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Vom Zweifel zum Teamwork

Miss Parkers Haus
Blue Cove, DE
21:09 Uhr


Dieser Tag war noch langweiliger als die anderen verlaufen. Nachdem Miss Parker durch Sydney und Broots erfahren hatte, dass Lyle plante sie umzubringen, war sie sofort, auf Sydneys Wunsch, nach Hause gefahren.

Sie hatte auch nicht vor in nächster Zeit wieder ins Centre zu gehen. Nicht, ehe sie nicht einen Plan entwickelt hatte, wie sie Lyle zur Rechenschaft ziehen konnte ohne zu sterben. Aber wie sollte sie das anstellen?

Nachdem sie nun so viel darüber nachgedacht hatte und trotzdem keine Antwort fand, beschloss sie, den Gedanken bis zum nächsten Morgen ruhen zu lassen.
Sie ging in das Zimmer ihrer Mutter. Auch nach all den Jahren hatte sie es genauso gelassen wie es war, als ihre Mutter Catherine noch lebte.

Miss Parker erinnerte sich noch gut daran wie es damals war. Sie hatte viele Stunden mit ihrer Mutter in diesem Zimmer verbracht. Catherine hatte ihr vorgelesen, ihr die Haare frisiert oder manchmal hatten sie einfach nur geredet.

Für Parker war dies immer das Schönste. Ihr fehlte das alles sehr. Sie wusste, dass ihre Mutter nicht gewollt hätte, dass sie so werden würde wie sie nun war, verschlossen und grob zu anderen, als Selbstschutz. Da kam ihr auch wieder eines der Gespräche mit Sydney in den Sinn.

Er hatte ihr erzählt, was Jarod in einem Telefonat zu ihm sagte und sie wollte davon nichts wissen, weil sie der Meinung war, dass sie sterben müsste wenn sie ihre Gefühle zeigen würde. Sydney hatte darauf zu ihr gesagt, sie solle nachdenken ob dies nicht vielleicht doch die falsche Einstellung war.

Tief im Inneren wusste sie von Anfang an, dass er Recht hatte. Doch was sollte sie tun. Verzweifelt schlug sie mit der Faust an die Wand gegenüber der Tür, an der sie lehnte. „Was soll ich nur tun?“ Parker fragte dies, als sei noch jemand in dem Zimmer. Sie schlug noch einmal gegen die Wand, als sie plötzlich eine Stimme hörte.

„Sie müssen endlich ehrlich zu sich selbst werden, Parker.“ Diese Stimme klang so vertraut. Noch bevor sie sich umdrehte realisierte sie plötzlich zu wem die Stimme gehörte. Erschrocken und mit großen Augen drehte sie sich um.

Vor ihr stand Jarod, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Sprachlos stand Parker vor ihm. Sein Lächeln wurde breiter. Er hatte es oft geschafft sie sprachlos werden zu lassen. Jarod ging auf sie zu und legte ihr beruhigend eine Hand auf den Arm.

Stotternd sprach sie. „ Was… wie… warum…?“ Jarod lachte ein wenig. Während er sprach führte er sie zurück ins Wohnzimmer. „Ich hab mir Sorgen um sie gemacht, Parker. Da bin ich hier her gekommen. In ihr Haus zu kommen ist ja nicht sonderlich schwer.“

Der letzte Kommentar brachte ihm nur einen bösen Blick von Parker ein, der aber, wie Jarod genau wusste, nicht ernst war. Beide setzten sich nebeneinander auf die Couch. Parker sah Jarod nicht an.
„Sie haben sich Sorgen gemacht?“ Nervös knetete sie ihre Hände.

Jarod nickte schüchtern. „Ja. Außerdem… bin ich auch hier wegen unserem Telefonat.“ Parker nickte. Zu gut konnte sie sich daran erinnern. Es war fast so wie auf der Insel abgelaufen. Sie hatten sich gegenseitig das Herz ausgeschüttet, ein Ereignis, das doch recht selten stattfand und deshalb eine große Bedeutung hatte, auch wenn Parker das nicht wahr haben wollte.

Eigentlich wollte sie sowohl die Ereignisse als auch das Telefonat vergessen, aber tief im Inneren wusste sie, dass es ihr etwas bedeutete und dass sie das, was sie gesagt hatte, nicht einfach so gesagt hatte. Doch sie traute sich nicht ehrlich zu sein.

Sie vermutete, dass Jarod aus diesem Grund hier war. Nicht nur, um seinen kleinen Traum wahr machen zu können. Jarod hatte noch nie aus Egoismus gehandelt. Er dachte immer zuerst an andere. Nun war es an der Zeit seinen eigenen Traum zu verwirklichen.

Sein größter Traum war es immer seine Familie wiederzusehen, vor allem seine Mutter. Doch tief im Herzen war da noch dieser kleine Traum, die Frau die ihn jagte wieder zu dem Mädchen zu machen, dass ihm seinen ersten Kuss gab.

Er wusste, dass es schwierig werden würde, aber unmöglich war es bei weitem nicht.
Parker mochte die Stille nicht, die sich plötzlich um sie und Jarod ausbreitete. „Was erwarten Sie jetzt von mir?“ In ihren Augen spielten sich zu viele verschiedene Emotionen ab als sie Jarod ansah.

Er lächelte immer noch wie der kleine Junge, mit dem sie früher immer heimlich im Centre gespielt hatte. „Ich verlange nichts, Parker. Ich will mich nur ein bisschen mit Ihnen unterhalten.“
Sie nickte und blickte nervös im Raum hin und her.

Parker konnte sich noch an jedes noch so kleinste Wort in der Unterhaltung erinnern. Es war ihr nach wie vor zu viel. Am Telefon hätte sie es jetzt sicher besser ertragen können. Aber da Jarod nun in ihrem Haus war, sah die ganze Situation wesentlich schwieriger aus.

Sie wollte es eigentlich mit ihm klären, aber sie hatte Angst vor dem, was vielleicht passieren könnte. „Sie haben das, was sie gesagt hatten doch nicht wirklich ernst gemeint, oder?“ In ihrer Stimme klang ein Hauch Hoffnung mit.

Verwundert sah sich Jarod zu ihr um. „Warum sollte ich es nicht ernst gemeint haben?“
Parker dachte wirklich darüber nach und alles, was sie tun konnte, war mit den Schultern zu zucken. Jarods Stimme wurde eindringlicher. „Ich hab sie noch nie belogen, und ich würde sie auch nie belügen, Parker! Es tut mir leid, wenn das alles für Sie so erschreckend ist, aber so fühle ich nun einmal.“

Parker nickte vor sich hin. Sie war bereits in Gedanken. Sie runzelte die Stirn als sie weitersprach. „Was halten Sie von den Schriftrollen?“ Jarods verwirrte diese Frage. „Was meinen Sie?“ „Na ja, vielleicht steht etwas von ihrem Traum oder dieser verdammten Unterhaltung da drin.“

Jarod dachte darüber nach. Das war ein guter Gedanke, obwohl er es sich nicht vorstellen konnte. Sie konnten die Schriftrollen damals nicht lesen. „Hm, das wäre ein Gedanke. Ihr Vater hatte ja zu Ihnen gesagt, dass für sie im Leben eine andere Richtung vorgesehen war. In seinen Augen konnte ich sehen, dass da etwas war. Vielleicht hatte er das gemeint.“

Parker nickte. „Ja, das neue Erbe der Parkers beginnt mit mir.“ Sie lachte spöttisch. „Das klingt alles zu verrückt.“ Sie konnte sich wirklich nicht vorstellen, was ihr Vater damit gemeint haben konnte.

Plötzlich wandte sie sich wieder Jarod zu. „Denken Sie manchmal noch an die Zeit auf der Insel?“ Jarod nickte verwundert. Warum stellte Parker diese Frage? „Ja, jeden Tag.“ Parkers Lächeln war ironisch. „Ja, scheinbar war es wirklich zu bedeutend um es einfach vergessen zu können.“

Jarod verspürte die aufkeimende Hoffnung. In Parker ging scheinbar etwas vor, was sich, durch seinen Aufenthalt ans Tageslicht kämpfte. Jarod sah dies als Chance. „Es ist noch immer bedeutend, Miss Parker. Genauso wie die vielen Momente die wir als Kinder gemeinsam im Centre verbrachten. Alles was in unserem Leben passiert hat eine große Bedeutung für unsere Zukunft.“

Parker nickte und sah ihn mit einem auffordernden Blick an. „Sie sind das Genie. Sie wissen, was in unser beider Leben alles passiert ist. Also könnten Sie doch theoretisch sagen, was uns in der Zukunft erwartet, oder nicht?“

„Ich bin kein Hellseher, Parker. Ich weiß nicht, was in der Zukunft passieren wird. Aber ich kann ihnen sagen, welche große Bedeutung wir haben und zu welcher Aufgabe wir bestimmt sind.“
Parker runzelte die Stirn. Nun war sie durchaus neugierig.

„Schießen Sie los, Einstein.“ Jarod drehte sich ein Stück mehr zu ihr um und sah sie eindringlich an. „Ihre Mutter wollte nichts mehr, als dem Spuck im Centre ein Ende zu bereiten. Ihr Vater sagte, dass das neue Erbe der Parkers mit Ihnen beginnen würde. Was er meinte war, dass Sie dazu bestimmt sind den Plan ihrer Mutter zu Ende auszuführen.“

„Wie stellen Sie sich das vor? Soll ich genauso enden wie sie?“ Jarod schüttelte energisch den Kopf und legte eine Hand auf Parkers Hand, die auf dem Sofa neben ihr ruhte. Ihr Körper wurde ruhig aber ihre Augen forschten weiter. Jarod lächelte schwach.

„Ihre Mutter hatte die falsche Vorgehensweise. Aber Sie, Parker, können es schaffen. Zusammen mit mir!“ Parkers Augen weiteten sich. Sie wollte gerade etwas sagen, als Jarod weitersprach. „Das ist es doch was die fürchten, weshalb sie uns gegeneinander ausgespielt haben. Wenn wir uns zusammenschließen würden, könnten wir denen endgültig das Handwerk legen, und das wissen die!“

Parker nickte nervös. „Das ist es also, was Sie denken, ja?“ Jarod umfasste ihre Hand um sie am Aufstehen zu hindern. „Ich denke es nicht, ich weiß es! Parker, Sie müssen mir vertrauen. Die haben Sie auf diese Schule geschickt um Sie so zu erziehen wie die es wollten. Aber im Herzen sind Sie immer wie Ihre Mutter geblieben.

Wenn jemand die Ambitionen hat, die zu erledigen, dann Sie! Tun Sie es für Ihre Mutter. Ihr Vater hat es auch getan, deshalb ist er gesprungen.“ Jarod blickte die vollkommen verstummte Miss Parker noch immer eindringlich an. Ihr Blick war leer, aber er wusste, dass es in ihrem Gehirn arbeitete. Sie dachte über seine Worte nach.

Jarod hatte den Griff um ihre Hand gelockert, also stand Parker auf und lief ein paar Schritte nervös und nachdenklich zugleich im Zimmer herum. Am Kamin bleib sie stehen. „Das neue Erbe der Parkers beginnt mit mir.“ Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, aber bestimmt.

Als Parker sich wieder zu Jarod umdrehte konnte er ein Funkeln in ihren Augen sehen, dass vorher nicht da war. Er stand auf und ging langsam zu ihr. Vorsichtig legte er eine Hand auf ihren Arm. Sie lächelte aufrichtig. „Sie haben Recht Jarod. Ich hab es jetzt verstanden.

Die ganze Zeit wusste ich nicht, was Daddy mir damit sagen wollte, aber jetzt weiß ich es. … Er hatte die Schriftrollen gelesen und erkannt, dass er in all den Jahren schreckliche Fehler gemacht hat. … Wenn er sich ändern kann, kann ich es auch.“

Das Funkeln in Parkers Augen verstärkte sich und Jarod wusste, dass sie es wirklich verstanden hatte. Der Gedanke, bei Parker positive Veränderungen bewirkt zu haben, nach all den Jahren, brachte ein freudiges Lächeln auf sein Gesicht.

Parker ging einen Schritt auf Jarod zu, zögerte kurz, ging dann aber die restlichen Schritte auf ihn zu und umarmte ihn kurz. „Danke Jarod!“ Der lächelte. „Kein Problem. Aber ich schätze, dass da noch etwas ist.“ Parker runzelte die Stirn, also half Jarod ihr auf die Sprünge. „Lyle. Ich schätze, es ist langsam an der Zeit ihn für seine geplante Exekution zu bestrafen.“

Jarods Lächeln wurde teuflisch. Parker dachte, nicht weniger teuflisch lächelnd, nach. „Was haben Sie vor?“ Jarod verengte triumphierend seine Augen und lächelte weiter. „Wir bestrafen ihn so, wie er es verdient hat.“

The Centre
Blue Cove, DE
11: 02 Uhr


Gestärkt durch das Gespräch mit Jarod und dem Wissen, wie sie gegen Lyle vorgehen würden, ging Miss Parker durch die Gänge des Centres um nach Sydney und Broots zu suchen. Beide hielten sich im SimLab auf.

Durch ein Klopfen an Sydneys Bürotür, die eigentlich immer offen stand, machte sich Parker bemerkbar. Beide Männer sahen sie verwundert an. „Miss Parker, warum sind Sie im Centre?“, fragte Sydney besorgt.

Die lächelte teuflisch. „Ich lass mich doch von meinem kleinen Bruder nicht einschüchtern.“ Nun lächelte auch Sydney. „Das heißt, Sie haben einen Plan, richtig?“ Parker nickte. Broots runzelte nachdenklich die Stirn. „Aber, wie wollen Sie vorgehen?“

Parker hob warnend ihren rechten Zeigefinger. „Vorsicht, Broots, die Wände haben hier Ohren. Sie beide werden es schon früh genug erfahren.“ Damit verließ sie das SimLab und ging in Richtung ihres Büros.

Miss Parkers Büro
Parker hatte gerade ihr Büro betreten, als das Telefon klingelte. Mit ihrem üblichen „Was?“ hob sie ab. Am anderen Ende meldete sich die ihr vertrauteste Stimme zu Wort. „Da sind wir nun wieder Freunde geworden, und sie melden sich trotzdem noch mit diesem lieblosen ‚was’?“

Parker rollte mit den Augen, musste aber trotzdem lachen. „Das ist meine Standart- Frage, wenn ich angerufen werde. Sie müssten sich doch eigentlich daran gewöhnt haben.“ Jarod hustete am anderen Ende kurz eh er ernst weitersprach. „Haben Sie Lyle schon gesehen?“

„Ich habe mich hier überall umgesehen, aber er scheint nicht da zu sein. Sein Wagen fehlt auch…“ Parker wollte gerade weitersprechen, wurde jedoch durch ein Klopfen an der Bürotür unterbrochen. Sydney steckte seinen Kopf zur Tür herein.

Parker drehte sich schnell in Richtung Schreibtisch und sprach in den Hörer. „Ich rufe später zurück.“ Dann legte sie auf und drehte sich ruckartig wieder zu Sydney um und deutete ihm einzutreten.

Der Psychiater lächelte wie gewöhnlich. „Was gibt’s, Syd?“ „Sie haben sich von heute auf morgen einen Plan ausgedacht, wie sie Lyle bestrafen können?“ Parker stutzte, überlegte kurz und ging schließlich auf Sydney zu und flüsterte: „Gehen wir ein Stück in der Außenanlage spazieren.“

Centre – Außenanlage

Parker hatte anfangs überlegen müssen, ob sie Sydney wirklich einweihen sollte, aber sie wusste, dass es vielleicht doch besser war.
Sie liefen die angelegten Wege entlang und hielten an einem Baum.

Parker wusste, dass sie Sydney hier draußen alles sagen konnte, da dort keine Abhörsysteme versteckt werden konnten. Nach kurzem Zögern sprach sie. „Ich hab mir den Plan nicht allein ausgedacht. Jarod hat geholfen.“

Die Augen des Psychiaters weiteten sich freudig. „Jarod?“ Er lächelte. Parker nickte knapp. „Ja, er ist in meinem Haus. Er kam gestern Nacht zu mir und nach einer langen Unterhaltung haben wir angefangen den Plan zu entwickeln.“

Sydney fing an zu grinsen. „Jarod war also die ganze Nacht bei Ihnen.“ Parker verdrehte die Augen. „Er wollte unbedingt helfen. Nachdem er mich überzeugt hatte, erarbeiteten wir den Plan. … Nichts weiter!“ Die letzten Worte sprach Parker mit Nachdruck.

Sie wollte Sydney dazu bringen aufzuhören Fragen zu stellen. Er musste ja nicht wissen, dass doch mehr geschehen war.
Jarod hatte den Plan fast allein entwickelt. Denn Parker war nach 20 Minuten auf der Couch eingeschlafen. Jarod hatte weitergearbeitet.

Als sie irgendwann mitten in der Nacht aufgewacht war, sah sie Jarod auf den Fußboden am Wohnzimmertisch lehnen und schlafen. Dieser Anblick hatte ihr ein Lächeln entlockt. Sie hatte nach ihrem Gefühl gehandelt; sie war aufgestanden, hatte Jarod vorsichtig und ohne ihn zu wecken auf die Couch gezogen und hatte sich an seine Seite gelegt.

Zusammen hatten die beiden dann den Rest der Nacht geschlafen. Als sie aufgewacht war lag sie auf Jarod, den Kopf auf seine Brust gelegt, und seine Arme hielten sie beschützend fest. Sie hatte kurz geblinzelt und nach ein paar Minuten schließlich den Kopf gehoben und ihn angesehen. Jarod war wach gewesen und hatte sie angelächelt.

Ihr Herz hatte so stark geschlagen, dass sie Angst hatte es würde gleich explodieren. Sie hatte geduscht, sich angezogen und war ohne noch etwas zu sagen verschwunden. Jarod hatte ihr einen Zettel mitgegeben, auf dem der Plan zusammengefasst stand.

Sie hatte sich alles während der Fahrt zum Centre durchgelesen.
Plötzlich wedelte eine Hand vor ihren Augen und sie kam wieder in die Realität zurück. Sydney lächelte sie noch immer an.

Parker schüttelte kurz den Kopf um auch die restlichen Gedanken abzuwerfen. „Wir ziehen den Plan heute Abend durch.“
Sydney betrachtete sie nachdenklich. „Ich hoffe es geht alles gut.“

Irgendwo in Blue Cove, DE
22: 34 Uhr


In einer Scheune auf einem großen Feld irgendwo in Blue Cove hielten sich Parker und Jarod versteckt, bis es losgehen sollte.
Parker hatte Sydney gebeten, er solle Lyle Abends die Nachricht überbringen, Parker hätte Jarod gefunden und bräuchte seine Hilfe.

Parker hatte Sydney auch mitgeteilt, wo sie zu finden sein würde. Sie hoffte nun, dass Lyle auch wirklich auftauchte.
Ein paar Minuten später hörten sie den näherkommenden Motor eines Sportwagens. Ihren Kenntnissen zu folge konnte dies nur Lyles wagen sein.

Sie schaute vorsichtig durch den Vordereingang und las das Nummernschild ‚Lyle 2’. Zufrieden nickend schlich sie sich durch das hintere Tor und umquerte die Scheune in Lyles Richtung. Nun ging es los.

Sie rannte auf Lyle zu, der erwartungsvoll auf die Scheune zeigte. „Ist er da drin?“ Parker nickte. „Ich habe ihn hier hereingehen sehen und habe die Scheune die ganze Zeit beobachtet. Er ist immer noch da.“

Lyle nickte nur, zog seine Waffe und ging voraus in Richtung Eingang. Parker lächelte kurz triumphierend. Sie wusste, dass Lyle so dumm sein würde ihr zu vertrauen. Aber vielleicht sah er das auch als Chance sie zu töten. Sie wusste es nicht, aber sie war sich sicher, dass mit Jarods Hilfe nichts schief gehen würde.

Lyle schlich suchend in der Dunkelheit der Scheune herum. Er hörte Schritte hinter sich, deutete diese jedoch als die seiner Schwester. Verwirrt drehte er sich um als Parker plötzlich „Vorsicht!“ rief.

Kurz sah er die Gestallt, die sich vor ihm aufgebaut hatte, bevor diese Gestalt ihm einen kräftigen Schlag auf den Kopf verpasste und ihn somit außer Gefecht setzte.
Parker trat lächelnd neben Jarod, der sich forschend über Lyle beugte. „Ich habe dich doch gewarnt, kleiner Bruder.“, sagte Parker triumphierend.

Jarod stand wieder auf und ging in Richtung Ausgang. „Ich hole den Strick um ihn festzubinden. Passen Sie auf ihn auf.“ Parker nickte.
Jarod war keine 10 Sekunden draußen um den Strick zu holen, als ihn ein lauter Schrei erschrecken ließ.

Er realisierte sofort: Parker!

Mit schnellen Schritten rannte er wieder zurück und sah Lyle und Parker am Boden kämpfen. Er rannte auf die beiden zu, musste aber ein paar mal hinter den vielen Balken in Deckung gehen, als Lyle anfing auf ihn zu schießen.

Lyle hielt Parker am Boden und drückte gegen ihre Luftröhre. Keuchend schnappte sie nach Luft. Als sie sich wieder mehr zu wehren versuchte widmete Lyle seine ganze Aufmerksamkeit wieder ihr und versuchte sie ruhig zu stellen.

Jarod nutzte die Gelegenheit und rannte weiter auf die beiden zu. Parker wurde bereits schwarz vor Augen als sie plötzlich einen Schuss und einen dumpfen Aufprall hörte. Ihr ging nur eins durch den Sinn. ‚Jarod!’

Mit letzter Kraft trat Parker Lyle in die Leiste und stieß ihn von sich weg. Sie sprang auf und stolperte auf Jarod, der am Boden lag, zu. Im Laufen schüttelte sie den Kopf um wieder klar sehen zu können.

Bei Jarod angekommen eröffnete Lyle das Feuer nun auf sie. „Wenn sich die Gelegenheit bietet erledige ich Sie eben selbst. Damit wären gleich zwei Probleme mit einmal beseitigt.“
Der erste Schuss fiel … und streifte Parkers rechten Oberarm.

So schnell sie konnte zog Parker ihre Waffe mit ihrem schmerzenden Arm und schoss. 5 Schüsse ertönten in der Dunkelheit der Nacht bis plötzlich Ruhe herrschte.
Sowohl Lyle als auch Parker lagen am Boden.

Fortsetzung folgt









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