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Anmerkung: Erstmal ein ganz dickes Danke an Miss Catherine ohne die ich diese Story wahrscheinlich nie gepostet hätte *ganz fest drück* und natürlich wieder Danke an alle die so fleißig Reviews geschrieben haben.
Ich fahre demnächst wieder in den Urlaub und ich glaube kaum, dass ich vorher noch mal posten kann, aber ich werd's versuchen.
Da dieses Kapitel nicht zum Beta-lesen draussen war, hoffe ich ihr vergebt mir kleine Tippfehler, aber eigentlich habe ich es mehrmals überarbeitet.

Jarods Schlafzimmer

Eigentlich hatte sie ja in das Badezimmer gehen wollen, aber offenbar hatte sie sich in der Tür geirrt und jetzt stand sie mitten in Jarods riesigem Schlafzimmer.
Ihr Blick glitt über das ungemachte Bett auf dem noch Jarods Pyjama lag, weiter zu dem Ohrensessel und der Kommode, auf der tatsächlich einige Bilder standen. Langsam ging sie auf sie zu und sah sich die Bilder näher an. Von dem ersten lächelte ihr eine hübsche junge Frau entgegen die sie glaube als Jarods Schwester Emily identifizieren zu können. Auf weiteren Fotos waren Major Charles und Jarods Klon zu sehen. Und natürlich stand dort auch das einzige Foto das Jarod von seiner Mutter besaß.
Zu ihrer großen Verwunderung fand Miss Parker auch ein Foto von sich selbst und Jarod. Es musste kurz bevor ihr Vater sie wegschickte aufgenommen worden sein. Er hatte einen Arm um ihre Schultern gelegt und sie lächelten beide in die Kamera. Sie konnte sich jedoch nicht erinnern jemals mit Jarod fotografiert worden zu sein. Vielleicht hatte er es aus einer seiner DSAs, überlegte sie. Doch als sie es erneut musterte entschied sie, dass das nicht möglich sein konnte. Das Bild sah nicht aus als hätte es jemand aus einem laufendem Videoband kopiert.
Plötzlich nahm ihr jemand von ihnen dern Bilderrahmen aus der Hand. „Jarod......“, sie drehte sich um. Jarod hatte direkt hinter ihr gestanden, so dass sie nun nur noch Millimeter von einander entfernt standen.

„Nun, das Badezimmer ist direkt nebenan“, bemerkte Jarod.

„Ich weiß... äh“, verwirrt schloss sie die Augen für einen Augenblick und schüttelte ihren Kopf. „Ich hab mich in der Tür geirrt“, berichtigte sie sich und versuchte irgendwie etwas Platz zwischen sich und den Pretender zu bringen. Zurückweichen konnte sie nicht, da die Kommode direkt hinter ihr stand.

Jarod bemerkte, dass sie sich offenbar unwohl fühlte und trat einen Schritt beiseite.

Miss Parker war so sehr damit ihre Gedanken wieder unter Kontrolle zu bringen beschäftigt, dass sie nicht bemerkte das Jarod etwas gesagt hatte.

„Hallo? Erde an Miss Parker“, Jarod stieß sie sanft an.

„Hm? Entschuldige ich war... in Gedanken.“

„Hm.“ Jarod nickte und stellte das Bild, welches er noch immer in der Hand hielt zurück und wollte gehen.

„Jarod?“

„Ja?“, er drehte sich wieder um.

Miss Parker deutete auf das Foto von ihnen. „Wann wurde das gemacht? Ich kann mich nicht erinnern.“

„Kurz bevor du weg musstest. Sydney hat es gemacht“, half er ihr weiter.

Sie überlegte angestrengt. „Jetzt wo du es sagst...“ Das war wirklich seltsam. Wie hatte sie das vergessen können. „Habe ich auch einen Abzug davon?“

„So weit ich weiß wollte Sydney dir eins schicken“, sagte Jarod.

Sie nickte langsam mit gerunzelter Stirn und beschloss sobald sie zu hause war nachzusehen.

Sie entdeckte plötzlich das letzte Bild was sie sich noch nicht angesehen hatte. Darauf war Ethan mit einer ihr unbekannten Blondine zu sehen. „Wer ist das?“, fragte sie und hielt Jarod das Bild hin.

„Das ist Hailie. Ethans Verlobte“, erklärte Jarod.

„Ethan ist verlobt?“

„Ja. Wusstest du das nicht?“ Jarod sah, wie es in den Augen seiner Lieblings-Jägerin kurz verletzt aufblitzte.

„Offensichtlich nicht. Nein“, sagte sie. Sie wandte den Blick ab. Obwohl sie Ethan nicht besonders gut kannte hatte sie gedacht, das er die einzige Person in ihrere Familie hätte werden können zu der sie eine, zumindest halbwegs normale Beziehung aufbauen können. Offenbar hatte sie da falsch gelegen. Sie stellte das Bild zurück an seinen Platz.

Jarod beobachtete sie aufmerksam. „Hey“, tröstend legte er ihr eine Hand auf den Arm. Er hatte sie nicht verletzten wollen. „Ich bin sicher er wollte es dir noch sagen. Die Verlobung ist erst zwei Wochen her und ich wusste es auch nur schon weil ich ihn drei Tage später getroffen hab.“

Entgegen seiner Erwartungen zog sie ihren Arm nicht weg sondern lächelte ihn an. Oder versuchte es viel mehr. „So wird es gewesen sein.“ Sie wusste selbst nicht warum, sie die Nachricht von Ethans Verlobung so aus der Bahn warf. „Also,... wie ist sie so? Diese Hailie?“

„Oh, ich habe sie selber erst einmal getroffen. Sie scheint ein sehr nettes Mädchen zu sein“, berichtete Jarod.

„Und was macht sie beruflich?“, fragte Miss Parker weiter.

„Ich glaube sie ist Kinderpsychiologin an einer Elite-Schule.“

„Wow“, meinte Miss Parker beeindruckt. Sie bemerkte wie Jarod sich unbewusst über die verletzte Hand strich. „Ich hab dein Pflaster vergessen“, sagte sie und flitzte in Richtung Bad los.

Kaum eine Minute später erschien sie mit Pflaster, Schere und Desinfektionsmittel auch schon wieder im Türrahmen. „Vielleicht setzt du dich lieber“, meinte sie und nickte in Richtung Sessel.

Wortlos setzte sich Jarod. Miss Parker kam zu ihm und setzte sich auf eine Armlehne um die kleine Wunde zu verarzten.

„Fertig?“, erkundigte sich Jarod.

„Fertig!“, bestätigte sie.

„Danke, Frau Doktor“, sagte Jarod schmunzelnd.

„Danke gleichfalls“, sagte sie und deutete auf ihren Nacken.

Sie schwiegen und keiner von beiden schien zu wissen was jetzt tun sollten.

Lyle, der sie schon überall gesucht hatte fand sie schließlich beide in Jarods Schlafzimmer auf dem großen Sessel sitzend. Er hielt Jarod sein Handy hin. „Amy.“

Jarod stand auf und nahm das Gespräch an. Miss Parker Formte ein lautloses 'Was?' in Lyles Richtung. Der zuckte jedoch nur mit den Schultern und verlies den Raum wieder.

später
Flur


Es klingelte und Miss Parker öffnete die Tür. „Amy! Hi.“

„Hi“, Amy ging an Parker vorbei ins Haus.

Miss Parker schloss die Tür. „Soll ich Jarod holen oder Lyle?“

„Beide, denke ich“, antwortete Amy und steuerte auf die Küche zu.

Küche

Amy betrat die Küche. „Lyle!“ Sie öffnete die Tür wieder. „Ich hab Lyle gefunden“, informierte sie Parker. Dann ging sie an Lyle vorbei und holte sich einen Kaffee.

später

„Ok, jetzt seit ihr wirklich vollkommen durch geknallt“, stellte Miss Parker fest und entfernt sich sicherheitshalber ein Stück von Amy, Jarod und Lyle.

„Also ich finde die Idee gar nicht so schlecht“, meinte Lyle. „Es würde uns immerhin den Arsch retten. Ich habe nämlich wenig Lust den Rest meines Lebens hinter schwedischen Gardinen zu verbringen“, er hielt inne. „Oder darauf das der Rest meines Lebens schon längst angefangen hat.“

Als wüsste sie das die Idee sie in der CIA einzuschleusen damit sie undercover im Centre arbeiten konnten ihre Idee gewesen war, wanderte Miss Parkers Blick weiter zu Amy, die sie unschuldig anlächelte. Miss Parkers Miene wurde jedoch nur noch eine Spur härter. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Selbst wenn wir das machen würden“, sagte sie vorsichtig. „Würde es uns letztendlich auch nicht viel bringen, oder? Wir würden trotzdem in den Knast wandern und uns jeden Tag den wir im Centre verbringen in eine riesige Gefahr begeben“, meinte sie.

Amys Lächeln wurde nur noch breiter. „Nun, ihr seit ja dort um herauszufinden wer wie tief mit drin steckt. So wie ich das verstanden hab, wissen ein Großteil der im Centre Beschäftigten gar nicht was dort eigentlich vor sich geht.“

„Was uns wie hilft?“, fragte Miss Parker und zog eine Augenbraue hoch.

„Menschenjagd“, sagte Amy mit einem Seitenblick auf Jarod, der sich bisher raus gehalten hatte. „Wenn ihr es richtig macht wird euch jeder glauben, dass ihr Jarod unter den falschen 'Umständen' gejagt habt. Ihr könntet zum Beispiel sagen, man hätte euch gesagt er sei eine Gefahr für die Außenwelt und um die Menschen zu schützten musstet ihr ihn einfangen. Du verstehst was ich meine?“, triumphierend nahm sie einen Schluck von ihrem Kaffee.

Doch auch das überzeugte Miss Parker wenig. Sie musterte Jarod um herauszufinden was er davon hielt. Er nickte ihr zu und sie seufzte.

„Und was eure Zeit als Cleaner betrifft, könntet ihr Broots fragen ob er eure Aufträge löscht. Um die in der Archiven müsst ihr euch allerdings selber kümmern“, sagte Jarod.

„Wir sollen also das Centre und CIA gleichzeitig betrügen?“

„Du hast es erfasst“, bestätigte Amy.

Abermals seufzte Miss Parker. „Na schön“, willigte sie schließlich ein.

Amys Miene hellte sich auf. „Super. Ich sag meinen Chef Bescheid. Ich denke das wir nächstes Wochenende alles weiter besprechen können. Aber ich glaube es ist besser wenn einer von euch die Woche über hier bleibt...“, sagte sie. Alle Blicke richten sich plötzlich auf Miss Parker.

„Oh nein. Ich halte das für gar keine gute Idee“, sagte sie fest.

„Sie hatten seit Ewigkeiten keinen Urlaub mehr, Parker. Niemand würde es Ihnen übel nehmen, wenn Sie sich ein paar Tage frei nehmen. Nicht mal Raines“, meinte Lyle.

Als auch Amy und Jarod auf sie einzureden begannen, gab sie schließlich nach. „Gut. Solange Sie mir Raines vom Hals halten“, sagte sie zu Lyle. „Entschuldigt mich bitte. Ich muss dann wohl im Centre anrufen.“

Amy sah ihr hinterher als sie den Raum verlies. „Ich hätte nicht gedacht, dass sie so schnell nachgibt“, sagte sie.

„Och, ich bin sicher sie findet es gar nicht so schlimm hier zu bleiben“, sagte Lyle und deutete mit dem Kopf zu Jarod.

„So gesehen hast du recht, denke ich“, sagte Amy.

Jarod hob eine Augenbraue. „Was soll denn das bitte heißen? Man kann immerhin nicht behaupten das sie mich besonders mag. Sie hasst mich nicht aber mögen tut sie mich auch nicht“, sagte er.

Amy strich ihm über den Arm. „Rede doch nicht so einen Quatsch. Sie mag dich. Sogar sehr. Sie kann es nur nicht so zeigen.“

„Amy hat Recht“, stimmte Lyle ihr zu. „Sie kennen sie doch. Außerdem hat sie mir auf dem Weg hier her erzählt das sie gestern eine Menge Spaß hatte und sie sich gut mit Ihnen unterhalten konnte.“

„Siehst du? Alles was sie braucht ist Zeit“, Amy ihren Kaffee Becher weg. „Oh und pass bloss auf das ihr nicht langweilig wird. Dann kommt sie nämlich meistens auf dumme Gedanken“, sie lächelte bedeutungsvoll und zuckte mit den Schultern. „Zumindest war das früher so.“

Das war gefundenes Fressen für Lyle und Jarod. „Wirklich? Was hat sie denn gemacht?“

Amy lachte nur. „Sorry Jungs aber ich muss jetzt wirklich los.“ An der Tür drehte sie sich nochmal zu Lyle um. „Warum holst du mich nicht heute zum Essen ab?“

Lyle war wirklich erstaunt. „Sicher“, sagte er langsam.

„Schön. Komm um 8 Uhr vorbei“, Amy verschwand.

Abends
Wohnzimmer


„Sieht so aus als würden wir schon wieder einen Abend zusammen verbringen“, meinte Parker als Lyle weg fuhr um Amy abzuholen.

„Sieht so aus als würde das die nächste Zeit öfter vorkommen. Du willst doch hier wohnen bleiben und nicht in ein Hotel ziehen?!“, sagte Jarod.

„Wenn das ok für dich ist bleibe ich hier“, meinte Parker und setzte sich neben ihn aufs Sofa.

„Natürlich“, sagte Jarod sofort.

„Gut“, Miss Parker nahm einen PEZ Spender vom Couchtisch. „Wie kannst du das Zeug nur Tonnenweise in dich rein stopfen?“, fragte sie und betrachtete den Spender mit dem Hundekopf lächelnd.

„Du bist was du isst“, meinte Jarod nur und konzentrierte sich wieder auf seine Zeitung.

„Nun, das würde bedeuten, dass du verdammt süß bist“, meinte sie und ließ offen ob das ihrer Meinung nach stimmte. Sie hielt ihm den Spender hin.

Jarod legte die Zeitung entgültig an die Seite und nahm ihn entgegen. „Und?“

„Was und?“

„Stimmt es?“

„Das du süß bist?“, fragte Miss Parker und ließ sich bei er Antwort Zeit. „Manchmal“, sagte sie dann lächelnd.

„Nur manchmal?“, wiederholte Jarod gespielt enttäuscht. „Manchmal ist jeder süß“, meinte er.

„Bist du sicher? Sogar Raines?“, fragte sie.

„Ok du hast gewonnen Raines ist nicht süß“, gab Jarod sich geschlagen. Gedanken verloren nahm er sich einen PEZ.

„Was ist?“, fragte Miss Parker als er begann sie zu mustern.

„Nichts. Nichts“, er hielt ihr den PEZ-Spender vor die Nase. „Auch einen?“

Miss Parker starrte ihn einen Moment an, dann strich sie sich die Haare aus dem Gesicht und nahm sich auch einen PEZ.

„Sie frisst mir aus der Hand“, witzelte Jarod.

Miss Parker schlug ihm mit einem Kissen an den Kopf.

„Hey“, protestierte er. Als sie ihn versuchte ihn noch Mal zu schlagen hielt er ihre Hände fest und nahm ihr das Kissen weg.

„Lass mich los“, forderte sie.

Jarod tat als würde er überlegen. „Hm..... nein“, er drückte ihre Hände rechts und links neben ihr an das Sofa.

Erfolglos versuchte sie sich zu befreien. „Nun mach schon.“

„Wie heißt das Zauberwort?“

„Bitte lass mich los du verdammte Laborratte“, sagte sie unfreundlich.

Jarod lies sie los. „Das müssen wir aber noch üben“, meinte er.

Miss Parker lachte nur.

Zwei Tage später
Aldante


Amy stocherte in ihrem Salat rum. „Und wie ist es so bei Jarod?“, fragte sie.

„Besser als ich dachte“, antwortete ihre dunkelhaarige Freundin.

Amy lächelte. „Er hat ein schrecklich schlechtes Gewissen weil er so viel arbeiten muss und so gut wie nie zuhause ist.“

„Er sollte lieber ein schlechtes Gewissen haben wenn er mir den ganzen Tag auf die Nerven geht“, meinte Miss Parker trocken.

„So könnte man das auch sehen“, erwiderte Amy. „Was machst du denn den ganzen Tag so? Kannst du deinen 'Urlaub' denn wenigstens etwas genießen?“

„Na ja ich hab mir Stadt angesehen, Katie besucht und so was halt.“

Amy nickte. „Und was hast du heute noch so vor?“

„Ich wollte endlich mal zum Strand runter fahren.“

Amy schob ihren Teller weg. „Oh, wenn ich nicht ein Date mit meiner Mom hätte würde ich sofort mitkommen.“

Miss Parker lächelte. „Wie geht es deinen Eltern?“

„Gut, eigentlich. Mom will die Pferde eigentlich verkaufen aber Dad lässt das natürlich nicht zu.“

Miss Parker lachte. „Sie wollte sie doch schon vor Jahren verkaufen.“ Amys Eltern hatten ein kleines Haus mit Ställen etwas außerhalb von Santa Barbara. Miss Parker hatte Amy ein paar mal dort hin begleitet. „Grüß sie von mir, wenn du sie nachher siehst.“

„Mach ich.“

„Hey, wo wir gerade bei Verabredungen sind, wie war dein Essen mit Lyle?“, fragte Miss Parker die nun auch fertig mit essen war.

„Nun wir haben viel geredet und so“, meinte Amy ausweichend.

„Er mag dich wirklich sehr, Amy“, meinte Parker ruhig.

Amy zuckte mit den Schultern. „Das hätte er sich überlegen sollen bevor er versucht hat mich umzubringen.“ Sie seufzte. „Weist du Dean ist gestorben weil er zwischen mich und den Schützen gesprungen ist. Mein bester Freund ist gestorben weil er mir vor einem Mann von dem ich glaubte das er mich wirklich sehr mochte das Leben retten musste. Das vergisst man nicht so schnell.“ Amy war den Tränen nahe, damit Parker das nicht merkte sah sie anderswo hin.

„Natürlich nicht“, beruhigend nahm Parker ihre Hand. „Es tut mir Leid. Ich hätte nicht davon anfangen sollen.“

Amy seufzte. „Schon gut. Es ist nur... ich wünschte ich könnte ihn und das alles einfach vergessen. Und jetzt werde ich auch noch mit ihm zusammen arbeiten müssen“, aufgewühlt fuhr sie sich durch die Haare. „Ich kann nicht glauben das ich das auch noch selber unbedingt wollte.“

Miss Parker verstand ihre Freundin nur zu gut.

später
Jarods Haus


An der Tür stieß sie mit Jarod zusammen. „Hey, was machst du denn schon hier?“

„Ich hab heute mal eher Schluss gemacht“, sagte er und musterte sie. „Gehst du aus?“

„Ich wollte zum Strand fahren, wenn du das als ausgehen bezeichnen möchtest“, sagte sie. „Willst du nicht mitkommen?“

„Klar, ich hol nur schnell meine Sachen.“

Am Strand

Jarod beobachtete wie Miss Parker sich ihr Top über den Kopf zog, was von ihr nicht unbemerkt blieb. Sie schoss einen kalten Blick auf ihn ab. „Lass das.“

„Was?“

„Hör auf mich an zu starren.“

„Ich hab nicht...“, begann Jarod, doch er wurde von Miss Parker unterbrochen. „Genau so wenig wie bei Ocee damals, huh?“, sie lächelte gewinnend und zupfte dezent an ihrem schwarzem Triangel-Bikini.

Jarod beschloss das es besser war jetzt nichts mehr zu sagen.

Miss Parker musterte ihn. Er sah noch besser aus als als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Die kalifornische Sonne hatte ihn gebräunt und er hatte sich endlich die Haare wieder abgeschnitten. Er zog sein schwarzes T-Shirt aus und was sie nun sehen konnte enttäuschte sie durchaus nicht. Ihr Lächeln wurde noch ein wenig breiter und sie lehnte sich auf ihrer Liege zurück.

Eine Weile lagen sie einfach nur schweigend da, bis ein gelber Ball genau zwischen ihren Liegen landete. Ein Junge von vielleicht acht Jahren kam ihm hinter her gelaufen. „'Tschuldigung, Mam', Sir.“ Er nickte ihnen zu und verschwand wieder. Miss Parker sah ihm hinter her.

Jarod musterte sie. „Was ist los?“

„Nichts“, sie wandte ihren Blick von dem Jungen ab und seufzte. „Nichts“, wiederholte sie.

„Das hört sich nicht sehr überzeugend an“, stellte Jarod fest.

„Es ist nur.. Ich mache mir Sorgen um Baby Parker. Ich habe ihn eine Ewigkeit nicht mehr gesehen und Broots findet auch nichts über seinen Aufenthaltsort.“

„Hast du Lyle gefragt? Er müsste das doch eigentlich wissen, oder?“

„Nein hab ich nicht“, sagte sie und fragte sich warum eigentlich nicht.

„Wer hat eigentlich jetzt das Sorgerecht über ihn?“, fragte Jarod.

„Über Lyle?“

„Ha ha“, sagte Jarod trocken. „Über das Baby.“

Miss Parker seufzte. „Das ist so eine Sache. Irgendwie ist es als würde er außerhalb des Centres gar nicht existieren. Nach dem Tod von meinem... von Mr Parker war alles bis in kleinste Detail geregelt, aber über das Baby hat niemand auch nur ein Wort verloren“, erzählte sie und beschloss wirklich Lyle zu fragen. „Kommst du mit ins Wasser?“

Wasser

Sie waren gerade bis zu den Knien im Wasser als Jarod sie plötzlich nass spritzte. „Bist du verrückt geworden?“, fragte sie ärgerlich.

Jarod antwortete nicht sondern grinste sie herausfordernd an und spritzte sie wieder nass.

„Na warte!“ Sie stürzte sich auf ihn und sie begannen eine wilde Wasserschlacht, bis Miss Parker schließlich lachend inne hielt. Sie hob die Hände. „Ok ok ich ergebe mich.“

„So schnell?“, fragte Jarod lauernd.

Sie grinste vielsagend. „Der Gewinner gibt einen aus“, sagte sie und entfernte sich von ihm.

nächster Tag
Nagel Studio


„Du konntest also heute endlich mit deinem Chef sprechen?“, fragte Miss Parker. Jarod hatte es für besser gehalten, wenn Amy ihren Chef einweihte.

„Ja. Er war etwas überrascht, dass ich mitten in meinem Urlaub dort auftauche, aber eigentlich lief's ganz gut“, meinte Amy während sie die verschiedenen Nagellacke durch sah.

„Was hat er denn gesagt?“, fragte Miss Parker und folgte Amys Beispiel.

„Er meinte das es eine gute Idee wäre und natürlich wollte er wissen in wie weit er euch trauen kann. Außerdem will er Verträge mit euch aufsetzten, aber das war eigentlich klar. Und du hast morgen um 10 Uhr einen Termin bei ihm. Dann kannst du deinen Vertrag unterschreiben und er dich doch ein paar Sachen fragen.“ Amy hielt zwei der kleinen Fläschen in die Höhe. „Den oder den?“

Einkaufszentrum

Miss Parker wartete gerade dass auch Amy mit bezahlen fertig wurde, als ihr Handy klingelte. Sie rollte mit den Augen weil sie um den Anruf entgegen zu nehmen alle Taschen abstellen musste. „Was?“, fragte sie genervt klingelt.

„Oh ich merke schon, sie haben mächtig Spaß“, zog Lyle sie auf.

Miss Parker überhörte seinen Kommentar. „Was wollen Sie, Lyle?“

„Sie davon in Kenntnis setzen, dass ich unseren kleinen Bruder wieder herkommen lasse“, sagte Lyle. Miss Parker hatte ihn am Morgen angerufen und sich nach Baby Parker erkundigt.

„Wirklich?“ Miss Parkers Miene erhellte sich. „Wann ist er da?“

„Er sollte nächste Woche eintreffen.“

„Lyle?“

„Hm?“

„Danke“, Miss Parker legte auf.

Amy wartete schon ungeduldig. „Was ist jetzt? Ich dachte wir wollten noch zum Frisör?“

Miss Parker sammelte ihre unzähligen Taschen wieder ein. „Ich komm ja schon“, sagte sie und stöckelte ihrer blonden Freundin hinterher.

Friseursalon

„Wer war das eben?“, fragte Amy als sie das Gebäude betraten.

„Lyle.“

„Gute Neuigkeiten?“

„Ja. Das Baby kommt zurück nach Blue Cove“, bestätigte Miss Parker.

„Was haben sie denn in Miami mit ihm gemacht?“, erkundigte sich Amy und begrüßte ihren Frisör.

Miss Parker setzte sich neben ihre Freundin. „So genau wusste Lyle das auch nicht. Anscheinend haben sie ihn nur beobachtet, aber so sicher war er sich da auch nicht.“

Abends
Jarods Haus
Terrasse


„Hier“, Miss Parker reichte Amy ihren Campari.

„Danke.“ Amy überlegte kurz. „Weißt du, ich glaube es ist das beste wenn Jarod und ich morgen mitkommen.“

„Warum? Denkst du ich kriege das nicht alleine hin?“, fragte Miss Parker.

„Nein, natürlich nicht“, sagte Amy sofort. „Ich denke nur es ist einfacher. Mein Chef ist nämlich ziemlich misstrauisch, musst du wissen. Und wenn Jarod und ich dir beistehen wird es sicher einfacher. Zumal wir ja für Lyle mitreden müssen.“

„Sie hat recht“, kam es von der Tür.

Miss Parker drehte sich um. „Jarod!“

„Sieht aus als hättet ihr einen anstrengenden Tag hinter euch“, sagte Jarod und deutete zum Wohnzimmer das mit Einkaufstaschen überseht war.

„Wir waren einkaufen“, sagte Amy.

„Ach nein, wirklich?“ Jarod lies sich auf einen Stuhl sinken.

„Hey, mach dich nicht über mich lustig“, Amy boxte ihm spielerisch gegen die Schulter.

„Gibs ihm Amy!“, kommentierte Parker lächelnd.

Kopfschüttelnd musterte Jarod die vielen Taschen. „Wozu braucht ihr bloß so viele Sachen?“

Miss Parker zuckte mit den Schultern. „Ich hatte nicht geplant so lange hier zu bleiben, also brauchte ich ein paar Sachen. Ich kann ja schließlich nicht nackt rumlaufen.“

Jarod grinste. „Ich hätte damit kein Problem.“

„Nun, du nicht, aber die Behörden schon“, meinte Miss Parker trocken.

Schmunzelnd beobachtete Amy die Szene. Sie erhob sich. „Ich muss jetzt los“, verkündete sie.

Miss Parker begleitete sie zu Tür und als sie wiederkam hatte Jarod den kleinen Ofen auf der Terrasse angezündet.

Nächster Tag
CIA Gebäude
Mr Coveys Büro


Als zwei seiner besten Agenten und eine hübsche dunkelhaarige Frau sein Büro betraten erhob sich. Scott Covey von seinem Schreibtischsessel. „Agent Nolan, Agent Waves“, er nickte ihnen zu und wandte sich dann an Miss Parker. „Sie müssen Miss Parker sein.“

„Die bin ich“, antwortete sie und schüttelte seine Hand.

Er wies auf die drei Ledersessel. „Bitte setzten sie sich doch.“ Auch er selbst lies sich wieder auf seinen Sessel sinken. „Ich möchte Ihnen Special Agent Jameson vom FBI vorstellen.“

Ein dunkelhaariger Mann, den keiner von ihnen bisher wahrgenommen hatte, trat an den Schreibtisch.

„Nun, da sich das FBI und die CIA bisher nicht einig werden konnte, wer diesen Fall bearbeiten soll...“, Covey schoss einen kalten Blick auf Jameson ab, der sich davon jedoch nicht beeindrucken lies. „...haben wir uns nun entschlossen den Fall gemeinsam zu bearbeiten. Sie und Ihr Bruder, Miss Parker, werden zwar eigentlich für das FBI arbeiten, aber ich bin ihr Boss. Desweiteren würden wir sie bitten Jameson als Sweeper einzuschleusen. Soweit ich weiß sind Sie Sicherheitschefin in Blue Cove?“

Miss Parker nickte. „Ja, das stimmt.“

„Gut, dann dürfte das ja kein Problem sein“, meinte Covey.

„Nun, ich werde mich erst mit dem Personalchef absprechen müssen...“, begann Miss Parker.

Covey unterbrach die jüngere Frau. „Ich bin sicher Sie regeln das“, sagte er im Befehlston.

„... aber das hat bisher noch nie ein Problem dargestellt“, beendete sie ihren Satz.

„Dann sorgen Sie dafür, dass sich das nicht ändert.“

Miss Parker setzte ein falsches Lächeln auf. „Natürlich.“

„Sie sind sich darüber im Klaren das überhaupt niemand etwas davon erfahren darf?“

Miss Parker beugte sich etwas vor. „Mr Covey, sollte jemand davon erfahren würde mich das meinen Arsch kosten. Nicht nur mir, um genau zu sein. Glauben Sie wirklich das würde ich riskieren?“, fragte sie immer noch lächelnd.

„Ich kenne sie nicht. Ich weiß nicht wozu Sie fähig sind oder wie Sie zu jeglichen Ärschen auf dieser Welt stehen“, antwortete er. „Und damit sind wir direkt beim nächstem Thema. Mr Jameson arbeitet seit einiger Zet in einer Drogen-Sache Undercover. Eigentlich sollte der Fall längst beendet sein, aber offenbar gab es ein paar Komplikationen und das FBI hat beschlossen noch einen weiteren Agenten einzuschleusen wenn möglich eine Frau.“

„Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht ganz folgen, Sir“, meinte Miss Parker stirnrunzelnd.

„Sie wollen Sie“, sagte Covey. „Agent Jameson wird Ihnen was den Fall angeht alles weitere erklären.“

„Was soll das? Ich bin hier um gegen das Centre zu arbeiten und nicht um irgendwelche Drogensüchtigen einzusperren“, meinte Miss Parker wütend.

Mr Covey stand auf. „Betrachten Sie es als eine Art... Test.“

Sie hob eine Augenbraue. „Ein Test?“

Nun war es an Covey zu lächeln. Er reichte ihr einen Stapel Papier. „Das sind Ihre Verträge. Sorgen Sie dafür, dass Mr Lyle seinen bekommt und Ihrer bis heute Abend auf meinem Schreibtisch liegt.“ Er deutete zur Tür. „Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich habe noch zu arbeiten.

Flur

„Gott!“, presste Miss Parker zwischen ihren Zähnen hervor kaum hatte sich die Tür hinter ihnen geschlossen.

„Hör zu, ich weiß du denkst er ist ein Arschloch“, Amy hielt inne. „Vielleicht ist er auch eins, aber er ist sehr gut in seinem Job und im Moment steht er unter enormen Druck“, erklärte sie während sie den langen Gang entlang gingen. „Wir haben Leute in jeder Niederlassung des Centres, in jeden Regierungseinrichtungen von denen wir denken das jemand dort was mit dem Centre zu tun hätte, in Gerichtshöfen, so gut wie überall wo man jemanden vermuten könnte der was für das Centre tun könnte und trotzdem haben wir in den zwei Jahren kaum Fortschritte gemacht und..:“

Miss Parker blieb stehen. „ZWEI JAHRE?“

Amy zuckte mit den Schultern. „Ja. Was ich sagen wollte, Covey, wir alle hoffen das du und Lyle und Jarod natürlich auch, selbst wenn er nicht undercover arbeiten kann, uns Fortschritte bringt und jetzt will er natürlich sicher sein, dass ihr uns nicht verarscht.“

Agent Jameson erhob zum ersten Mal die Stimme. „Nachdem wir uns jetzt diesen netten kleinen Vortrag angehört haben, können wir uns vielleicht über heute Abend unterhalten“, sagte er schmunzelt. „Es geht um die Hells Angels...“

„Die Motoradgang? Ich dachte die sind in L.A.?“, unterbrach Miss Parker ihn.

„Die sind überall. Sogar in Europa“, erklärte Jameson. „Was ich sagen wollte bevor Sie mich unterbrachen, es handelt sich vielmehr um eine Untergruppe. Neuen männlichen Mitgliedern gegenüber sind sie nicht besonders aufgeschlossen. Halbnackten Frauen hingegen schon.“

„Na toll, jetzt darf ich mich auch noch ausziehen“, kommentierte Miss Parker.

Jameson ignorierte sie. „Offenbar betreiben sie einen kleinen Handel mit Kokain. Nichts Weltbewegendes.“

„Ich bitte Sie. Jedes Kind weis doch das die Hells Angels zu 99.9 % aus Dealern bestehen und wenn Sie jetzt eine ihrer Untergruppen auffliegen lassen haben Sie bald die 'Originale' am Hals und ich bin sicher das wollen Sie nicht“, meinte Miss Parker.

Jameson verdrehte die Augen. „Hören Sie, Mam, ich kann mir auch was besseres vorstellen als mit jemanden einen Job zu beenden der nicht dafür ausgebildet ist, aber ich befolge nur Befehle und ich rate Ihnen dringend das auch zu tun.“ Sie waren inzwischen am Parkplatz angelangt. „Besser Sie sind pünktlich um 7 Uhr fertig.“

später
Jarods Haus


„Tja sieht so aus, als würde unser Essen heute Abend ein paar tätowierten Kerlen weichen müssen“, meinte Miss Parker als Jarod die Tür aufschloss.

„Ja“, er klang enttäuscht.

„Tut mir Leid“, sagte sie frustriert und betrat das Haus.

„Ist ja nicht deine Schuld“, meinte er während er ihr ins Wohnzimmer folgte.

„Hm“, sie ließ sich aufs Sofa fallen und packte die Verträge aus. „Kannst du mir einen Gefallen tun?“

„Klar.“

„Kannst du Lyle seine Verträge faxen?“, fragte sie. „Die Nummer liegt oben bei mir auf dem Schreibtisch.“

„Klar“, wiederholte Jarod und verschwand mit den Verträgen.

Kaum war Jarod verschwunden klingelte auch schon wieder ihr Handy. „Was?“

„Miss Parker? Ähm, hier ist Broots. Ich, ühm, möchte Sie ja nicht in ihrem Urlaub stören aber äh..“

Miss Parker rollte mit den Augen. „Broots, was ist? Raus mit der Sprache.“

„Ähm ja gut. Also, Lyle hat mich aufgefordert sämtliche Daten über Ihre Daten als Cleaner und den Mordauftrag auf ihn damals zu vernichten. Das gleiche gilt für seine Vergangenheit. Ich dachte nur Sie sollten das wissen“, erzählte Broots nervös.

„Hm, ja, danke. Es war richtig, dass Sie mich angerufen hatte“, sagte Miss Parker. „Sind Sie seinem Befehl gefolgt?“

„Natürlich. Ich habe nämlich wenig Interesse daran jetzt schon den Löffel abzugeben“, meinte Broots.

„Gut. Grüßen Sie Debbie und Syd von mir“, sagte Miss Parker. Dann beendete sie das Gespräch.

Sie wandte sich wieder den Verträgen zu aber kaum eine Minute später klingelte ihr Handy schon wieder. „Was?“, fragte sie ohne von den Verträgen aufzublicken.

„So was ähnliches wollte ich Sie auch fragen“, entgegnete Lyle. „Vielmehr eigentlich wie Ihr Gespräch mit Covey gelaufen ist.“

„Nun, ich schwankte zwischen gut und beschissen“, meinte Miss Parker und erzählte ihm kurz was passiert war. Währenddessen unterzeichnete sie die Verträge.

Abends
Miss Parker


Um kurz nach sechs war Amy mit mini Mikrofonen, Lautsprechern etc aufgetaucht. Nun stand sie neben Parker in deren Zimmer. Miss Parker musterte sich im Spiegel. Sie trug eine enganliegende Lederhose, Lederstiefel mit 10 cm hohen Pfennigabsätzen und hielt sich ein schwarzes Korsett, dass hinten nur aus Schnüren bestand vor den Oberkörper. Normalerweise hatte sie gegen keins der Kleidungsstücke etwas, aber der Anlass und der Mix gefielen ihr umso weniger. „Bist du sicher das das sein muss?“, nörgelte sie. Allein die Vorstellung in diesem Aufzug zwischen ein paar vermutlich übel riechenden Motorradfahrer aufzutauchen ließ sie erschaudern.

Amy trat hinter sie und zog sie Schnüre am Rücken so heftig zusammen, dass Miss Parker nach Luft schnappte. „Nun wir können die Hose auch zu Hotpants verarbeiten und das Korsett gegen dein Bikini Oberteil eintauschen“, bemerkte sie trocken.

„Als ob ich nicht jetzt schon aussähe wie eine billige Nutte“, meinte Parker und betrachtete kritisch ihr dunkles Make up.

Amy schwieg und reichte Parker eine kleine Kamera die sie so in den Schnüren zwischen ihren Brüsten befestigte, dass man sie nicht mehr sehen konnte.

Amy reichte ihr ein weiters kleines Gerät. „Hier. Das kommt ins Ohr, damit du uns hören kannst. Pass auf das man es nicht sehen kann, also lass am besten deine Haare darüber fallen.“

Miss Parker nickte stumm.

„Gut und jetzt zu den Waffen“, Amy musterte ihre Freundin. „Also auf deine Smith & Wesson wirst du verzichten müssen, aber das eine oder andere Messer können wir sicher irgendwo unterbringen.“

„Na großartig“, sagte Miss Parker entnervt.

Amy steckte ein Messer in Miss Parkers Stiefel und drehte ein anders überlegend in der Hand.

„Gib her“, Parker riss es ihr aus der Hand und befestigte es unter dem Korsett. Amy hatte keine Ahnung wie sie das machte. Normalerweise hätte sie sich den halben Bach aufschlitzten müssen.

„Wie kommt es eigentlich, dass du und Jarod mitkommen? Ich dachte das wäre Sache des FBI?“

„Ich glaube, das hast du Jarod zu verdanken. Du und dieser Jameson seit mit uns und ein paar Typen vom FBI verbunden“, sagte Amy.

Es klopfte an der Tür und Jarod steckte den Kopf rein. „Jameson ist da.“

später
auf einer Straße etwas außerhalb von Santa Barbara
in einem FBI Bully


Nervös verfolgte Jarod das Geschehen auf dem Bildschirm. Jameson stellte Parker dem Rest der Gang als seine Schwester vor. Die Männer empfingen sie mit Pfiffen, Grölen und anzüglichen Bemerkungen.
Parker und Jameson waren das letzte Stück mit dem Motorrad gefahren und sie hatten den Bully ein paar Straßen von dem Club in dem die beiden sich nun befanden entfernt geparkt.

später
Bar


Miss Parker wollte nur noch weg. Schon nach kurzer Zeit hatte sie sich von bärtigen, nach Alkohol stinkenden Typen die sie mit den Augen auszogen umgeben wiedergefunden. Über Drogen war bisher noch kein Wort gefallen, also beschloss sie einen Vorstoß zu wagen. Sie beugte sich auf ihrem Barhocker etwas vor und sofort wanderten die Blicke der fünf Männer die sie im Moment umgaben zu ihrem Ausschnitt. Sie unterdrückte eine frustrierten Seufzer und lächelte stattdessen. „Hört Mal Jungs, ich hab gehört ihr verkauft den besten Stoff in der ganzen Stadt.“

„Von wem hast du das gehört, Kleine?“, brummte einer der Männer.

Selig lächelnd zauberte sie einen Bündel Geld hervor. „Ich glaube nicht, dass das wichtig ist.“

Der Kerl grinste dreckig.

„Was ist nun?“, fragte sie. „Kann ich meinem Informanten trauen?“

„Aber natürlich“, meinte der Mann. Er griff nach ihrer Hand. „Mir nach.“

„PARKER, HAU AB“, schrie plötzlich Jarod in ihrem Ohr.

Doch es war zu spät. Hinten in der Bar fing plötzlich ein wildes Geschrei an. Parker glaubte Dinge wie. „Du bist ein Bulle, ich habs doch gleich gewusst“, zu hören. Einige Tische und Stühle flogen an die Wand. Jameson konnte sich gerade noch retten. Da zogen seien Gegner Waffen und schossen auf ihn.

„Wenn er ein Bulle ist, ist sie auch einer“, brummte einer der Kerle um Parker ärgerlich. Der Typ der ihre Hand genommen hatte riss sie an sich. „Du verdammte Schlampe“, grölte er. Mit dem rechten Arm schnürte er ihr die Luft ab mit dem anderen griff er nach seiner Waffe.

Jameson hatte inzwischen die Oberhand gegen die zwei Männer die ihn angegriffen hatten gewonnen. Er hatte seine Gegner entwaffnet und zielte nun abwechselnd auf sie.

„Hey, du Witzfigur“, rief der Mann der Parker fest hielt. „Leg die Lieber weg.“ Die anderen vier Männer hatten bereits ebenfalls ihre Waffen gezogen und zielten auf ihn. Jameson hob die Hände und legte dann langsam seine Waffe auf den Boden. „Sehr schön. Und jetzt raus mit dir.“

Jameson ging langsam an ihnen vorbei auf den Vorhof. Die Männer folgten ihm. Der rothaarige Kerl der Parker fest hielt bugsierte sie vor sich her. Sobald sie anfing sich gegen seinen Griff zu wehren schnürte er ihr die Luft gänzlich ab, also ließ sie es lieber.

draußen

„Parker? Parker? Kannst du mich hören?“, fragte Jarod in ihrem Ohr.

„Ja, verdammt“, murmelte sie.

„Was hast du gesagt, Kleines?“, fragte der rothaarige.

„Ich sagte: Lass mich los, Arschloch“, fauchte sie.

Er lachte nur. „Nicht bevor deinen kleinen Freunde hier aufgetaucht sind. Wo ist die Kamera, hm?“

„Leck mich am Arsch“, zischte sie.

„Parker, bleib ruhig. Wir kommen gleich“, sagte Jarod.

„NEIN! Bleibt wo ihr seid“, rief sie.

Der Rothaarige lachte.

Einer der Männer trat vor. „Boss, ich glaube, ich weiß wo sie sein könnte“, sagte er.

Einladend hielt der Rothaarige Parker in seine Richtung. „Nur zu.“

Grimmig lächelnd kam der Typ auf sie zu. Er hob seine Hand und fuhr mit seiner haarigen Pranke über ihre linke Brust zu den Schnüren, wo die Kamera versteckte war.

„Finger weg!“, schnaubte sie.

Der Kerl lachte und grabschte nach ihrer Brust. „Was wenn nicht?“

Sie lächelte, was ihn zu verwirren schien. „Das!“ So hart sie konnte rammte sie ihm ihr Knie zwischen die Beine. Er keuchte und ging ihn die Knie. „Schlampe!“, keuchte er.

„Das war aber nicht sehr nett“, der Rothaarige klang belustigt. Er drückte ihr den Lauf seiner Waffe gegen die Schläfe. „Das machst du nicht wieder. Hast du verstanden?“ Er deutete einem Kerl mit einer Kopfbewegung sich um Jameson zu kümmern, der sich unauffällig entfernen hatte wollen.

Miss Parker antwortete nicht sondern schloss die Augen. Er drückte so hart gegen ihre Schläfe, dass sie anfing zu bluten. „Hast du verstanden?“

„NEIN!“, sie rammte ihm ihren Absatz in den Fuß. Er jaulte erschrocken auf und lockerte seinen Griff. Sie riss sich los und schlug im seine Waffe aus der Hand. Er schlug nach ihr, doch sie wich ihm blitzschnell aus. „Nicht schießen!“, schrie er, als seine Männer ihre Waffen auf ihn richteten.

„Oh, hast du Angst, dass du getroffen wirst?“, triezte sie ihn und trat ihm in die Seite.

Er stolperte zurück, fing sich ab und stürzte auf sie zu. Er bemerkte nicht, dass sie ein Messer gezogen hatte und lief direkt hinein. Erschrocken gluckste er auf, dann ging er zu Boden. Miss Parker schnappte sich seine Waffe und schoss auf den nächsten, der, seine Waffe im Anschlag auf sie zu gerannt kam. Sie wich seinen Schüssen aus, schoss nochmal und auch er ging zu Boden.

„Hey“, brüllte der Typ der Jameson seine Waffe an den Kopf drückte. „Lass die Waffe fallen, Kleine, oder ich muss deinen Kumpel hier erschießen.“

Miss Parker zuckte mit den Schultern. „Mach doch. Ich mag ihn sowieso nicht.“

Der Kerl starrte sie verwirrt an. Sie riss ihre Waffe hoch und schoss ihm in die Schulter, so dass Jameson sich befreien konnte. Er erledigte einen weiteren Kerl.

Einer der Beiden unbewaffneten Typen entschied, dass es das Beste wäre abzuhauen doch Miss Parker schoss ihm ins Knie.

Plötzlich stürzte sich der zweite von hinten auf sie und schlug ihr die Waffe aus der Hand. Ihr Handgelenk krachte und sie zog erschrocken Luft ein. Sie fuhr herum und schlug mit der unverletzten Hand nach ihm, doch er blockte den Schlag an und schlug sie zu Boden.

Aus den Augenwinkeln sah sie Jameson auf sich zu kommen. Der Mann beute sich über sie. „Sieht aus, als hättest du verloren, Kleine“, meinte er schmierig grinsend. Er holte zum finalen Schlag aus, aber Miss Parker war schneller. Sie stützte sich mit den Armen ab und rammte ihm ihre Absätze in den Bauch.
Er keuchte und Jameson schlug ihn von hinten bewusstlos. Dann half er Parker auf. „Alles in Ordnung?“

„Könnte nicht besser sein“, meinte sie und rieb sich das Handgelenk.

Mit quietschenden Reifen kam der FBI Bully zum stehen und Jarod sprang gefolgt von einigen Männern des FBI heraus.

später

Schon kurze Zeit später wurde der dunkle Vorhof von Blaulichtern erhellt und war mit Detektives und Sanitätern übersät.

Miss Parker saß mit einer Decke über den Schultern hinten in einem Krankenwagen. Ein Sanitäter lächelte sie an. „Sie haben Glück gehabt, Miss. Ihr Handgelenk ist weder gebrochen noch geprellt. Alles was sie davon tragen sind ein paar Kratzer.“

Sie nickte zum Zeichen das sie ihn verstanden hatte und er verschwand wieder.

Jameson schlenderte auf sie zu. „Ich fürchte, ich muss mich bei Ihnen entschuldigen“, sagte er. „Ich hab Sie heute Morgen wohl unterschätzt.“

Miss Parker zuckte mit den Schultern. „Da sind Sie nicht der Erste“, meinte sie trocken.

Er lachte. „Das glaube ich gern. Wie auch immer. Sie haben gute Arbeit geleistet.“

„Danke.“

Covey trat hinzu.

„Und habe ich ihren kleinen kranken Test bestanden?“, fragte Miss Parker patzig.

„Auf jeden Fall. Wer auch immer Sie ausgebildet hat, er hat seine Sache gut gemacht“, meinte Covey.

„Das ist seine Art Komplimente zu verteilen“, erklärte Jameson.

*~*~*

Suchend sah sich Jarod um. Er hatte noch keine Gelegenheit gehabt mit Parker zu sprechen und jetzt konnte er sie nicht finden. Amy stupste ihn an. „Sie ist dahinten bei Covey und Jameson“, sagte sie und deutete zu dem Krankenwagen wo sich Parker noch immer mit den beiden Männer unterhielt.

„Oh gut“, sagte er und ging mit Amy im Schlepptau zu ihnen.

„Ich bin ja heute Abend total gefragt“, meinte Parker lächelnd als Amy und Jarod Jamesons und Coveys Platz einnahmen.

„Du hast deine Sache ja auch gut gemacht“, meinte Amy.

„Geht's dir gut? Ist alles in Ordnung?“, fragte Jarod.

Miss Parker schmunzelte. „Alles bestens.“

Amy grinste. „Du hättest Jarod mal sehen sollen. Er ist vor Angst um dich fast verrückt geworden. Ich hatte schon Angst, dass er den gesamten Bully auseinander nimmt.“

„Du musst auch wirklich alles weiter erzählen“, sagte Jarod beleidigt.

„Nicht alles aber das schon“, sagte Amy. „Ihr entschuldigt mich ich möchte noch mit Covey reden.“

Jarod und Miss Parker schwiegen sich an. Ein Typ mit FBI Jacke kam auf sie zu. „Mam', könnten Sie mir bitte die Kamera und den Lautsprecher geben?“

„Sicher“, sagte sie und fummelte sich den Lautsprecher aus dem Ohr und die Kamera aus dem Korsett.

Lächelnd nahm, er sie entgegen. „Gute Arbeit.“

„Danke.“

Er verschwand und Covey tauchte wieder auf. „Ich halte es für das beste wenn Sie beide jetzt nach hause fahren. Ich sage jemandem Bescheid der sie wegbringt“, sagte er. „Wenn noch Fragen auftauchen rufen wir Sie an.

Später
Jarods Haus
Miss Parkers Zimmer


Das erste was sie hörte als sie ihr Zimmer betrat war das Klingeln ihres Handys. Sie nahm es vom Nachttisch. „Was?“

„Wie ist es gelaufen?“, fragte Lyle.

Miss Parker seufzte. „Nun, ich lebe noch. Die Ärsche sind hinter Gittern und Covey ist äußerst zufrieden.“

„Das klingt aber nicht besonders begeistert.“

Wieder seufzte sie. „Es ist nur... etwas was Covey gesagt hat hat mich nachdenklich gemacht.“

„Und das wäre...“, hakte Lyle nach.

„Er meinte dass ich sehr zielsicher bin. Zu den besten Schützen gehöre die er kennt“, sie ließ sich auf das Bett sinken.

„Und? Das selbe behaupten Sie doch von sich auch.“

„Sie verstehen das nicht. Ich hab schon öfters auf Jarod geschossen. Ich hab ihn nie getroffen, nicht mal angeschossen.“

„Nun, das war doch auch meistens auch sehr hektisch. Sie hatten kaum Zeit um überhaupt zu zielen“, meinte Lyle.

„Das war aber heute nicht anders“, erklärte sie.

„Dann hatten Sie entweder Glück oder... Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, dass Sie Jarod vielleicht gar nicht verletzten oder gar töten wollten?“, meinte er vorsichtig.

„Warum nicht? Das könnte unter Umständen zu meinem Job gehören“, sagte sie.

„Miss Parker jeder sieht doch, dass Jarod und Sie sich sehr mögen. Wenn Sie verstehen was ich meine“, sagte Lyle.

„Das ist nicht wahr“, protestierte Miss Parker halbherzig.

Lyle seufzte. „Tun Sie sich selbst einen Gefallen und hören Sie auf sich selbst was vor zumachen.“ Er legte auf.

Miss Parker starrte das Telefon an. Sollte sie vielleicht ausnahmsweise mal auf ihren Bruder hören?

Jarod stand in der offenen Tür und klopfte an den Türrahmen. „Kann ich reinkommen?“

Sie stand vom Bett auf. „Das ist dein Haus.“ Sie ging zur Kommode setzte sich und begann die Unmengen Haarspray aus ihren Haaren zu bürsten.

Jarod blieb in der Tür stehen und beobachtete sie. „Kann ich noch irgendwas für dich tun?“

Miss Parker drehte sich zu ihm um. Er war nur gekommen um sie zu fragen, ob er was für sie tun könnte? Sie lächelte. „Nein danke, Jarod.“

Er nickte und wandte sich zum gehen.

„Das heißt doch. Warte“, sie stand auf und eilte zu ihm. Dann drehte sie ihm ihren Rücken zu. „Könntest du das Korsett bitte aufmachen? Ich komme da selbst nicht so gut dran.“

„Natürlich“, sagte er und löste den kleinen Knoten der die Schnüre zusammen hielt.

„Danke“, sie drehte sich wieder um und hielt das Korsett fest damit es nicht runterrutschte. Einen Moment sah sie ihm lächelnd in die Augen und dann küsste sie ihn stürmisch.

Jarod erwiderte den Kuss und zog sie enger an sich.

Beide wussten das es an diesem Abend nicht bei diesem einem Kuss bleiben würde.









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