abgerissen. Ah, da kommt er ja.“

*~*~*

„Was wollte er?“, fragte Broots neugierig.
„Er wollte, dass ich Miss Parker im Auge behalte. Wie es scheint mag er sie“, erklärte Syd.
Broots nickte nur. „Was sie wohl von Mrs O'Brain wollte?“
„Nun, ich denke es liegt nahe dass es sich um Shane handelte.“

*~*~*

Jarod stand an einen Baum gelehnt und beobachtete die Trauergemeinde.
Miss Parker saß zwischen Mrs O'Brain und Holly, die sich an ihrem Ehemann festklammerte. Meryl, die offensichtlich keine Ahnung hatte was vor sich ging, saß auf Hollys Schoß und hielt Parkers Hand.
Jarod wartete bis zum Ende. „Parker“, rief er leise.
Verwirrt blieb sie stehen und wartete, bis die letzten an ihr vorbei gegangen waren. Sie kniff die Augen zusammen. „Jarod?“
Holly drehte sich um. „Alles in Ordnung?“
„Ich komme gleich nach“, sagte Parker.
Holly nickte und setzte sich wieder in Bewegung.
Jarod stand in zwischen vor Parker. „Hey!“
„Was tun Sie hier?“, fragte sie. Sie klang genauso gefasst wie sie aussah.
Jarod musterte sie. Sie gehörte in ein Krankenhaus Bett. Aber er konnte auch verstehen, dass hier dabei sein wollte. „Ich .. war gerade in der Nähe.“
„In Irland?“
„Ja..“, sagte Jarod. „Miss Parker, das mit Shane und dem Baby tut mir sehr Leid.“
Sie nickte nur. Sie wusste nicht so genau was passiert war, aber plötzlich rollten die Tränen. Mit aller Kraft versuchte sie sich wieder, wie die letzten Tage, unter Kontrolle zu kriegen.
Jarod starrte sie hilflos an. Das hatte er nicht erwartet. Er machte einen weiteren Schritt auf sie zu und wollte sie umarmen hielt aber dann mitten in der Bewegung inne. Wahrscheinlich würde er mit einer Kugel im Kopf enden, dachte er als schließlich doch die Arme um sie schloss.
Wider seiner Erwartungen, erwiderte sie die Umarmung, was sie sogleich wieder bereute da sie nun jede einzelne Verletzung spürte. Sie stöhnte.
Erschrocken ließ Jarod sie los. „Entschuldigung.“
„Geht schon wieder“, presste sie hervor und hielt sich an einem Grabstein fest. Sie war, falls das überhaupt möglich war, noch weißer geworden.
„Ich bringe Sie rein.“

*~*~*

„Das ist nicht wahr!“, fauchte sie ins Telefon.
Jarod dachte von sich, dass er eigentlich kein Mensch war, der sich all zu schnell aufregte. Er wusste nicht genau was Parker gesagt oder getan hatte, aber er war wirklich sauer auf sie. „Ach nein? Sie hassen das Centre aber sie wollen nicht gehen. Und kommen Sie mir nicht wieder mit dieser Wendepunkt-Geschichte. Jetzt haben Sie die Chance. Es ist doch alles fertig geplant. Sie haben etwas wohin Sie sich wenden können. Ein Leben ohne das Centre“, donnerte er.
„Und dann darf ich von einem Punkt zum anderen rennen, genau wie Sie“, rechtfertigte sie sich. „Das will ich nicht. Hier habe ich, im Gegensatz zu Ihnen, zumindest ein Leben, es ist vielleicht kein besonders gutes, aber es ist eins. Warum sollte ich gehen, Jarod? Ich wäre nur wegen Shane und dem Baby gegangen, das wissen sie ganz genau. Ich habe keinen Grund das Risiko einzugehen“, sie versuchte etwas ruhiger zu werden, scheiterte aber. „Sie gehen mir auf die Nerven. Ich kann das sehr gut selbst entscheiden. Und ich will einfach nicht. Sie sollten aufhören zu versuchen mich zu verändern.“
Jarod schwieg einen Moment. „Wenn Sie das so sehen“, sagte er und klang verletzt.
Die Leitung war tot. Rasend vor Wut Miss Parker das Telefon an.
Sie packte ihr Scotch Glas und schmiss es an die Wand. Einen Moment lang sah sie den wenigen Tropfen zu die die Wand runterliefen, dann lies sie sich auf das Sofa fallen.
Fahrig strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht. Sie hatte weiß Gott keine weiße Weste mehr, aber womit hatte sie das verdient?
Sydney hatte sie tausende Male gefragt, ob alles in Ordnung war. Natürlich hatte sie ja gesagt. Aber das war es nicht. Sie vermisste Shane und sie fragte sich warum sie aus der Sache mit Tommy nichts gelernt hatte. Sie war offensichtlich nicht für ein normales Leben mit einer Familie außerhalb des Centres bestimmt. Und die vielen verdammten kleinen Wunden und Narben erinnerten sie ewig daran was passiert war.
Sie konnte nicht schlafen und wenn doch, dann träumte sie von rasend schnellen Trucks, Feuer, Shanes toten Augen und schreienden Babys.
Jarod hatte nur helfen wollen und sie hatte es geschafft, dass auch er sie hasste. Das ging ihrer Näher als sie jemals erwartet hätte. Nun hatte sie niemanden mehr.

*~*~*

Broots hatten einen Angestellten des Hotels tatsächlich überreden können Miss Parkers Hotelzimmer aufzuschließen. Gefolgt von Sydney stürzte er hinein.
Es hatte tatsächlich die Möglichkeit bestanden, dass Jarod noch in Brooklyn war und als Miss Parker weder zum Frühstück noch zum verabredeten Zeitpunkt aufgetaucht war, hatten sie angefangen sich Sorgen zu machen.
Suchend sah er durch die Sweet. „Da ist sie“, er deutete zur Sitzecke.
Miss Parker war vom Sofa gerutscht und lag nun leblos davor.
Broots stürzte auf sie zu. „Miss Parker? Miss Parker?“
Sie reagierte nicht und Broots fühlte nach ihrem Puls. Ein riesiger Stein viel ihm vom Herzen als er ihn nach einer Schreckenssekunde endlich fand.
Sydney war bereits dabei einen Krankenwagen zu rufen. Er beäugte die Dosen auf dem Tisch. Von Antidepressiva über Schmerzmittel bis zu Schlafmitteln war alles dabei. Er seufzte und sah in ihr bleiches Gesicht. Warum hatte sie nicht mit ihm geredet?

*~*~*

Jarod war gerade dabei seinen Kittel endgültig auszuziehen, da stürzte eine Schwester ins Zimmer. „Oh, gut das Sie noch da sind! Die anderen sind alle mit den Brand-Opfern beschäftigt und wir haben einen Notfall..“
Sie hatte noch gar nicht ausgesprochen, da hatte er seinen Kittel wieder an. Er stürzte auf den Flur.
Er starrte die Gestalt auf der Trage an und hoffte für einen Augenblick beinahe, dass es sich nur um einen schlechten Scherz handelte.

*~*~*

Jarod setzte sich neben Sydney. „Glaubst du, sie hat versucht sich umzubringen?“
Sydney fuhr sich über das Gesicht. „Nein, zumindest hoffe ich das nicht. Sie ist eine Kämpferin, sie würde nicht so einfach aufgeben“, er hielt inne.
„Nun, irgendwie ist sie aber mit Drogen voll gepumpt hier gelandet“, entgegnete Jarod müde.
„Hm, ich denke sie hatte es sehr schwer in letzer Zeit. Vermutlich hatte sie das Gefühl das die Medikamente nicht helfen und hat sie einfach überdosiert. Sie stand doch unter Alkoholeinfluss, oder? Vielleicht hat sie einfach die Kontrolle verloren“, überlegte Sydney. Er seufzte. „Ich habe versucht mit ihr zu reden. Es war kaum mit anzusehen. Sie hätte sich zu Hause in Ruhe erholen sollen, psychisch und physisch, an Stelle dessen hat Sie sich hoffnungslos überarbeitet.“
Jarod hielt sich an seinem Kaffeebecher fest. „Ich habe gestern Abend noch mit ihr telefoniert, ich... Sie und Shane wollten das Centre verlassen und sie wollte nicht alleine gehen. Irgendwann bin ich sauer geworden.. ich habe ihr ein paar fiese Dinge an den Kopf geworfen. Ich sagte, Catherine, Tommy und Shane wollten sie alle aus dem Centre holen und sie würde sie verraten, wenn sie jetzt nicht gehen würde. Sie sagte das wäre nicht wahr und dann ging es immer so weiter..“ Er seufzte. Shane war gerade 2 Wochen tot. Wie hatte er so gefühllos sein können?
Sydney beobachtete seinen ehemaligen Schützling aufmerksam. „Es ist bestimmt nicht deine Schuld, Jarod“, sagte er. „Du wolltest ihr immer nur helfen.“
„Nun, wie es aussieht habe ich das nicht besonders gut gemacht“, er senkte den Blick. „Als ich gemerkt habe wer auf der Trage liegt, ich dachte mein Herz bleibt stehen.“

*~*~*

Jarod stand an Miss Parkers Bett und sah ihrem gleichmäßigem Atem zu. „Tu das ja nie wieder“, sagte er fest. „Du kannst doch nicht einfach weggehen und mich alleine lassen!“
Einen Moment noch sah er sie an und verließ dann den Raum.

*~*~*

Sie wusste nicht ob sie nur geträumt hatte, dass Jarod an ihrem Bett stand und mit ihr sprach oder nicht. Doch sie redete sich ein, dass es sowieso keine Rolle spielte. Vielleicht war das das Problem. Solche Dinge spielten einfach keine Rolle sie änderten nichts.
Sie hörte Broots nicht zu sondern sah im Krankenhauszimmer umher. Wie hatte sie es soweit kommen lassen können? Sie erkannte sich selbst nicht wieder. Es wurde Zeit, dass sie sich zusammen riss.
„Wie auch immer“, sagte sie scharf. „Jarod war hier und Sie haben ihn einfach gehen lassen! Das darf nie wieder vorkommen.“
Broots zuckte zurück. Sie war auf hundertachzig. Er warf Sydney einen verwirrten Blick zu. „Ähm, Miss Parker er hat Ihnen geholfen“, erklärte er.
Miss Parker hatte eindeutig auf stur geschaltet. Sie verschränkte die Arme. „Das hätte ein anderer Arzt auch gekonnt.“
„Miss Parker, denken Sie nicht das etwas übertreiben“, schaltete Sydney sich ein.
Sie schoss einen Blick ab der sogar an Sydney nicht einfach ab zu prallen schien. „Nein!“, fauchte sie. „Finden Sie ihn. Sofort!“
Sydney seufzte innerlich. Sie tat sich selbst am Meisten weh. Abgesehen von Jarod vielleicht.

*~*~*
Miss Parker hatte beschlossen, dass es vermutlich tatsächlich das Beste war wenn sie auf Sydney und ihren Arzt hörte und sich in Ruhe auskurierte. In der Zeit die sie zuhause verbrachte fällte sie eine Endgültige Entscheidung. Sie packte alle Zweifel, ihr Gewissen und ihre Gefühle für Jarod und sperrte sie – unzugänglich für jeden- einfach weg. Sie hatte nicht erwartet, dass es einfach werden würde aber sie hoffte, dass es mit der Zeit leichter werden würde.
Schließlich statte sie an ihrem ersten Tag im Centre sofort Raines einen Besuch ab.
„Darf man fragen, was Ihre Meinung geändert hat?“, fragte Lyle als sie Raines Büro verließen.
„Nun, sagen wir mal so“, begann sie. „Sie sind nicht mehr der Einzige der einfach alles will“, damit ließ sie ihn stehen.
„Miss Parker!“
Sie fuhr herum. „Broots. Sie haben mich erschreckt!“
„Oh, Entschuldigung“, schuldbewusst sah er sie an. Doch sie lächelte nur.
„Was gibt’s?“
Irritiert starrte Broots sie an. „Ühm, Sydney wollte Sie sprechen.“

*~*~*

„Das ist verrückt! Jarod ist ein Genie, auf so etwas fällt er nicht rein,“ meinte sie und untersuchte ihre Fingernägel.
„Natürlich! Er steht auf dich, Schwesterherz“, erwiderte Lyle.
Miss Parker lies ihre Hand sinken und zog eine Augenbraue nach oben.
„Guck mich nicht so an. Alles was du machen musst ist deine Waffe festzuhalten“, sagte er. „Mmh und vielleicht solltest du in nächster Zeit etwas netter sein“, Lyle stockte. „Meinst du du kannst das?“
„Nein!“
„Dann lerns“, bemerkte Lyle trocken. „Immer schön lächeln!“
Miss Parker rollte mit den Augen. „Das ist verrückt“, wiederholte sie Kopfschüttelnd.
Lyle grinste nur und verließ ihr Büro. An der Tür traf er Sydney und Broots.
Sydney wartete bis Lyle weg war. „Sie machen gemeinsame Sachen mit Lyle?“
Miss Parker zuckte mit den Schultern und nahm ihre Beine vom Tisch. „Er geht mir auf die Nerven. Wie immer eben!“, sie stand auf und strich ihren Rock glatt. „Gibts was Neues von Jarod?“

*~*~*

„Also, zu mir war sie eigentlich in letzter Zeit ganz.... nett“, erklärte Jarod. „Auch wenn ihre ständige gute Laune etwas ungewöhnlich ist!“
„Das ist sie in der Tat. Sie hackt noch nicht mal mehr so viel auf Broots um. Sie verdrängt einfach alles wieder, dieses mal spielt sie, im Gegensatz zu sonst, eben einfach den Sonnenschein“, sagte Sydney. „Und sie ist eine Meisterin im ausweichen von Fragen. Aber was mir am Meisten Sorgen macht ist, dass sie ständig irgendwelche Besprechungen mit Lyle und Raines hat.“

*~*~*

Schweigend gingen die Zwillinge den Gang zu Raines Büro entlang. Vor der Tür blieb Lyle stehen. „Willst du sicher mitkommen?“
„Als ob dich das tatsächlich kümmern würde.“
Er zuckte mit den Schulter. „Du bist meine Schwester.“
„Und ich wäre dir mehr als dankbar, wenn du mich nicht alle 2 Sekunden daran erinnern würdest“, sagte Miss Parker trocken. „Das ist auch so schon deprimierend genug“, sagte sie und drückte ihm den Schalldämpfer in die Hand.
Sie beobachtete wie Lyle ihn festschraubte. Es ging eben nur um Macht. Raines hatte zu viel davon, also mussten sie ihn loswerden. Es würde der Tag kommen, da war Miss Parker sich sicher, da würde Lyle auch sie als eine Bedrohung ansehen und sie beseitigen wollen, aber sie war sich ebenso sicher, dass es umgekehrt genauso sein würde. Doch für den Moment arbeiteten sie noch zusammen.

*~*~*

Miss Parker seufzte und rieb sich die Schläfen. „Ich hab es satt nett zu sein.“
„Aber es klappt doch oder?“
„Ja.. wie auch immer. Ich habe Broots und Sydney nach untern bringen lassen. Was ist mit Angelo?“
„Der ist unterwegs.“
„Na dann geh ich jetzt mal“, sagte sie und ging zur Tür.
„Weidmannsheil“, rief Lyle ihr nach.
Sie lachte nur.

*~*~*

„Oh Gott, oh Gott“, Broots ging auf und ab. Er hatte gedacht diese Zeiten wären vorbei.
Sydney hingegen saß ruhig in einer Ecke und dachte nach. Wenn Broots und er und sogar Angelo hier unten in diesem Loch feststeckten, wo war dann Miss Parker? Normaler Weise steckte sie immer mit ihnen fest. Normalerweise wollte das Centre gerade Sie aus dem Weg haben.

*~*~*

Beinahe panisch hämmerte Jarod an ihre Tür. Er hatte alles versucht, aber er hatte weder Sydney noch Broots oder Angelo erreichen können. Schließlich war er selber noch Blue Cove gekommen. Er wusste wozu Lyle fähig war und er hatte Angst um sie.
Die Tür schwang auf und eine sehr lebendige Miss Parker stand, die Waffe im Anschlag, vor ihm. „Hallo Schatz“, sagte sie. „Wie war dein Tag?“

*~*~*

Jarod versuchte erst gar nicht seine Wut und Verzweiflung zu verstecken. Er wollte auf keinen Fall zurück ins Centre. Warum tat sie ihm das an? Wie konnte sie ihn so hintergehen? In den wenigen Minuten ihrer Gegenwart hatte er, anders als sonst, sofort gemerkt, dass er keine Chance hatte. Sie würde ihn unter keinen Umständen gehen lassen. Wie hatte er auch nur so dämlich sein können? Er war ein Pretender, aber Miss Parker brauchte nur zu lächeln und freundlich zu sein und er ließ sich von ihr hinters Licht führen.
Miss Parker zog das Seil fest, mit dem sie Jarod an den Stuhl gefesselt hatte und richtete sich auf.
Sie nahm ihr Glas Scotch und musterte ihn triumphierend lächelnd. „Nun sieh sich einer das an“, sie lies sich aufs Sofa fallen. „Sie kommen her um mich zu retten. Ich hatte ja nicht wirklich gedacht, dass Sie so blind sein können... Das ist die traurigste Geschichte die Welt je gesehen hat“, sagte sie. Für einen Augenblick bekam sie einen ernsten Ausdruck, so dass man beinahe hätte denken können sie meine es ernst. Doch dann kehrte dieses irre Lächeln zurück. „Cheers“, sagte sie und nahm einen großen Schluck aus ihrem Glas
Jarod schüttelte den Kopf. „Was ist bloß aus Ihnen geworden, Miss Parker?“, fragte er leise.
Sie strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Nun, offenbar kann ich das Centre nicht verlassen. Also mache ich das beste draus“, sagte sie. „Ich denke, man könnte es eine Art Selbsterhaltungstrieb nennen.“
„Selbsterhaltungstrieb? Das ist der pure Wahnsinn!“
Sie zuckte nur mit den Schultern. Ihr Lächeln wurde noch eine Spur breiter . „Das liegt dann wohl in der Familie.“ Wo blieb eigentlich Lyle?
Wieder schüttelte Jarod fassungslos mit dem Kopf und sah ihr fest in die Augen. Sie sahen seltsam abgestumpft aus. Die Augen sind das Fenster zu Seele, schoss es ihm plötzlich durch den Kopf. „Ihre Mutter hätte das nicht gewollt. Sie wollte uns aus dem Centre holen. “
„Und jetzt raten Sie mal warum sie gestorben ist. Ich bin sicher, das wollte sie auch nicht“, sagte sie gleichgültig.
Jarod starrte sie an. Doch er kam nicht mehr dazu etwas zu sagen.
„Gut gemacht, Schwesterherz“, Lyle stand hinter ihr und legte seine Hände auf ihre Schultern, während zwei Sweeper sich um Jarod kümmern.
„Willkommen zuhause, Wunderknabe“, sagte Lyle.
Jarods verletzter Blick prallte an ihr ab. Sie drehte sich zu Lyle. „Ich habe dich gar nicht kommen hören.“

*~*~*

Sie atmete noch einmal tief durch, dann öffnete sie die Tür.
Jarod saß mit verschränkten Armen und versteinerter Miene auf dem Sofa und ignorierte sie.
Sie ging betont langsam auf ihn zu. „Und wie gefällt Ihnen ihr neues zuhause, Wunderknabe?“
Er sagte nichts.
„Lyle schien sich ziemlich sicher zu sein, dass Sie kommen würden. Ich meine ein neues Labor... sogar ein neues Zimmer für die Laborratte.“
Jarod schwieg weiterhin.
„Ach kommen Sie!“, sie stand nun vor ihm. „Ich weiß Sie sind sauer, aber Sie benehmen sich wie ein Kleinkind!“
Jarod funkelte sie. „Vielleicht habe ich ja Spaß dabei!“
Sie rollte mit den Augen. Wunderbar. „Hören Sie, es tut mir wirklich Leid“, sagte sie und stellte überrascht fest, dass sie es tatsächlich so meinte. „Ich musste mich entscheiden, das ist alles. Ich behaupte nicht, dass die Art auf die wir Sie gefangen haben sehr.. nett war.“
Jarod erwiderte nichts. Nett, pah!
Entnervt warf Miss Parker die Arme in die Luft. „Schön! Also folgendes: Sie werden kooperieren müssen.“
„Ach ja? Wie ich gehört habe, ist Raines tot!“ Und er war sich sicher das die Zwillinge nicht ganz unschuldig daran waren.
„Ja, aber Lyle ist noch da“, sagte sie versonnen. „Wie auch immer, solange Sie kooperieren werden Sie mit Sydney zusammen arbeiten, sollte das nicht der Fall sein freut sich Lyle schon ein Stündchen mit Ihnen allein.“
Jarod sah ihr ungerührt zu. „Miss Parker, so sind Sie nicht“, startete er einen letzten Versuch. „Kein Mensch ändert sich so schnell.“
„Und genau deshalb haben Sie eine Ewigkeit gebraucht um mich weich zu kochen“, schnappte sie zurück. „SO bin ich nicht!“ Sie seufzte. „In den oberen Etagen geht es leider im Moment etwas chaotisch zu“, sagte sie. „Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass wir etwas haben, das sie bestimmt an der Arbeit halten wird.“
„Und was bitte soll das sein?“
Sie beugte sich vor. „Wir wissen wo Mommy ist“, ihre Lippen streiften sein Ohr. Sie lächelte düster auf und drehte auf dem Absatz um.
„Das kann nicht sein!“, rief Jarod ihr hinterher.
Sie drehte sich nicht mal um. „Legen Sie's drauf an!“
Jarod sah ihr hilflos hinterher. So sollte es also mit ihnen zu ende gehen. Miss Parker war auf dem besten weg zu einer weiblichen Lyle zu mutieren während er nichts daran ändern konnte und im Centre fest saß.

*~*~*

I like it - I'm not gonna crack
I miss you - I'm not gonna crack
I love you - I'm not gonna crack
I killed you - I'm not gonna crack
I like it - I'm not gonna crack
I miss you - I'm not gonna crack
I love you - I'm not gonna crack
i killed you - I'm not gonna crack
“, unentwegt vor sich hersummend ging Miss Parker den dunklen Korridor lang. Freundlich lächelnd nickte sie dem Sweeper zu. „Aufmachen.“
Der Sweeper gehorchte wortlos.
Fast gleichzeitig sahen Broots, Sydney und Angelo zur Tür. „Miss Parker!“, Broots sprang auf und viel ihr um den Hals. Er hatte schon gedacht er würde den Rest seines Lebens in diesem Loch unter der Erde verbringen.
Sie verzog kurz das Gesicht, doch als er sie wieder losließ war das freundliche Lächeln zurück gekehrt. „Worauf warten Sie noch? Raus hier!“
Sydney war nicht weniger erleichtert sie zu sehen, doch ihm entging nicht, dass Angelo sich von ihr fernhielt. Fast als hätte er Angst vor ihr.
Miss Parker wartete bis Broots und Angelo vorbei waren, nicht ohne Angelo einen warnenden Blick zu zu werfen, und ging dann neben Sydney her.
„Gute Nachrichten, Frankenstein“, sagte sie gut gelaunt. „Ihr Monster ist zurück.“









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