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Chosen

Der Tod ist deine Gabe

abends
Miss Parkers Haus


Jarod klingelte und wartete einen Moment.

Miss Parker öffnete die Tür. „Jarod!“

„Hi. Sind Sie fertig?“

„Fertig? Mit trainieren und auspacken schon, falls Sie das meinen. Oh, kommen Sie rein“, Miss Parker trat an die Seite. „Was kann ich für Sie tun?“

„Ich wolle mein Versprechen einlösen“, Jarod tart unsicher von einem Fuß auf den anderen.

„Was?“ Sie sah ihn verdutzt an. „Ach das, das meinten Sie wirklich ernst?“, Miss Parker gleitete Jarod ins Wohnzimmer. „Worauf haben Sie denn Lust?“

„Ich weiß nicht. Kino vielleicht? Wir müssen beide morgen früh aufstehen...“, schlug Jarod vor.

„Klar. Susan war vorhin hier und hat mir die Zeitung mitgebracht. Sie muss hier irgendwo liegen, da ist ja auch das Kinoprogramm drin. Suchen Sie sich was aus. Ich gehe in der Zeit duschen“, Miss Parker lächelte freundlich. „Ich würde Ihnen ja was anbieten, aber der Kühlschrank ist vollkommen leer.“

Danke, ich bin bestens bedient“, grinsend zog Jarod einen PEZ- Spender aus der Tasche und schlug die Zeitung auf. „Haben Sie einen bestimmten Wunsch?“

„Nein, nur bitte nichts mit Vampiren. Davon habe ich im echten Leben genug“, Miss Parker verschwand.

später

Als er die Tür hörte sah Jarod auf. „Hey, schöne Lady, sind Sie fertig?“

„Fast“, Miss Parker befestigte ihren Ohrring. „Haben Sie sich was ausgesucht?“

„Hm, wie wär's mit Oceens Eleven? Ich hab nichts besseres finden können.“

„Worum geht es da?“

Jarod stand vom Sofa auf und gab Miss Parker die Zeitung. „Dany Oceen und seine Männer wollen ein Kasino ausräumen. Soll ganz lustig sein.“

„Der ist mit Brad Pitt und George Cloony, nicht wahr?“

„Ja..“, er grinste. „Reiche ich Ihnen nicht?“

Sie lachte nur. „Na dann, nichts wie los“, Miss Parker nahm ihre Handtasche und machte sich auf den Weg zur Tür.

vor dem Kino

„Können Sie mir mal erklären, wie Sie solche Unmengen Popcorn in sich rein stopfen können?“, fragte Miss Parker kopfschüttelnd.

„Nein“, sagte Jarod nur.

„Oh ein Wunder, der Pretender hat keine Erklärung für etwas.“

„Oh ein Wunder, die Icelady ist aufgetaut“, Jarod grinste.

„Das ist nicht wahr“, protestierte Miss Parker und gleichzeitig wurde ihr klar, dass er tatsächlich Recht hatte.

„Wie Sie meinen“, sagte Jarod immer noch grinsend. „Wie fanden Sie den Film?“

„Nett. Die Geschichte war etwas lahm. Fanden Sie nicht?“

„Ich denke unser Alltag ist auch schwer zu toppen.“

„Da haben Sie mit Sicherheit Recht. Da fällt mir ein, was ist mit der Streife?“

„Die übernehmen die Anderen heute“, sagte Jarod während er das Auto aufschloss.

„Dann lassen Sie uns noch was essen gehen. Ich sterbe vor Hunger“, sagte Miss Parker sie.

„Na da muss man ja was machen. Wär ja auch zu schade, wenn Sie einfach wegsterben würden“, Jarod hielt ihr die Autotür auf.

„Ach wirklich. Ehrlich gesagt hätte ich gedacht, dass Sie zusammen mit Raines und Lyle am wenigsten um mich trauern würden“, sie setzte sich.

„Sie wissen ganz genau, dass das nicht stimmt“, sagte er ernst.

„Jetzt schon. Aber verstehen tu ich es trotzdem nicht“, sagte sie leise.

„Das müssen Sie ja auch nicht“, Jarod fuhr los.

später

„Das war ein wirklich schöner Abend, Jarod“, sagte Miss Parker als sie vor ihrem Haus hielten.

„Wirklich?“

„Sicher“, sie lächelte schmal. Ein angespanntes Schweigen entstand.
Nach einiger Zeit räusperte Jarod sich. „Das wird Ihre erste Nacht in Ihrem Haus...“

Miss Parker seufzte. „Ja...“

„Ist etwas nicht in Ordnung?“, fragte Jarod.

„Nein, es ist alles bestens“, sie wollte aussteigen aber Jarod hielt sie fest. „Nein, irgendetwas ist mit Ihnen.“

Miss Parker legte den Kopf in den Nacken. „Jarod, es geht mir gut. Warum auch nicht?“

„Sagen Sie's mir.“

Miss Parker stieg nun entgültig aus. „Gute Nacht, Jarod.“

Jarod war immer noch davon überzeugt, dass sie etwas bedrückte, aber offenbar wollte sie nicht darüber sprechen. „Gute Nacht, Miss Parker.“

im Haus

Miss Parkers Blick fiel auf den kleinen Tisch in Mitten des Raumes. Darauf lag eine kleine Visitenkarte. Miss Parker wollte ein Hausmädchen einstellen, dass sich um das Haus kümmerte. Es war sehr schön geworden, aber es war einfach zu groß für sie alleine. Viel zu groß.
Sie seufzte und machte sich auf den Weg nach oben.

zwei Monate später

Müde schloss Miss Parker die Tür zu ihrem Haus auf und trat ein.

„Anstrengenden Tag gehabt?“, Jarod kam aus dem Wohnzimmer.

„Was tun Sie denn hier?“, fragte Miss Parker während sie ihre Post durchsah. „Und wie sind Sie rein gekommen?“

„Ihre Haushälterin hat mich rein gelassen bevor Sie gegangen ist.“

„Wenn sie einfach wildfremde Männer in mein Haus lässt sollte ich sie feuern.“

„Ich bin doch nicht wildfremd!“

„Nein, aber sie kennt Sie nicht. Sie waren in den letzten zwei Monaten nicht hier“, Miss Parker hängte ihren Mantel auf. „Was wollen Sie?“

„Sie besuchen. Ich seh Sie ja kaum noch“, erklärte Jarod. Jetzt wohnte sie schon nur noch einen Block von ihm entfernt und er musste nicht aufpassen, dass er im Centre landete und er hatte beinahe weniger Kontakt zu ihr als vorher.

Miss Parker hängte ihren Mantel auf. „Nun, da muss ich Sie leider enttäuschen. Ich erledige jetzt schnell meinen Teil der Streife und dann muss ich noch etwas arbeiten.“

„Sie arbeiten viel in letzter Zeit...“

„Mr Marks hat ziemlich schnell eingesehen, dass ich mit Kaffee kochen und Akten verteilen unterfordert bin“, sie zog eine Augenbraue hoch. „Woher wissen Sie das?“

„Sean hat es mir erzählt. Ich habe ihn gestern getroffen“, er musterte sie. „Wie geht's Ihnen denn so?“

„Ich habe Ihnen doch eben schon gesagt, dass ich jetzt für Small talk keine Zeit habe“, sagte Miss Parker ärgerlich. „Haben Sie nichts besseres zu tun als mir auf die Nerven zu gehen?“

„Ehrlich gesagt wollte ich mit Ihnen reden“, sagte Jarod ernst. Er verstand diese Frau nicht. In einem Moment war sie das netteste süßeste Wesen auf dem Planeten und im nächsten lies sie die gefühllose Eis Lady raushängen.

„Und worüber?“, fragte sie gestresst und streifte ihre Schuhe ab.

Jarod zögerte. Vielleicht sollte er lieber ein anderes Mal wieder kommen. „Ich.. wir haben doch einen schönen Abend miteinander verbracht. Sie haben selbst gesagt, dass es Ihnen gefallen hat...“

„Ja. Und?“

Jarod entschloss sich das Thema zu wechseln. „Sie sollten wirklich mehr schlafen. Sie sehen furchtbar aus.“

„Danke. Sie auch. Würde es Ihnen was aus machen mein Haus jetzt zu verlassen?“, fragte sie trocken.

„So hab ich da nicht gemeint.“

„Schon gut“, sie seufzte. „Sie haben ja recht. Ich bin wirklich müde.“

Jarod zückte sein Handy. „Ich könnte eins der Mädchen bitten ihren Teil zu übernehmen“, bot er an.

Sie versuchte ein Lächeln. „Nein, ich schaffe das schon.“

„Sie haben die Wahl: ein Bad und Schlaf oder die Streife“, auffordernd wackelte Jarod mit den Handy.

„Na schön. Aber gnade Ihnen Gott wenn sie Sean etwas davon sagen.“

„Ihr Geheimnis ist bei mir sicher“, Jarod grinste.

„Das hoffe ich doch“, bemerkte sie. Sie ging auf ihn zu und nahm einen Fussel von seinem Shirt. „Wie laufen Sie denn rum? Also wirklich“, sie lächelte.

„Da habe ich Glück, dass ich Sie habe“, Jarod grinste.

Miss Parker wusste nicht, was sie dazu brachte, aber sie zog Jarod an sich und küsste ihn.
Erstaunt riss er die Augen auf. Dann zog er sie näher an sich und erwiderte den Kuss.
Irgendwann fand sie den Weg in die Realität zurück. Sie riss sich von Jarod los und ging ein paar Schritte zurück. „Ich... es tut mir Leid, Jarod. Sie.... sollten jetzt gehen.“

„Nein“, sagte Jarod fest.

„Nein?“

„Miss Parker, Sie... ich weiß einfach nicht wie ich uns einschätzten soll. Wir gehen aus, Sie sagen sie hatten Spaß. Sie küssen mich, Sie sagen ich sollte lieber gehen. Sie spielen Ping-Pong mit meinen Gefühlen und allmählich glaube ich, es macht Ihnen Spaß!“, Jarod hatte erwartet, dass sie ihn an schrie, vielleicht die Vase nach ihm warf oder ähnliches. Doch nicht der gleichen geschah. Tränen liefen ihr über das Gesicht. „Es tut mir Leid, Jarod. Ich weiß einfach nicht...“

„Nein mir tut es Leid. Ich hätte nicht..“, verzweifelt brach sie ab. Er machte einen Schritt auf sie zu, doch sie hab abwehrend die Hand und wich zurück. Jarod verschränkte die Arme vor der Brust. „Was ist mit Ihnen los?“

„Ich...“, sie seufzte. „Vor einem Monat, da kam Susan zu mir. Sie wollte unbedingt mehr über ihre Kräfte erfahren. Sie wissen sicherlich, dass es in der Nähe von Sunnydale eine Wüste gab, in der Jägerinnen mehr über ihre Gabe erfahren konnten. Leider ist diese Wüste mit in die Luft geflogen. Ich hab es geschafft mit dieser Buffy zu sprechen, sie war schon Mal dort. Lange Rede kurzer Sinn, der Tod ist unsere Gabe. Und wissen Sie was? Es stimmt. Meine Mom ist tot, Tommy ist tot und zuletzt Mr Parker. All die Menschen die ich liebte sind gestorben und deshalb sollten Sie jetzt gehen“, ihre Stimme überschlug sich vor Hysterie.

„Parker, das ist doch lächerlich“, sagte er sanft. „Der Tod ist keine Gabe!“ Warum war sie damit nicht eher zu ihm gekommen. Oder zu Sean?

„Das hat diese Buffy auch gesagt. Aber was ist er dann? Und warum sollte sie es dann von der ersten Jägerin erfahren haben?“ Buffy hatte ihr genau erklärt was passiert war: Sie war mit ihrem Wächter in die Wüste gefahren wo er ein Ritual durchführte. Buffy war allein einem Wolf gefolgt und am Ende stand die erste Jägerin vor ihr und behauptete hartnäckig, dass der Tod ihre Gabe sei, egal was Buffy auch sagte.

„Der Tod ist ein Zustand nichts weiter. Und vermutlich meinte die erste Jägerin nur den Tod der Dämonen die ihr tötet“, erklärte Jarod ruhig. Parker schien langsam die Beherrschung zu verlieren.

„Nein, sie meinte den Tod im allgemeinen. Gehen sie jetzt“, also Jarod sich nicht rührte, machte sie die Tür auf. „Sofort!“

Jarod blieb auf halben Weg noch einmal vor ihr stehen. „Sie machen es den Dingen viel zu einfach zwischen uns zu treten. Das Centre, der Rat und jetzt etwas, was eine Jägerin gesagt hat die seit Ewigkeiten tot ist.“ Als sie nichts sagte ging er.

zwei Tage später
abends
Friedhof


Miss Parker schlug dem Vampir ins Gesicht und zog einen Pflog. Sie wollte gerade zustechen, da zog ein stechender Schmerz ihren Magen. Stöhnend sackte sie zusammen. Verdammtes Magengeschwür. Der Vampir grinste. „Na, machst du schlapp, Jägerin?“

Miss Parker war nicht im Stande etwas zu sagen. Der Vampir stürzte sich auf sie, verharrte und zerfiel zu Staub. „Kannst du aufstehen?“, fragte Sean und hielt ihr eine Hand hin.

„Ja, es geht schon wieder. Was tun Sie hier?“, presste sie hervor während sie aufstand.

„Ich bin auf dem Weg nach hause. Meine Wohnung ist nur einen Block weiter“, erklärte Sean.

„Ich weiß!“

„Parker, was war hier los? Ich hab gesehen, dass der Vampir nichts damit zu tun hatte, dass du zusammen gebrochen bist“, sagte Sean Stirn runzelnd, während sie den Friedhof entlang gingen. „Bist du krank? Geht es dir nicht gut?“

„Ich... du weißt doch, dass ich ein Magengeschwür habe“, sagte Miss Parker ausweichend.

„Normalerweise macht es sich doch nur so extrem bemerkbar, wenn du unter Stress stehst“, sagte Sean.

„Normalerweise...“

„Du arbeitest zu viel, davon kommt das! Du bist hergekommen um dich mehr auf deine Aufgabe als Jägerin konzentrieren zu können und nun arbeitest schon wieder zu viel. So viel das es dich heute fast umgebracht hätte“, warf Shane ihr vor.

„Nein, der Rat hat für mich bestimmt dass ich herkomme um mich mehr auf meine Aufgabe als Jägerin konzentrieren. ICH wollte hier ein neues Leben anfangen. ICH hatte eigentlich überhaupt nicht vor herzukommen. ICH habe eigentlich nicht vor den Rest meines Lebens auf Friedhöfen zu verbringen. Außerdem hat meine Arbeit überhaupt nichts damit zu tun. Dafür sind andere Dinge verantwortlich“, sagte Miss Parker erhitzt. Inzwischen waren sie beinahe bei ihrem Haus angekommen.

„Du kannst mir das erklären, wenn wir bei dir sind“, sagte Sean.

„Sean! Das ist privat!“, sagte Miss Parker.

„Das interessiert mich nicht. Ich musste dir eben das Leben retten, dabei warst du bis vor kurzem eine sehr gute Jägerin. So etwas darf nie, nie wieder passieren. Und weil ich dein Wächter bin wirst du mir erzählen, wirst du mir erklären müssen, warum du mitten auf einem Friedhof zusammen brichst! Eine Jägerin zu sein ist auch so schon gefährlich genug“, sagte Sean scharf.

Miss Parkers Haus

„Sie sollten sich lieber setzten“, sagte Miss Parker und lies sich auf das Sofa fallen.

Sean sagte nichts und setzte sich neben sie.

Miss Parker seufzte. Sie fragte sich, warum sie überhaupt auf Sean hörte. „Du kannst dich sicher noch daran erinnern, das ich im Centre einen Pretender gejagt habe.“

„Natürlich“, sagte Sean.

„Nun, Jarod ist dieser Pretender“, sagte Miss Parker ohne Umschweife. „Dir ist sicher klar, dass das heißt, dass er eigentlich kein Wächter ist.“

Sean ließ sich sein Erstaunen nicht anmerken. „Mir ist klar, dass das schwierig für euch beide sein muss, aber dass du deswegen solche Probleme mit deinem Magengeschwür hast, glaube ich nicht.“

„Das ist ja auch noch nicht alles. Ich weiß nicht ob ich es dir erzählt habe, aber als Kinder waren Jarod und ich befreundet. Was ich damit sagen will ist, dass unsere Beziehung immer relativ kompliziert war“, sie brach ab, in der Hoffnung das Sean sich damit zufrieden gab.

„Weiter“, forderte Sean.

„Wir... also ich“, sie seufzte und wandte den Blick von Sean ab. „Ich hatte gehofft, dass er mir vielleicht verzeihen kann.“

Sean unterbrach sie. „Du hast dich bei ihm entschuldigt?“

„Nein“, sagte sie zerknirscht. „Auf jeden Fall hatte ich gehofft, dass wir wenn nötig zusammen arbeiten können, ohne uns an die Gurgel zu gehen..“

„Und wo liegt das Problem?“, fragte Sean Stirn runzelnd. Jarod hatte nicht gerade den Eindruck gemacht, als wäre er unglücklich Parker hier zu haben. Im Gegenteil.

„Ich hab die Rechnung ohne meine Gefühle gemacht“, erklärte sie.

Sean verstand. „Du willst mir sagen, dass du dich in Jarod verliebt hast?“, fragte er leise.

„Ja... nein... ich weiß auch nicht.“

Sean schüttelte den Kopf. „Selbst wenn, wo liegt das Problem? Selbst ein Blinder würde sehen, dass Jarod dir längst verziehen hat. Ich hätte sogar gedacht, dass er dich sehr gerne mag. Sehr sehr gerne“, sagte er mit Nachdruck.

„Sean er ist Wächter, ich bin eine Jägerin der Rat würde niemals...“

„Er ist nicht dein Wächter. Es geht den Rats nichts an wie ihr zueinander steht!“, erklärte Sean. Hatte Miss Parker etwa Angst vor dem Rat? Dann ging ihm ein Licht auf. Der Rat beschütze sie vor dem Centre und sie wollte alles tun damit das auch so blieb. Dabei wusste sie nicht einmal genau was der Rat treib um das Centre von ihr fernzuhalten.

Miss Parker seufzte und sah, während sie versuchte gegen die Tränen anzukämpfen, zur Decke.

„Da ist noch etwas nicht wahr?“, fragte Sean sanft und nahm ihre Hand.

Sie seufzte. „Der Tod. Ich habe erfahren, dass der Tod die Gabe der Jägerin ist. Und da ist mir einiges klar geworden, meine Mutter, Tommy und Mr Parker sie alle sind wegen mir gestorben. Ich habe sie geliebt und deshalb sind sie gestorben“, Miss Parker hatte den Kampf verloren. Die Tränen flossen ihr über das Gesicht. Verzweifelt versuchte sie sich wieder unter Kontrolle zu kriegen. Sie wollte nicht schwach auf Sean wirken.

Sean zog sie zu sich. „Du weist, dass das Unsinn ist. Der Tod mag deine Gabe sein, aber niemand weiß, was das eigentlich heißt. Das Centre ist Schuld an dem Tod dieser Menschen.“

„Meine Mutter wollte mich und Jarod befreien. Sie musste mit dem Leben dafür bezahlen. Tommy wollte mich aus dem Centre holen und jetzt ist auch er tot. Das Centre mag den Auslöser betätigt haben, aber der Grund dafür war ich.“

„Das stimmt nicht. Weißt du was ich glaube? Du hast große Angst dich mit deinen Gefühle für Jarod auseinander zu setzten, deshalb versteckst du dich hinter dem Centre, dem Rat und jetzt hinter einer Aussage, die keinen Sinn ergibt. Das ist... albern.“

Fassungslos starrte Miss Parker ihren Wächter an. „Albern? Du verstehst das nicht. Die vom Centre haben alle getötet die ich geliebt habe. Und offenbar bin ich als Jägerin eine noch größere Gefahr für die Menschen die ich liebe. Ich will das nicht, Sean. Ich will einfach nur glücklich sein“, sagte sie noch immer unter Tränen.

„Versteh doch, wenn du die Menschen immer von dir stößt wirst du niemals glücklich sein“, erklärte Sean etwas hilflos.

„Es ist ein Teufelskreis“, sagte sie leise.

„Das stimmt nicht“, wiederholte Sean. „Parker, du hast immer noch Angst vor dem Centre. Aber das musst du nicht, der Rat ist da um dich und Jarod davor zu schützen.“

„Ich hab keine Angst vor dem Centre“, protestierte sie.

„Natürlich hast du das. Egal was du jetzt sagst, das Centre ist Schuld an all den Dingen die du mir genannt hast, nicht du. Ich hoffe sehr du wirst das irgendwann einsehen können. Dein ganzes Leben lang haben dein Vater und das Centre dich mit all ihren Mitteln unterdrückt und beeinflusst. Aber jetzt ist er tot und du bist raus aus dem Centre. Fang endlich an dein eigenes Leben zu leben. Und wenn du meinst dass Jarod dazu gehört, dann hol ihn dir“, sagte Sean fest. Himmel wo war denn die willensstarke Frau geblieben die er kennengelernt hatte?

„Sean so einfach ist das nicht!“

Sean erhob sich. „Du stehst vor der Wahl. Du kannst hier glücklich werden oder du kannst dir für den Rest deines Lebens einreden das du Schuld am Tod dieser Menschen bist. Denk darüber nach“, er verlies das Haus.

nächster Tag

Miss Parker lag auf ihrem Bett. Den ganzen Tag schon hatte sie das Haus nicht verlassen und über Seans Worte nachgedacht.
Seufzend entschloss sie sich schließlich doch zu Jarod zu gehen. Sie zog sich um und machte sich auf den Weg zu ihm.

Jarods Haus

Miss Parker klingelte und wartete. Als sich auch nach dem zweiten klingeln in er Wohnung nichts regte trat sie an ein Fenster. Erschrocken sog sie Luft ein. Die Wohnung war verwüstet und Miss Parker konnte eine Gestalt neben der Treppe liegen sehen. Sie eilte zur Tür zurück und trat sie ein.
Sofort sah sie Jarod der vor dem Sofa lag. Sie rannte zu ihm „Jarod. Jarod. Hören Sie mich?“

„Was ist hier los?“, Susan kam durch die Tür langsam auf Miss Parker zu. „Oh mein Gott...“

„Susan! Ruf einen Krankenwagen! Sofort!“, Miss Parker eilte zu der Gestalt neben der Treppe. „Sean!“ Sie sah zwischen Jarod und Sean hin und her. Was war hier bloss passiert?

Susan kam zurück und ging zu Jarod. „Parker! Sieh dir das an.“ Jarod hatte eine Bisswunde am Hals. Darunter war ein Zeichen in seine Haut geritzt worden.

„Sieh nach, ob das bei Sean auch ist“, kommandierte Miss Parker.

Susan drehte Seans Kopf ein wenig. „Genau das Gleiche hier“, sagte Susan. „Wie konnte das nur passieren? Ich hab Jarod kämpfen sehen, dass hätte nicht irgendein Vampir gekonnt.“

„Außerdem leben sie noch“, sagte Miss Parker. „Jemand muss sie unterbrochen haben.“ Sie hatte den Schreck schnell überwunden. Sie saß neben Jarod auf dem Boden und wollte nur noch wissen wer ihm das angetan hatte.

„Rachel“, sagte Susan plötzlich. „Jarod wollte uns heute getrennt trainieren. Rachel war als erstes dran. Sie muss gekommen sein, als Jarod und Sean angegriffen wurden und da sie weder hier liegt noch sich um die beiden gekümmert hat, denke ich das die Vampire sie mitgenommen haben.“

Miss Parker konnte die Sirenen des Krankenwagens hören. „Ruf Brittany an. Ihr beide findet raus was dieses Zeichen bedeutet. Ich fahre mit ins Krankenhaus. Man wird mich möglicher Weise dort brauchen.“

Krankenhaus

Nervös ging Miss Parker auf und ab. Schließlich sah sie den Arzt kommen. „Was ist mit ihnen“, fragte sie ohne Umschweife.

„Nun, Miss Smith. Eigentlich..“, begann der Arzt langsam.

„Kommen Sie zur Sache. Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit!“

„Mr Steppfort hat zwar ziemlich viel Blut verloren, der er wird innerhalb der nächsten Stunden wieder aufwachen. Er ist außer Gefahr“, erklärte der Arzt.

„Und Jarod?“, fragte Miss Parker ungeduldig.

„Mr Stone hat sehr zahlreiche Verletzungen erlitten, dazu noch der große Blutverlust... Im Moment kann ich Ihnen leider noch nicht sagen, ob er jemals wieder aufwachen wird.“

Miss Parker nickte abwesend. Sie zückte ihr Handy. „Sydney?“

„Miss Parker, wo sind Sie? Wie geht es Ihnen?“, fragte der Psychiater sofort.

Sie lächelte traurig. Sie vermisste ihn. „Langsam, Syd. Mir geht es gut, aber Jarod leider nicht. Sie müssen mit seinem Vater in Kontakt treten, er soll ins Little Hollen Hospital kommen“, sie stockte. „Und Syd es wäre nett wenn Sie auch kommen könnten“, sagte sie leise und legte auf. Und lies sich auf eine Krankenhaus Bank sinken.
Ihr Handy klingelte. „Hallo?“

„Miss Parker? Hier ist Brittany. Du musst herkommen. Sofort. Wir haben nicht mehr viel Zeit.“

Miss Parker stellte nicht mehr viele Fragen, sondern legte auf und rannte los. Immerhin hatte sie kein Auto mit.

Jarods Wohnung

„Was ist?“, fragte Miss Parker ein wenig außer Atem.

„Das Zeichen steht für ein Ritual, das es erst gibt seit wir alle zu Jägerinnen geworden sind. Es braucht die Kraft von mindestens drei Jägerinnen, die mit Hilfe eines Zaubers gebündelt werden kann. Sie wird zu unglaublich viel Macht und kann von dem Sprecher des Zaubers aufgenommen werden. Allerdings, ganz klassisch, immer nur um Mitternacht“, erklärte Susan hastig.

Miss Parker zog Jarods Waffenkiste zu sich. „Wie spät ist es?“

„22.30 Uhr“, sagte Brittany und fing die Axt die Miss Parker ihr zu warf auf.

„Dann haben wir noch genug Zeit“, Miss Parker auch Susan eine Waffe zu und zog dann selber ein Schwert. Zusätzlich steckte jede von ihnen noch einige Pflöcke ein.

„Eins noch. Warum haben die Vampire uns dieses Zeichen hinterlassen?“, fragte Brittany.

„Ich vermute sie wollten uns zu ihnen locken. Immerhin brauchen sie mindestens drei Jägerinnen und sie haben bis jetzt nur eine. Uns bleibt nichts anders übrig als ihnen zu folgen, wenn wir Rachel retten wollen“, erklärte Miss Parker. Sie ging zu Tür. „Sie sind über dem Höllenschlund, also in dieser Fabrik ja?“

„Das wäre am logischten“, bemerkte Susan.

die Fabrik

„In den Keller. Wir müssen in den Keller“, sagte Parker und lief eilig auf die Treppen zu.

Sie trat die Tür ein. „Hey Jungs, ihr wollt doch wohl nicht ohne uns anfangen“, sie grinste sarkastisch und holte ihr Schwert hervor.
Die Vampire drehten sich zu ihr um. Auch der, der an der gegenüberliegenden Wand an der Rachel angekettet war stand.
Miss Parkers Augen wurden groß. „Lyle...“, sein Gesicht war menschlich, also konnte sie nicht sagen ob er auch ein Vampir war.
„Na sieh mal einer an meine Lieblingszwillingsschwester. Lange nichts mehr von Ihnen gehört Miss Parker“, sagte Lyle und ging langsam auf sie zu.

Miss Parker ging die wenigen Stufen runter. „Ich brauchte einen Klimawechsel. Was ist mit Ihnen? Aufgehört zu atmen?“

Lyle winkte ab. „Das ist doch sowieso lästig“, er stellte sich direkt vor seine Schwester. „So so, Sie sind also eine Jägerin. Wer hätte gedacht, dass Sie mir noch einmal nützlich sein können.“

Miss Parker zog einen Pflog hervor und jagte ihn mit einer einzigen Handbewegung in das Herz eines Vampirs der an der Seite stand. „Ich hab genug vom Small Talk.“
Das war das Startsignal für die andren. Susan kämpfte mit den Vampiren die von rechts kamen. Brittany mit denen von links.
Rachel war kurz davor ihre Ketten aus der Wand zu reißen und Lyle nahm ein Schwert von der Wand.
„Lasst die Spiele beginnen“, sagte er und griff Miss Parker an.

Mühelos parierte sie sein Schwert. „Da Sie vor kurzem noch am helligsten Tag im Centre herum stolziert sind, nehme ich an, dass Sie noch nicht lange tot sind. Das heißt Sie haben so gut wie keine Erfahrung. Aber ich wurde von einem der besten Wächter trainiert. Warum ersparen Sie uns das also nicht und jagen sich ein Pflog in Herz?“, fragte sie während des Kampfes.

„Wo bleibt denn da der Spaß?“, fragte Lyle. Es wurde ihm zu anstrengend. Er musste sich in einen Vampir verwandeln um seine Kraft voll ausnutzen zu können.
Miss Parker schwieg. Sie wusste sie konnte es schaffen, aber Lyle war besser als sie erwartet hatte und sie musste sich konzentrieren. Ihre Schwertspitzte ritzte sein Hemd auf und hinterließ einen blutigen Kratzer.
Lyle schien das nur noch mehr anzuspornen. Seine Angriffe wurden schneller und gezielter. So dass Miss Parker Mühe hatte mitzuhalten. Ein weiterer Vampir griff sie von hinten an. Sie fuhr herum, verpasste ihm einen Tritt und wandte sich wieder Lyle zu. Dieser nutze den Moment in dem sie abgelenkt war und schlug ihr das Schwert aus der Hand. „Oh, Parker, Sie schwächeln doch nicht etwa?“ Er stach ihr in den Unterleib. Sie wich zurück, aber das Schwert bohrte sich dennoch etwas in sie.
Sie zog einen Pflog und trat Lyle das Schwert aus der Hand. „Niemals!“ Sie schulg ihm ins Gesicht und trat ihm in die Seite. Dann wich sie einem seiner Angriffe aus und stach ihm mit dem Pflog ins Herz. „Gute Nacht Lyle!“ Ohne das Aschehäufchen, dass einmal ihr Bruder gewesen war auch nur eines Blickes zu würdigen und wandte sich den anderen Vampiren zu. Susan und Brittany hatten die meisten mittlerweile erledigt und auch Rachel hatte sich mittlerweile befreit.
Es dauerte nicht lange und sie hatten alle Vampire besiegt.
Ein Handy klingelte. Miss Parker erkannte es als ihres. Während sie sich noch wunderte wie es das Kampfgetümmel überstanden hatte zog sie es aus einem Aschehaufen. „Ja?“

„Miss Smith? Wir müssen Sie bitten unverzüglich ins Krankenhaus zu kommen. Mr Stones Zustand hat sich verschlechtert!“

„Ich komme so schnell ich kann“, Miss Parker legte auf und blickt ein die fragenden Gesichter von den drei anderen Jägerinnen. „Ich muss ins Krankenhaus. Jarod geht es schlechter.“

„Wir kommen mit“, sagte Rachel bestimmt und wischte sich Blut von der Stirn.

„Nein, dein Vater sorgt sich bestimmt schon um dich. Geht nach hause und ruht euch aus. Ich informiere euch, wenn sich was ändert“, sagte Miss Parker.

„Wir kommen mit“, sagte jetzt auch Brittany.

„Und du solltest dich auch gleich untersuchen lassen“, fügte Susan hinzu. „Immerhin wurdest du von einem Schwert durchbohrt. Sag mal wer war der Typ eigentlich? Du schienst ihn zu kennen..“, fragte Susan während sie zum Ausgang gingen.

„Es geht mir gut. Ich muss mich nicht untersuchen lassen: Und was den Typ angeht, das war mein Bruder Lyle.“

„Dein Bruder?“, fragte Susan ungläubig. „Das muss furchtbar für dich gewesen sein. Ihn zu töten meine ich“, sagte sie mitfühlend.

„Nein. Erstens war er längst tot und zweitens habe ich ihn gehasst. Außerdem habe ich erst vor zwei Jahren erfahren, dass er mein Bruder ist. Ich hab also, Gott sei dank, meine Kindheit ohne ihn verbracht“, erklärte Miss Parker.

Krankenhaus

Miss Parker lehnte in der Tür zu Jarods Zimmer. Der Arzt hatte ihr mitgeteilt, dass sie ihn reanimiert hatten und ihn inzwischen wieder einigermaßen stabilisiert hatten. Einigermaßen.
Miss Parker seufzte und ignorierte den immer stärker werdenden Schmerz in ihrem Unterleib. Sie hatte alle drei Mädchen zu einem Arzt geschickt, aber selbst wollte sie sich nicht behandeln lassen. Sie wollte lieber schnell zu Jarod.
Und jetzt stand sie hier. Und wusste nicht was sie tun sollte.
Sie ging zu Jarod, setzte sich an sein Bed und nahm seine Hand ihn ihre. Sein Gesicht war leblos und auf einer Wange pragte ein Bluterguss.
Mit aller Kraft unterdrückte Miss Parker die aufkommende Verzweiflung.
Eine Krankenschwester erschien in er Tür. „Miss Smith? Mr Steppfort ist aufgewacht.“

„Bringen Sie mich zu ihm“, forderte Miss Parker mit einem, vorerst letztem Blick auf Jarod.

Seans Zimmer

„Hey“, lächelnd setzte sich Miss Parker auf einen Stuhl neben Seans Bett.

„Hallo Parker“, sagte Sean müde. „Du bist... voller Blut. Was ist passiert?“, fragte er langsam.

„Rachel, Brittany, Susan und ich haben einen kleinen Kampf hinter uns. Aber das meiste Blut ist von Ihnen und Jarod!“, sagte sie.

„Ihr habt diese Vampire die uns überfallen haben also erledigt?“

„Ja. Wie sind sie überhaupt rein gekommen? Vampire müssen doch eingeladen werden!?“

„Ich fürchte, sie haben einen Weg gefunden anderweitig in das Haus zu gelangen. Ich hoffe ihr habt sie getötet bevor sie es jemandem sagen konnten“, sagte Sean und schloss die Augen. „Wie geht es den anderen?“

„Sie werden noch untersucht.“

„Und Jarod?“

Miss Parker zögerte. Es wäre sicher nicht gut Sean jetzt schon eine schlechte Nachricht zu überbringen. „Es wird ihm wieder gut gehen“, dass hoffte sie zumindest.

„Gott sei dank. Ich hab gesehen wie er gegen eine Wand geschissen wurde. Er hat mit mehreren Vampiren gleichzeitig gekämpft. Es waren so viele dort“, sagte Sean erleichtert.

„Ich weiß. Ich hab sie gesehen“, Miss Parker stand auf. „Ich lasse dich jetzt lieber schlafen.“

Sean nickte nur und schloss die Augen. Miss Parker verlies den Raum und wollte zu Jarod zurück gehen, als sie jemanden entdeckte. „Sydney!“, sie fiel dem überraschten Psychiater um den Hals. „Was tun Sie denn schon hier? Ich hab sie doch erst vor drei Stunden angerufen.“

„Ich hab Broots gesagt, er soll Major Charles sagen, dass er mich anrufen soll, sobald er mit ihm in Kontakt tritt“, Sydney musterte Parker. „Was ist mit Ihnen passiert?“

„Nichts, mir geht es gut“, sagte sie noch. Doch dann wurde es zuviel. Sie verdrehte die Augen und fiel bewusstlos zu Boden.









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