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A new Time

Autor: Miss Catherine
E-mail: LosAngelesnaumann@web.de
Kurzfassung: Fortsetzung von “Time has changed“
Disclaimer: Die Figuren die Serie „The Pretender“ gehören nicht mir, sondern NBC und TNT. Ich habe sie mir nur für meine privaten Zwecke ausgeliehen. Figuren, die nicht aus der Serie stammen, aber trotzdem in dieser Fanfiction auftauchen, sind meiner Fantasie entsprungen und gehören somit mir.

Miss Parkers Haus
Blue Cove, DE
Wochen später


Es war noch früh am Morgen. Trotzdem war Catherine schon munter und beobachtete die aufgehende Sonne, die bunte Streifen über den See warf, der ganz in der Nähe lag. Das ganze bot einen romantischen Anblick und zum ersten Mal nach langer Zeit wünschte sie sich, nicht allein zu sein.

Im Grunde stimmte dies ja nicht, denn sie hatte Parker, Broots, Sydney, Jarod. Aber sie hatte keinen Freund, keinen Mann an ihrer Seite, in dessen Nähe sie sich sicher fühlen konnte, in dessen Nähe sie sich geborgen fühlen konnte, mit dem sie einfach ihre Gefühle teilen konnte, der sie beschützte und ihr das Gefühl gab nicht allein zu sein und geliebt zu werden.

Catherine schüttelte den Kopf. Das war doch Unsinn. Sie wusste ganz genau, dass dies nicht möglich war, und wenn doch: Woher einen Mann nehmen? Einen guten Potentiellen Mann für ihr Leben hatte sie bereits vor Jahren gefunden, aber genauso schnell wieder verloren, wie sie ihn lieben gelernt hatte.

Diese Erinnerung zerrte noch immer an ihr und sie war sich nicht sicher, ob sie jemals darüber hinweg kommen würde. Diese Erinnerung würde immer frisch sein, auch wenn hunderte von Jahren dazwischen liegen würden.

Ein Geräusch riss sie aus den Gedanken und ließ sie aufschrecken. Parker gesellte sich zu ihr auf die Terrasse des schönen großen Hauses und lächelte ihre kleine Schwester an. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, die sie Catherine nun schon kannte. In Wirklichkeit waren es gerade knapp 10 Wochen.

Sie wusste, sie würde Catherine ewig dankbar sein, für ihre Hilfe und Unterstützung, und für ihre Geduld, denn Parker war anfangs nicht sehr freundlich zu ihr gewesen. Sie kannte sie nicht und hatte aus reinem Reflex bösartig auf sie reagiert.

Diese Bösartigkeit erschreckte sie aber selbst. Konnte es tatsächlich möglich sein, dass das Centre eine Person so manipulieren konnte, dass sie absolut niemandem mehr traute und jedem außerhalb des Centres als Gegner ansah?

Das Centre fand immer eine Möglichkeit all die bösen Taten zu vollziehen, die es, als Projekt hinter einem undurchsichtigen Namen versteckt, plante. Parker würde nur zu gern etwas unternehmen, aber sie wusste genau, dass diese Organisation, die von ihrem Vater geleitet wurde, einfach zu mächtig war.

Was sollte eine einzige Person schon gegen eine riesige Organisation ausrichten? Viele hatten es schon versucht, aber diese Versuche endeten tödlich. Auch ihre Mutter, Catherine Parker war eines dieser Opfer und noch heute machte sie dieser Gedanken wütend.

Doch, was wäre, wenn ihre Mutter vom Himmel aus Catherine zu ihr gesandt hätte um sie zu unterstützen? Parker verdrehte innerlich die Augen. Was waren das bloß für seltsame Gedanken? Wahrscheinlich kam das von ihrer kürzlich gemachten Begegnung mit dem Tod.

Sie hatte ja schon oft gehört, dass Menschen nachdem sie buchstäblich aus den Fängen des Todes gerettet wurden, zu besseren Menschen wurden. Aber, war sie nun auch schon so weit?

Parker setzte sich neben Catherine auf die kleine Bank, die auf der Terrasse stand und hielt ihr einen Becher Kaffee entgegen. „Ich dachte mir, du hättest vielleicht gern einen Schluck.“

Catherine lächelte. „Danke.“ Sie nahm, die Tasse entgegen und trank einen Schluck. Schweigend saßen sie nun nebeneinander, blickten auf den See und ließen ihren Gedanken freien Lauf.

Catherine seufzte. Die Gefühle, die in ihr aufkamen waren so undefinierbar. Sie fühlte sich einsam und verlassen, aber dennoch freute sie sich, endlich etwas über ihre Vergangenheit und Familie erfahren zu haben.

Sie war schon immer ein Mensch, der viel in einer eigen aufgebauten Traumwelt lebte, sich von der Welt abschirmte um sicher zu sein und nicht verletzt werden zu können. Doch in den letzten Tagen funktionierte ihre Flucht nicht mehr so gut.

Das Leben riss sie brutal in die von Leid geplagte Realität zurück, auf den Boden der Tatsachen und ließ es nicht zu auch nur eine schlechte Erfahrung an ihr vorbeiziehen zu lassen. Warum auch? Immerhin war sie jetzt eine Parker.

The Centre
Blue Cove, DE
Am Vormittag


Ein Projekt, das Sydney durchführte, war gerade am Laufen und Catherine beobachtete und machte Notizen. Lange arbeitete sie noch nicht im Centre, doch es kam ihr wie eine Ewigkeit vor.

Sie hatte schon oft versucht sich in den Centre- Computer einzuhacken und nach Informationen zu suchen, doch es war alles zu gut abgesichert. So konnte sie noch nichts in Erfahrung bringen. Doch so eilig war es auch nicht.

Die Arbeit mit Sydney machte ihr Spaß. Die Tests und deren Auswertungen waren sehr interessant und aufschlussreich. Sie lernte immer etwas Neues. Durch ihr angefangenes Psychologiestudium, welches sie neben ihrem Medizinstudium machte, konnte sie Sydneys Ausführungen gut folgen und verstand fast alles.

Dennoch fühlte sie sich im Centre unwohl. Vor allem Raines machte ihr Angst. Der keuchende Untote, wie ihn Miss Parker in ihrer Gegenwart immer nannte, sah Catherine immer mit bösen Augen an.

Raines schien es zu stören, dass man ihn glauben ließ, dass dieses Baby tot sei. Man hatte ihn an der Nase herum geführt. So etwas störte ihn schon immer, denn Raines litt schon immer unter der Kontrollsucht.
Catherine schüttelte den Kopf. Sie durfte sich von ihm nicht einschüchtern lassen. Den Rat gab ihr auch Jarod. Er erzählte ihr, wem im Centre sie trauen konnte und wem nicht.

„Catherine?“ Erst jetzt nahm sie war, dass sie jemand rief. Sie fuhr mit dem Kopf herum zu Sydney. „Ja?“ Der lächelte. „Wir machen eine kleine Pause.“ Catherine nickte nur und streckte sich.

Sydney legte den Kopf schief. Sie schien etwas zu bedrücken. In den letzten Tagen konnte er sich gut mit ihr unterhalten und stellte fest, dass sie gern etwas über ihre Mutter wissen würde.

Im Centre war es nicht so einfach Informationen ungesehen weiterzugeben. Raines und die Centre Führung achteten darauf, dass Catherine nicht alles wusste. So ergab sich wenigstens ein Vorteil für das Centre. Denn es gab bereits zu viele Leute, die zu viel wussten.

Sydney ging zu Catherine und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Kommen Sie mit in mein Büro.“ Catherine sah ihn an und nickte. Was hatte er vor?
Im Büro machte Sydney die Tür ein Stück zu.

In seinem Büro gab es keine Kameras, da er sie damals für Jarod alle abbaute und seitdem auch nicht wieder anbrachte, zumindest nicht, dass er wüsste.
Er ging zu seinem Aktenschrank und zog das unterste Fach heraus.

Als er die Aktenordner beiseite schob kam eine Mappe zum Vorschein. Er zog sie heraus und reichte sie Catherine. Sie zog verwundert die Brauen in die Höhe. „Was ist das?“ Sydney lächelte. „Informationen.“

Catherines Augen weiteten sich. Sie setzte sich an den kleinen Tisch in der Ecke des Büros und öffnete mit zitternden Fingern die Mappe. Zum Vorschein kamen ein paar Fotos und Unterlagen.

Catherine betrachtete die Fotos ausgiebig. Sie zeigten ihre Mutter, auf manchem waren auch Miss Parker und der kleine Jarod zu sehen. Catherine hielt ein Bild in die Höhe, welches Catherine Parker zeigte, die zwischen der kleinen Miss Parker und dem kleinen Jarod hockte.

„Wann wurde das gemacht? Ich dachte Jarod durfte mit niemanden sprechen?“ Sydney nickte. „Das stimmt. Aber trotzdem war es Catherine Parker sehr wichtig regelmäßig alle Kinder zu besuchen und mit ihnen zu sprechen.“

Sydney räusperte sich. „Jarod war ihr von den Kindern besonders wichtig, da sie seine Mutter und seinen Vater sehr gut kannte. An dem Tag als das Foto gemacht wurde, waren Mr. Parker und Mr. Raines außer Haus zu einer Besprechung und da verbrachte sie zusammen mit Miss Parker eine längere Zeit bei Jarod.“

Catherine seufzte. „Sie war eine gute Frau.“ „Das ist wahr!“ Sydney legte Catherine tröstend eine Hand auf die Schulter. „Ich kann mir gut vorstellen, dass es schwer für Sie sein muss, so gut wie gar nichts über Ihre Mutter zu wissen. Aber das wird sich irgendwann ändern.“

Catherine sah ihn an. „Wie meinen Sie das? Es ist schwer hier an Informationen heranzukommen.“ Sydney sah sie mit großen Augen an. „Sie haben versucht im Zentralcomputer nach Informationen zu suchen?“

Catherine zuckte mit den Schultern. „Wo soll ich sonst suchen?“ Das brachte Sydney zum Lachen. „Das erinnert mich an Jarod. Er ist ebenso wissbegierig.“ Catherine nickt lächelnd. Sie hatte ihn auch gut kennen gelernt.

Sydney sah sich um, ob auch niemand zuhören konnte. „Es gibt sehr viele Dinge über Ihre Mutter. Ich kann sie Ihnen aber nur immer nach und nach zukommen lassen. Das Centre will nicht, dass Sie das alles erfahren. Aber ich denke, es ist besser, wenn Sie über alles Bescheid wissen.“

Catherine zog die Stirn kraus. „Was ist denn passiert was ich nicht erfahren soll?“ „Viele weniger gute Dinge. Aber sie werden dass alles erfahren. Darauf können Sie sich verlassen.“ Catherine lächelte ihn an. „Danke, Sydney.“

Sie stand auf und war auf dem Weg zur Tür, als Sydney noch ein Gedanke kam. „Ich kenne da aber noch jemanden der Ihnen etwas erzählen kann. Sie müssen sie nur fragen. Es wird ihr nicht leicht fallen. Aber ich halte es für wichtig, dass Sie sich darüber unterhalten.“

„Ich werde sie fragen.“ Damit verließ Catherine das Büro und auch das SimLab. Sie brauchte Kaffee oder frische Luft … oder einen Whiskey, Hauptsache irgendetwas, dass sie etwas ablenkte.

Das alles war doch etwas viel. Ihr wurde erst jetzt richtig klar, wie wenig sie eigentlich wirklich wusste und das stimmte sie nicht gerade fröhlich. Tränen wollten sich in ihren Augen sammeln, doch sie kämpfte dagegen an.

Sie war keine schwache Frau und wollte schon gar nicht im Centre weinen.
Sie lief den langen Gang in Richtung Fahrstühle. Sie wollte unbedingt in die Cafeteria und einen Kaffee trinken. Doch dazu musste sie ein paar Stockwerke höher fahren.

Als sie in den Fahrstuhl stieg und sich die Türen schlossen lief ihr plötzlich ein eiskalter Schauer über den Rücken und sie bekam eine Gänsehaut. Sie wusste nicht warum, aber aus irgendeinem Grund fühlte sie sich plötzlich sehr unwohl.

Das Gefühl wurde schlimmer und sie glaubte zu sehen, wie die Wände näher auf sie zukamen. Sie schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Was war nur los. Sie öffnete die Augen wieder und drehte sich hektisch im Kreis, als sie auf einmal an der Decke etwas sah, was ihr vorher noch nie aufgefallen war.

Es war ein Einschussloch. Catherine begann zu zittern und hatte gleichzeitig das Gefühl, sie war nicht mehr sie selbst. Erinnerungen schossen in ihren Kopf. Aber nicht irgendwelche Erinnerungen, sondern die einer anderen Person.

Sie sah sich selbst auf den Fahrstuhl zugehen, entschlossen die Sache, was auch immer es war, durch zuziehen. Sie hörte Schritte hinter sich und ein lautes Klicken. Mit falschem Schreck drehte sie sich um und sah einem Mann auf der zukommen … in der Hand hielt er eine Waffe.

Sie sah den Mann an. Es war zu dunkel um ihn erkennen zu können. Ein Schauer lief ihr über den Rücken und sie bekam Angst, aber nicht weil der Mann sie mit der Waffe bedrohte, sondern weil sie instinktiv wusste, dass ihr Vorhaben falsch war.

Doch es gab kein Zurück mehr. Sie schrie etwas und stolperte rückwärts in Richtung Fahrstuhl. Dann erklang ein lauter Schuss … und Catherine war wieder da, im Fahrstuhl.
Tränen rannten ihre Wangen hinunter, weil sie wusste, dass dies die Erinnerungen ihrer Mutter waren.

Sie wusste, dass ihre Mutter ermordet wurde, aber nicht wie. Diese Erinnerungen kamen ihr seltsam vor. Mehr als je zuvor wollte sie jetzt die Wahrheit wissen. Sie musste so schnell wie möglich mit ihrer Schwester reden.

Ihre Beine waren schwer. Sie hatte den Entschluss gefasst den Kaffee zu verschieben und zuerst zu Miss Parker zu gehen, doch ihre Beine wollten nicht so wie sie wollte. Noch immer musste sie weinen und konnte auch nichts dagegen tun.

Es war aber auch erfrischend für die Seele, denn zum ersten Mal seit langer Zeit bröckelten jetzt die ganzen Lasten von ihr ab.
Langsam wollte sie aufstehen und, nachdem sie vor dem Ausbruch dieser Erinnerungen die Stop-Taste gedrückt hatte, endlich den Fahrstuhl weiterfahren lassen.

Sie stand auf und stolperte nach vorn, als ihre Beine kurz schwach wurden und sich ihr Blick verschleierte. Sie war wohl zu schnell aufgestanden. Doch plötzlich rauschte es in ihren Ohren und sie nahm ein seltsames Flüstern wahr.

Sie hatte das Gefühl langsam verrückt zu werden oder sie hatte einfach nur etwas an den Ohren. Doch die Stimmen wurden deutlicher, vor allem eine. Zuerst nahm Catherine sie leise wahr, aber als sie sich darauf konzentrierte konnte sie etwas hören.

„Ich bin immer für dich da, meine Kleine.“ Catherine schüttelte ungläubig den Kopf. Was war dass denn gewesen? Sie drückte den Knopf zu Parkers Etage. Es wurde langsam an der Zeit ein paar Dinge klar zustellen, bevor sie wirklich verrückt wurde.

Miss Parkers Büro
The Centre,
Blue Cove, DE


Miss Parker saß unbeteiligt an ihrem Schreibtisch. Sie wusste nicht so recht was sie tun sollte. Jarod meldete sich mal wieder nicht und es gab auch keine andere Arbeit.
Sie wusste, wenn das so weitergehen würde, würde sie hier vor Langeweile noch sterben.

Ein Klopfen lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die Tür und sie sah Catherine, mit geröteten Augen, den Raum betreten. Parker zog die Stirn kraus. Sie wusste, dass etwas nicht stimmte. „Cathy, was ist los?“

Catherine, bemüht sich zu beruhigen setzte sich auf Parkers Couch. Parker seufzte. Sie wusste, dass Catherine etwas bedrückte. Also stand sie auf und setzte sich zu ihr. Sanft legte sie ihr eine Hand auf die Schulter. „Was ist mit dir?“

Catherine schniefte kurz. „Ich hab das Gefühl, dass ich verrückt werde.“ Parker hob eine Braue. „Wie meinst du das?“ „Ich habe plötzlich so ein seltsames Rauschen in den Ohren, höre Stimmen und sehe die Erinnerungen fremder Leute!“

Parker dachte sich verhört zu haben. „Du hörst Stimmen?“ Catherine nickte unschlüssig. „Ich weiß nicht genau wer es war, aber die Stimme hat sich ein bisschen so angehört wie du.“ Parker schluckte. „Das war Mom.“, flüsterte sie.

Catherine sah sie schräg an. „Willst du mir etwa sagen, dass ich die Stimme einer toten Frau höre?“ Parker musste etwas lächeln. Sie hätte vermutlich genauso reagiert. „Das ist immerhin nicht irgendeine tote Frau, sondern unsere Mom und zweitens … ist es eine Gabe.“

„Wie bitte? Was soll daran gut sein Stimmen von Geistern zu hören?“ Catherine versuchte sich zu beherrschen. Für den Moment dachte sie, Parker wolle sich über sie lustig machen. Aber es schien, als würde sie es wirklich ernst meinen.

„Mom hatte diese Gabe auch. Sie nannte es ihren inneren Sinn. Sie sagte, die Stimmen würden sie warnen und beschützen.“ Catherine hob die Brauen. „Wirklich? Hat sie dir das mal erzählt?“

Parker schüttelte traurig den Kopf. „Nein, sie hat nie viel über sich erzählt. Ich hab es mal auf einer DSA gesehen, die wir in Raines’ Waldhaus gefunden hatten.“ Catherine sah sie leicht angewidert an. „Du warst mal in Raines’ Haus?“

Parker war irritiert. Dann lachte sie. „Nein, nicht als er auch da war. … Das ist eine lange Geschichte. Jarod hatte etwas von einem Projekt des Centres erzählt und wir haben nach Beweisen dafür gesucht.“

In Catherines Kopf arbeitete es. Sie wollte gerade etwas sagen, als sie wieder etwas hörte. „Mirage“ Catherine wiederholte das Wort mit leerem Blick. Was bedeutete das. Sie hatte dass doch schon mal gehört.

Parker sah sie besorgt an. „Was ist?“ „Die Stimme … Moms Stimme sagte etwas von Mirage. Was ist das?“ Parker verzog das Gesicht. Sie wollte eigentlich nicht daran denken. „Mirages, so hieß dieses Projekt.“

Sie atmete tief durch. „Nach dem Klonversuch und Jarod war das Centre noch immer nicht befriedigt und wollte ein Kind erschaffen, dass sowohl Jarods Gene besaß als auch den Inneren Sinn unserer Mutter.“

Catherine war geschockt. „Die haben Mom da mit hineingezogen? Was haben die ihr angetan?“ Parker sah Catherine tief in die Augen. Sie merkte, wie Tränen in ihr aufkommen wollten, bei dem Gedanken an die Auswirkungen des Projekts.

„Man hat Mom mit dem Sperma von Jarods Dad befruchtet. Das Ergebnis … wart ihr, du und Ethan. Es wusste aber niemand davon. Mom hat befürchtet ihr Leben stehe auf dem Spiel und sie wollte niemanden weiteres gefährden, also …“, sie schluckte heftig, „… täuschte sie ihren Tod vor.“

Catherine hatte das Gefühl ihr würde schwindelig werden und sie griff nach der Rückenlehne des Sofas um sich festzuhalten. „Ich war das Ergebnis eines Projekts?“ Doch plötzlich kam ihr ein anderer Gedanke. „Das war es wohl was ich gesehen habe. Ich stand am Fahrstuhl und jemand kam mit einer Waffe auf mich zu!“

Parkers Augen weiteten sich. „Wie bitte?“ „Na die Erinnerung. Das muss die von Moms angeblichen Tod sein.“ Parker schüttelte ungläubig den Kopf. Das wurde immer schlimmer. Sie stand auf und lief aufgebracht herum.

Catherine fixierte sie. Ihre Augen wurden schmal. Sie wollte es wissen. „Wie ist Mom gestorben?“ Parker stoppte und drehte sich in Catherines Richtung. Sollte sie es ihr wirklich sagen? „Ich glaube, das willst du nicht wissen.“

Catherine wurde ungeduldig und sprang auf. Sie packte Parker an den Schultern und sah sie mit funkelnden Augen an. „Wie ist sie gestorben?“ Parker seufzte, riss sich los und lief weiter herum. „Als das Projekt beendet war … ich meine, als auch Ethan geboren wurde … brauchte man Mom nicht mehr, also …“

Sie konnte nicht weitersprechen. Sie konnte sich noch gut daran erinnern, als sie davon erfuhr und die Aufzeichnung sah. Catherine wusste was Parker sagen wollte. „Raines hat sie aus dem Weg geräumt. Warum?“

Parker zuckte mit den Schultern. Die Emotionen in ihr fuhren Achterbahn. „Sie wusste zu viel. Sie wollte das Centre stürzen. Die sahen in ihr eine Bedrohung. Aber es machte niemandem etwas aus. Alle dachten, sie wäre schon früher gestorben.“

Catherine taumelte zurück zur Couch. Sie hatte alles erwartet, aber nicht so etwas. Vermutlich kannte sie das Centre doch noch nicht so gut, wie sie dachte. Die Tränen kamen wieder in ihr auf. „Das ist wohl alles was die können. Die töten einfach alle, die ihnen gefährlich werden könnten.“

Parker zuckte mit den Schultern. Sie kannte das Centre langsam gut genug. „So ist das Centre. … und wir können nichts dagegen tun.“ Catherine schüttelte wütend den Kopf und stand auf. „Das akzeptiere ich einfach nicht.“

Sie ging zur Tür und wollte gerade gehen als Parker sie durchdringend ansah. „Und du hast nichts von diesem Projekt gewusst? Ich dachte, du hättest zusammen mit Jarod etwas über deine Identität erfahren?“

Catherine lächelte schief. „Das hat Jarod verschwiegen.“ Parker nickte. Das kannte sie nur zu gut. „Er hatte sicher seine Gründe.“ Sie hoffte Catherine damit etwas besänftigen zu können. Sie ging aber nicht davon aus. Catherine nickte nur und ging dann zur Tür hinaus.

Catherines neue Wohnung
Blue Cove, DE
Ein paar Wochen später


Es war inzwischen einige Zeit vergangen, seit Catherine mit Miss Parker über ihre Mutter gesprochen hatte. Doch das, was sie hörte, konnte sie einfach nicht vergessen. Immer wieder schossen ihr Bilder durch den Kopf. Bilder von ihrer Mutter; wie sie gequält wurde.

Catherine stand in ihrem noch relativ leeren Wohnzimmer. Sie wollte endlich richtig unabhängig sein und nicht ihr ganzes Leben in Parkers Haus verbringen. Nach einiger Suche fand sie die passende Wohnung für sich.

Sie drehte sich zwischen den Umzugskartons und blickte stolz auf ihre Wohnung. Alles war sehr groß, die Zimmer waren auch angenehm hoch; nicht zu hoch, aber auch nicht zu niedrig.

Wenn man die Wohnung betrat stand man zuerst in einem kleinen Vorraum, durch eine Tür gelangte man in das große Wohnzimmer, an das die offene Küche angrenzte. Vom Wohnzimmer aus gab es eine Direktverbindung zum Schlafzimmer. Wenn man durch die Küche durchging kam man auf einen kleinen Flur. Dort waren ein Gästezimmer und das Bad. Vom Bad gab es auch noch eine Tür zum Schlafzimmer.

Die Wohnung war im modernen Stil gehalten. Die Möbel, die bisher da waren, passten zu den warmen Farben der Wände, die geteilt gestrichen wurden; die untere Hälfte der Wand war in jedem Zimmer dunkel und die obere Hälfte war hell, mit der gleichen Farbe gestrichen. Jedes Zimmer hatte einen anderen Hell-Dunkel-Anstrich.

Catherine wollte sich gerade bücken um eine der Kisten zu öffnen, als sie wieder dieses Rauschen in den Ohren hatte. Dieses Mal jedoch war es leiser. Sie nahm es kaum war, als sie die Stimme wieder hörte. „Catherine“, rief sie immer wieder.

Catherine schüttelte sich und drehte sich im Kreis. Vielleicht kam es doch aus ihrer Wohnung. Doch es war niemand da, außer ihr. Sie zog skeptisch die Augenbrauen zusammen. Sie musste etwas unternehmen.

Sydneys Büro, The Centre
Blue Cove, DE
Am nächsten Morgen


Catherine lief zielstrebig durch die Gänge des Centres, auf der Suche nach Sydney. Sie kam extra etwas früher um ihn noch vor der Arbeit sprechen zu können.
Sie fand ihn schließlich an seinem Schreibtisch sitzend.

Sie klopfte an die Tür und Sydney sah auf. Er lächelte freundlich, wie immer. „Guten Morgen. Sie sind früh dran, heute.“ Catherine nickte. „Ja, weil ich vorher gern noch mit ihnen reden würde.“ Sydney nahm die Brille ab, die er vorher noch auf der Nase sitzen hatte und sah sie überlegend an. „Natürlich, setzen Sie sich.“

Catherine nickte wieder und setzte sich schweigend. Sie räusperte sich. „Es passieren seltsame Dinge in letzter Zeit.“ Sydney überlegte. „Was für Dinge?“ Catherine faltete ihre Hände. „Na ja, ich habe das Gefühl etwas stimmt nicht mit mir“, begann sie zögerlich. Sie stoppte einen kurzen Moment und suchte nach den richtigen Worten. „Ich höre Stimmen.“, sagte sie schließlich.

Sydney sah sie überrascht an. „Wirklich? Welche Stimmen, kennen Sie sie?“ Aufgeregt spielte er, scheinbar unbewusst, mit seiner Brille herum. „Ja, ich denke, dass eine davon die von Mom ist.“ Catherine sah Sydney unsicher an. „Syd, werde ich verrückt?“

Der Psychiater lachte. „Nein, sie werden nicht verrückt. Ihre Mutter hatte die gleiche Gabe … und Ethan hat sie auch. Bei ihm ist sie besonders stark ausgebildet. Das ist eine Gabe.“ Catherine lächelte verlegen. „Das hat Parker auch schon gesagt, aber glauben wollte ich es ihr eigentlich nicht.“

Sie stand langsam wieder auf. „Sie müssen immer auf die Stimmen hören. Sie helfen Ihnen.“, warf Sydney noch hinterher. Catherine nickte. „Das werde ich. Ich komme gleich wieder. Dann könne wir mit der Arbeit anfangen.“

Catherine verließ das Büro und durchquerte zielstrebig das SimLab. Sie musste dringend telefonieren. Da sie kein Büro hatte - man sah sie noch nicht als richtiges, vollwertiges und wichtiges Centre- Mitglied an - benutzte sie immer Parkers Telefon.

Sie trat gerade aus dem SimLab auf den Flur in Richtung Parkers Büro, als sie beinahe jemanden umgerannt hätte. Erschrocken atmete sie auf. „Passen Sie doch auf!“, keuchte der Mann vor ihr.

Catherines Augen verengten sich. Immer wenn Raines ihr begegnete versuchte er sie einzuschüchtern. Doch sie wollte ihm keinen Sieg können. Sie wollte sich nicht mehr von ihm einschüchtern lassen. Sie hasste ihn und sie wollte es ihn spüren lassen.

Langsam trat sie mit eisigen Augen an ihn heran. „Sicher Mr. Raines. Ich passe besser auf. Wir wollen ja nicht, dass Ihnen etwas passiert.“ Sie strich über seinen Kopf und fuhr mit den Fingern den Atemschlauch entlang. „Wäre ja zu schade.“ Dann ging sie an ihm vorbei und ließ einen sichtbar irritierten Raines hinter sich.

Parkers Büro
The Centre


Noch immer grinsend über den Triumph gegenüber Raines betrat sie Parkers Büro. Sie wusste, dass Parker erst später kommen würde, so hatte sie die Gelegenheit hier ungestört zu telefonieren.

Während sie auf das Telefon zuging dachte Catherine nach. Sie wusste, dass diese Ausstrahlung gerade eben nicht von ihr kam. Jarod hatte ihr sehr viel beigebracht, vor allem das Simulieren, da beide wissen wollten, wie stark die Gene bei ihr ausgebildet waren.

Sie stellten fest, dass Catherines Pretender- Gene sehr gut ausgebildet waren. Sie könnte Jarod stark Konkurrenz machen. Jetzt kam da noch diese Gabe hinzu. Das brachte sie dazu wieder mehr Fragen über sich zu stellen und es gab nur einen, der ihr da wirklich helfen konnte.

Sie wählte eine ihr gut bekannte Nummer und wartete. Eine vorsichtig klingende Stimme meldete sich am anderen Ende. „Ja?“ Catherine atmete erleichtert auf. Es hätte ja sein können, dass etwas passiert war und jemand anderes das Handy in Besitz genommen hätte.

„Jarod, ich bin’s.“ Jarod klang erfreut. „Hi! Wie komme ich zu der Ehre?“ Catherine wurde ernst. „Wir müssen uns unterhalten. Ich habe einiges erfahren und habe ein paar Fragen an dich.“ Kurzes Schweigen, dann antwortete Jarod fröhlich. „Klar, kein Problem. Ich erledige heute hier meinen Job, schicke Miss Parker, Sydney und Broots auf die Fährte und komme heute Abend zu dir.“ Catherine war erleichtert. „Danke. Bis später.“

Sie legte den Hörer wieder weg und dachte noch mal über alles nach. Sie wusste schon langsam alles was es zu wissen gab oder zumindest so viel wie Parker auch wusste. Ein paar Dinge fehlten jedoch noch um das Bild der ganzen Situation scharf werden zu lassen.

Sie nickte vor sich hin, erfreut, dass alles so lief wie sie es sich dachte.
Sie verließ das Büro wieder und machte sich auf den Weg zum SimLab. Es wurde Zeit für die Arbeit.

Catherines neue Wohnung
Blue Cove, DE
Am Abend


Sie musste länger arbeiten, als sie dachte und hoffte, dass Jarod sicher bei ihr in der Wohnung war. An seinen Künsten hineinzugelangen zweifelte sie keine Sekunde, aber würde er auch warten?

Catherine arbeitete an einem Projekt mit Sydney. Als dieser von Parker gerufen wurde mitzukommen und einer Spur von Jarod zu folgen, musste Catherine das Projekt allein zu Ende führen. Sie freute sich darüber, auch wenn sie als Anfänger Angst hatte etwas falsch zu machen, war das ihre Chance sich zu beweisen.

Glücklich über diesen großartigen und gelungenen Tag kam sie in ihrer Wohnung an und staunte nicht schlecht, als sie Essen roch. Neugierig trat sie ein, schloss die Tür und sah sich um. Als sie das Wohnzimmer betrat, konnte sie Jarod in der Küche stehen sehen.

„Hey, Bruderherz!“, rief sie zu ihm hinüber und ging dabei auf ihn zu. Jarod lächelte und stellte den Herd ab. „Ich dachte du hast sicher Hunger, wenn du so lange arbeiten musst.“ Catherine lachte. Ihr Bruder hatte wirklich ein gutes Herz.

Nach dem Essen saßen die beiden auf der Couch. Jarod sah Catherine etwas ernst an. „Du wolltest mich sprechen?“ Catherine nickte gedankenverloren. „Hab ich dir eigentlich schon erzählt, dass ich Stimmen höre?“

Jarods Augen weiteten sich und er dachte er müsste sich am Wein verschlucken, den er gerade trank. „Wirklich? Seit wann?“ Catherine spielte mit einer Haarsträhne herum. „Na ja, seit noch nicht all zu langer Zeit. Ich dachte zuerst ich wäre verrückt, bis mir Parker und Sydney von Moms Gabe und Ethan erzählt haben.“

Jarod kniff die Augen zusammen. Er konnte sich gut vorstellen was jetzt kommen würde. Catherine sah ihn durchdringend an. „Warum hast du mir nie von Mirage erzählt? Du wusstest doch davon?!“ Jarod zögerte etwas. „Ich wusste nicht, wie du reagieren würdest. Es ist immerhin eine ernste Sache.“

Catherine nickte. Er hatte Recht, aber dennoch war sie aufgebracht. Aber sie wollte nicht mit ihrem Bruder streiten. Er versuchte stets das Beste für sie zu tun. „Erzähl mir etwas von Ethan und seinen Fähigkeiten.“

Jarod überlegte. Wo sollte er anfangen? Wie er und Parker ihn kennen lernten wusste Catherine bereits. Sie wusste auch, dass Raines ihn damals manipulierte. Das war einer der Gründe, warum sie so einen Hass für Raines entwickelte. Aber seine Fähigkeiten verschwieg Jarod, weil er nicht wusste, inwieweit diese bei Catherine ausgebildet waren.

„Er hört die Stimmen sehr gut und deutlich. Bei ihm sind sie sehr stark ausgebildet. Er brauchte eine Weile um richtig mit der Gabe umgehen zu können. Durch Raines musste er erst lernen den Stimmen zu vertrauen und nicht zu misstrauen.“

Catherine nickte. „Raines treibt gern solche Spielchen.“ Sie sah Jarod überlegend an. „Wie sieht es mit seinen Pretender- Fähigkeiten aus?“ „Soweit ich das prüfen und feststellen konnte hat er keine.“

Catherines Augen weiteten sich. „Gar keine? Dann sind wir doch unterschiedlich.“ Jarod nickte. „Das stimmt. Du bist demnach die … na ja ‚Bessere’ von euch beiden. Du hast sowohl diese Gabe als auch sehr gut ausgeprägte Fähigkeiten als Pretender.“

Catherine wurde noch ernster. „Ist das gut oder schlecht?“ Jarod überlegte. „Es kommt darauf an. Wenn das Centre davon wüsste, müsstest du dich in Acht nehmen. Trotz deines Abkommens mit dem Centre würden die nicht davor zögern dich ebenso für ihre bösen Zwecke zu foltern und zu missbrauchen.“

Catherine lächelte gezwungen. „Keine Angst. Ich passe auf mich auf.“ Jarod nickte abwesend. „Daran zweifle ich nicht.“

The Centre
Blue Cove, DE
17 Monate später


Die Zeit war schneller vergangen als den Leuten bewusst war.
Catherine handelte mit Jarod etwas aus. Er würde Parker und ihr Team öfters mal auf falsche Fährten schicken und ihr so die Gelegenheit geben öfters mal allein zu arbeiten.

In dieser Zeit führte sie einige Projekte von Anfang bis Ende ganz allein durch und machte damit Eindruck auf die Chefetage. Catherine freute sich darüber, denn jetzt bekam sie endlich die Möglichkeit sich zu beweisen. Sie wusste aber, dass die Chefs nicht nur deswegen an ihr interessiert waren.

Sie wussten, dass sie die Zwillingsschwester von Ethan war und erhofften sich große Vorteile von ihrer Anwesenheit. Sie wussten nicht welche Fähigkeiten sie genau besaß, da Catherine darauf bestand dies im Hintergrund zu lassen. Sie wollte, dass man ihre Arbeit schätzte und würdigte wie die der anderen ‚normalen’ Mitarbeiter auch.

Das tat man schließlich. Als Catherine, mitten in der Arbeit an einem neuen Projekt, gerufen wurde, zu Mr. Parker zu gehen, wurde ihr doch etwas unwohl. Er behandelte sie gut, da sie Parkers Schwester war und Parker ihren Vater ausdrücklich warnte, dass er es bereuen würde, wenn er sie nicht gut behandeln würde.

Dennoch machte er ihr Angst. Er war ein undurchsichtiger Mann und selbst sie konnte ihn schlecht einschätzen. Die Stimme ihrer Mutter, mit der sie nun sehr gut umgehen konnte und der sie hundertprozentig vertraute, sagte immer, dass ihr von Mr. Parker keine Gefahr drohte … und sie glaubte ihr natürlich.

Zögerlich klopfte sie an, zwang sich aber selbst sich zu benehmen und betrat mit energischen Schritten das Büro. Mr. Parker stand lächelnd auf und umkreiste seinen Schreibtisch, bis er direkt vor Catherine stand.

Auch Lyle und Raines waren anwesend. Catherine fühlte sich wie auf einem Empfang. Raines verursachte wie immer ein ungutes Gefühl in ihr.
Mr. Parker räusperte sich und zog Catherines Anwesenheit wieder auf ihn.

„Ich habe dich rufen lassen, weil du gute Arbeit geleistet hast und der Tower sich dafür erkenntlich zeigen will.“ Catherine lächelte verlegen. „Ich habe mein Bestes gegeben. Das Centre hat mir immerhin eine Chance gegeben hier zu arbeiten.“ Catherine sprach diese Worte so selbstverständlich, fühlte sich aber nicht gut dabei. Ihr wurde fast übel von dieser übertriebenen Höflichkeit. Aber das war nun mal das Centre.

Mr. Parker lächelte, wie immer. „Da du so gute Arbeit geleistet hast, finden wir, wird es Zeit, dass du dein eigenes Büro bekommst.“ Catherine war ehrlich erfreut. „Wirklich? Das ist großartig!“ Aus reiner Euphorie fiel sie Mr. Parker um den Hals und drückte ihn kurz. „Danke.“

Der war zuerst etwas erstaunt, ließ es sich aber nicht anmerken und gewann schnell seine Fassung wieder. „Nichts zu danken. Du hast es dir verdient. Komm mit, dann zeige ich es dir.“ Catherine nickte.

Jetzt kam auch Lyle auf sie zu und streckte ihr seine Hand entgegen. „Ich gratuliere, Schwesterherz.“, sagte er ziemlich ehrlich und freundlich klingend.
Raines dagegen hatte wie immer seine eiserne böse Miene aufgesetzt und sagte nichts weiter.

Sie drehte sich gerade um und lief mit Lyle und dem alten Parker im Schlepptau auf die Bürotür zu, als Willi, Raines Sweeper, zur Tür hineinkam und einen großen Umschlag in der Hand hielt. Die kleine Truppe stoppte und sah Willi an.

Raines, der langsam aber keuchend auf seinen Sweeper zukam, streckte dem schon auf halben Weg den Arm entgegen und forderte nach dem Umschlag. Wortlos nahm er ihn entgegen und für den Bruchteil einer Sekunde konnte Catherine die Vorderseite sehen.

Ihre Augen weiteten sich etwas und ihr Mund blieb offen. Als sie dies merkte richtete sie sich schnell wieder und hoffte sie hatte keiner der anderen so gesehen. Sie glaubte nicht, was sie eben sah.

Etwas Großes schien im Gange zu sein. Raines war Mr. Parker unterstellt, schien aber sein eigenes Projekt zu haben, von dem kaum jemand etwas wusste. Die Nachricht in dem großen Umschlag in Raines Hand kam direkt vom Triumvirate und war sehr vertraulich.

Catherine schluckte. Was das wohl zu bedeuten hatte? Eins wusste sie aber sicher: Dass sie diese Neuigkeit schnell Jarod und auch Parker und ihrem Team erzählen musste. Etwas war im Gange und sie mussten schnell herausfinden was es war.

Fortsetzung folgt

Die große Geschichte wird fortgesetzt im dritten Teil „New Pretender“.
Ich bitte sehr um Feedback!









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