Table of Contents [Report This]
Printer Chapter or Story Microsoft Word Chapter or Story

- Text Size +

Fandom: The Pretender
Titel: Family Secrets
Autor: LadyIce
Rating: PG 13
Kategorie:Romance; Drama
Pairing: MP/J, L/Other
Spoiler: nach IotH
Kurzfassung: Miss Parker und Lyle finden ein mysteriöses Video. Lyle, der sehr verändert scheint, überredet seine Schwester dem nachzugehen. Dazu brauche sie allerdings Jarod Hilfe. Keiner der Drei rechnet jedoch mit den Folgen...
Disclaimer: Alles nur geliehen.
Anmerkung: Fortsetztung gibt es, da ich bei dieser FF sehr sekeptisch bin, nur bei Feedback.

Family Secrets
Teil 1: Das Video

Mr Parkers Haus
Büro

In Mr Parkers Haus sah es aus als hätte eine Bombe eingeschlagen. Alles Mögliche lag verstreut auf dem Boden, dazwischen standen ein paar halb gefüllte Kartons.
Nach dem Mr Parker für tot erklärt worden war, hatten sich Miss Parker und Lyle entschlossen das Haus zu verkaufen.

„Können Sie mir nochmal erklären, warum wir das nicht ein Cleaner Team machen lassen?“, fragte Lyle genervt und ließ einen Stapel Bücher in einen der Kartons fallen.

„Ich hab Ihnen doch gesagt, dass ich es auch alleine machen kann“, erwiderte seine Schwester trocken. „Es ist das Haus des Mannes den ich Jahre lang für meinen Vater gehalten habe. Ich will es selber ausräumen“, sagte sie bestimmt und nahm ein Bild von der Wand. „Was zum...“

Lyle trat hinter sie. „Sieht aus wie ein Tresor“, sagte er und zog eine Augenbraue hoch. „Ein Tresor ohne Schloss!“

Miss Parker fuhr mit der Hand über die Oberfläche und hielt dann inne. Sie schob ein Stück des Metalls an die Seite. „Es ist ein Tresor mit Spracherkennung“, stellte sie fest.

Lyle drückte auf einen der Knöpfe.

„Hey, was soll das? Jetzt...“, der Tresor piepte und öffnete sich. „Oh!“ Sie fasste in Tresor und holte etwas heraus.

„Ein Video?“, Lyle nahm es ihr aus der Hand. „Hey, da stehen unsere Namen drauf“, er zeigte sie ihr.

„Ist der Videorekorder und der Fernseher noch angeschlossen?“

„Ich hab sie nicht abgebaut“, Lyle folgte seiner Schwester ins Wohnzimmer.

Wohnzimmer

Miss Parker startete das Video. Lyle setzte sich neben sie auf das Sofa. Auf dem Bildschirm erschien Mr Parker. Emotionslos begann er zureden. „Nun, meine Kinder wenn ihr das hier seht bin ich vermutlich tot. Es gibt viele Dinge die ich euch noch gerne sagen würde, doch ich kann es nicht riskieren, diese Video könnte in die falschen Hände geraden. Vielleicht wisst ihr es schon. Ich bin nicht euer richtiger Vater. Man hat eure Mutter während eines kleinen Eingriffs mit den Samen meines Bruders, den ihr als Mr Raines kennt, befruchtet.“

Lyle schielte zu Miss Parker herüber. Sie saß mit steinerner Miene neben ihm und starrte auf den Bildschirm, dem auch Lyle jetzt wieder seine Aufmerksamkeit zu wandte.

„Mein Engel, 021486 ist eng mit dir verbunden. Lyle, ich möchte das du deiner Schwester bei dieser Sache hilft. Keine Lügen, keine Intrigen und keine Geheimnisse. Ihr müsst in dieser Sache zusammen arbeiten. Niemand im Centre darf davon erfahren, auch Sydney und Broots nicht“, ließ Mr Parker mit Nachdruck verlauten. „Ihr braucht Hilfe von außerhalb. Ich liebe euch beide.“ Das Bild verdunkelte sich.

Miss Parker erhob sich. „Wir sollten weiter machen!“

Lyle ignorierte sie. „Was glauben Sie ist das ?“

„Was auch immer“, erwiderte sie betont gleichgültig.

„Wollen Sie damit sagen es ist Ihnen egal?“, Lyle zog erstaunt eine Augenbraue nach oben-

„Ja. Genau das meine ich!“

„Aber Daddy sagte...“

„Daddy hat 'ne Menge Scheiße gesagt“, erwiderte sie trocken. „Und warum sollte ich ausgerechnet ihnen in dieser Sache vertrauen? Keine Lügen, keine Intrigen, keine Geheimsisse? Aus dem Mund des Manns der mich mein ganzes Leben lang belogen hat, klingt das nahezu lächerlich!“

„Nehmen Sie's wie Sie wollen. Ich werde es auch alleine rauskriegen!“

Für einen Moment war Miss Parker etwas verblüfft. „Lyle, er sagte die Sache wäre eng mit mir verbunden und nicht mit Ihnen. Warum also wollen Sie so unbedingt wissen was dahinter steckt?“

„Mich interessieren die dunklen kleinen Geheimnisse meiner Schwester“, Lyle grinste sie an.

„Froh, wieder etwas gegen mich in der Hand zu haben?“

„Aber natürlich nicht. Ich will nur die Fehler die ich meiner Schwester gegenüber gemacht habe wieder gut machen.“

„Ich glaube Ihnen kein Wort.“

„Das sollten Sie aber. Wenn wir dieses Geheimnis lüften wollen, müssen wir einander vertrauen!“, belehrte Lyle sie.

„Ich weiß nicht, ob ich das kann“, sagte Miss Parker und wandte ihren Blick von ihrem Bruder ab.

„Heißt das Sie machen mit?“

„Vielleicht“, Miss Parker packte Lyle am Kragen. „Aber wenn ich rauskriegen sollte, dass Sie das irgendwie gegen mich verwenden, habe sie ein Date mit meiner Smith 'n Wesson. Und dieses Mal schieße ich nicht daneben.“ Sie ließ ihn wieder los und drückte ihm einen Stapel Akten in die Hand. „Die müssen noch weg!“

Lyle lachte. „Moment. Entweder Sie machen mit oder nicht. Ein Vielleicht gibt es in dieser Sache nicht“, er streckte seine rechte Hand aus. „Also?“

Miss Parker zögerte. „Na schön“, sie schüttelte die ihr dargebotene Hand, obwohl sie sich nicht ganz sicher war, ob sie das Richtige tat. Sie konnte sich nicht vorstellen, Seite an Seite mit Lyle zu arbeiten, aber sie wollte unbedingt wissen was hinter 021486 steckte.

Centre
Miss Parkers Büro
nächster Morgen

Broots riss die Tür auf. „Miss Parker“, sagte er außer Atem. Die Parker Zwillinge sahen auf. „Was ist?“, fragte Miss Parker.

„Äh, wir haben Jarod“, antwortete Broots mit einem Seitenblick auf Lyle. Sydney tauchte hinter ihm auf. „Und wo ist er?“

„Atlantic City“

Miss Parker und Mr Lyle sahen beide nicht besonders begeistert aus. „Na schön“, sagte Miss Parker dann. „Sieht so aus als ob das hier etwas arten müsste, oder wollen Sie alleine weitermachen, Lyle?“, sie erhob sich von ihrem Schreibtischsessel und begann ihre Sachen zusammen zupacken.
Lyle setzte sich auf ihren Platz. „Ich werde sehen was ich tun kann, aber ich hab nicht mehr so viel Zeit.“

draußen auf dem Gang

„Sie arbeiten mit Lyle zusammen?“, fragte Broots ungläubig.

„Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen, Broots. Noch nie davon gehört?“, ohne eine Antwort abzuwarten entfernte sie sich von ihm und Sydney.

„Trotzdem ist es merkwürdig“, sagte Broots an Sydney gewandt.

„Der Verlust eines Elternteils, schweisst Kinder oft enger zusammen. So könnte es auch bei Lyle und Miss Parker gewesen sein.“

„Das glauben Sie doch selber nicht“, meinte Broots trocken.

ein paar Tage später
vor Miss Parkers Haus

Miss Parker war gerade aus Atlantic City zurück gekehrt. Sie kramte in ihrer Handtasche nach ihrem Schlüssel, da klingelte ihr Handy. „Was ist?“, fragte sie während sie die Tür aufschloss.

„Wie war Ihre kleine Reise?“

„Jarod“, stellte sie fest. „Unnötig. Sie war aaah“, Miss Parker hatte eine dunkle Gestalt auf ihre Couch entdeckt. Sie hielt das Telefon zu. „Lyle verdammt was tun Sie hier?“

„Ist alles in Ordnung, Miss Parker?“, fragte Jarod.

„Was? Jaja alles bestens“, sie gab Lyle einen Wink zu schweigen. „Hören Sie Jarod ich hab jetzt keine Zeit für Ihre Spielchen“, sie beendete das Gespräch.

„Was wollen Sie, Lyle?“

„Ich hab so gut wie gar nichts gefunden“, sagte Lyle. „Aber ich vermute, dass diese Zahl ein Datum ist. Wir brauchen wirklich so jemanden wie Broots, der raus findet, was an diesem Tag war.“

„Aber Daddy sagte, dass wir niemanden aus dem Centre etwas davon sagen sollen. Sonst hätte ich es Broots und Sydney längst gesagt“, erinnerte ihn Miss Parker. „Wollen Sie was trinken?“

„Scotch“, antwortete Lyle knapp. „Sie haben recht. Er sagte von außerhalb. Wer könnte das sein?“

„Ich weiß nicht“, sie reichte ihrem Bruder seinen Drink und setzte sich mit ihrem eigenen neben ihn. „Ethan vielleicht?“

„Unser Halbbruder? Glaube ich nicht!“

„Ach nein? Warum nicht?“

„Ethan ist verrückt!“

„Er ist nicht verrückt! Er hat eine Gabe. Und ich bin sicher die Stimmen könnten uns helfen“, sagte Miss Parker mit Nachdruck.

„Wenn die Stimmen uns helfen wollen, könnten sie auch mit Ihnen sprechen, Schwesterchen.“

„Bei Ethan ist die Gabe ausgeprägter als bei mir!“, sagte Miss Parker. „Wen schlagen Sie denn vor?“

„Jarod!“

„Jarod? Wie in aller Welt wollen Sie ihn dazu bewegen uns zu helfen. Außerdem müssen wir ihn dazu erstmal finden.“

„Warum? Sonst schafft er es auch immer das Centre auf den Kopf zustellen, ohne dass er überhaupt in der Nähe ist. Aber ich habe eine Idee, wie wir ihn finden können. Nur ist sie das letzte Mal reichlich schief gegangen...“

„Wie lautet sie?“

„Wir kidnappen Zoe!“, verkündete er mit einem gewinnendem Lächeln.

„Wer ist Zoe?“

„Sie kennen sie nicht? Sie ist Jarods kleine Freundin“, sagte Lyle mit dem Anflug eines Lächelns, das noch breiter wurde als er sah, dass die Eismaske seiner Schwester für einen Moment zusammen fiel. War sie etwa eifersüchtig?

„Oh“, sagte Miss Parker bemüht beiläufig. „Äh, woran ist es das letzte Mal gescheitert?“

„Major Charles. Er hat sie gerettet.“

„Aha.“

„Was ist?“, fragte Lyle und beobachtete seine Schwester aufmerksam.

„Lyle, ich weiß einfach nicht, ob wir das richtige tun. Ob ich das richtige tue“, sie seufzte. „Jedesmal, wenn ich kurz davor war Ihnen zu Vertrauen haben Sie mich eines besseren belehrt. Woher soll ich wissen, dass es dieses Mal anders ist? Und überhaupt ich halte es für keine gute Idee Jarod da mit rein zu ziehen. Wenn etwas schief geht könnte er den Kontakt zum Centre abbrechen. Und...“, unsicher wie sie es ausdrücken sollte brach sie ab.

„Und was?“, fragte Lyle schärfer als er beabsichtigt hatte.

„Und wenn Sie den richtigen Moment abwarten, während Jarod und ich zusammen arbeiten, dann könnten Sie uns beide hochnehmen. Keine nervtötende Schwester mehr, die Ihnen im Weg steht und den `Rum´ dafür, dass Sie den Pretender gefangen haben...“, während sie sprach beobachtete sie ihren Bruder aufmerksam. Vielleicht hätte sie das lieber nicht sagen sollen...

„Nun, ich kann nicht mehr machen, als Ihnen zu sagen, dass ich das niemals tun würde“, sagte Lyle und Miss Parker stellte überrascht fest, dass er etwas verletzt klang.

„Hm“, sie schwieg einen Moment. „Also, diese Zoe, sie begleitet Jarod immer? Hätten wir ihn dann nicht schon viel eher fangen können?“

„Sie begleitet ihn nicht. Sie trifft ihn nur ab und zu“, erklärte Lyle.

„Und wie kommen Sie darauf, dass sie weiß wo er ist?“

„Ich weiß es ja nicht, wir müssen es halt raus finden!“

„Wissen Sie, wo Sie sich aufhält? Ich denke wir müssen sie nur im richtigen Moment erwischen. Jarod wird sie bestimmt nicht immer über seinen Standort informieren.“

„Wahrscheinlich haben Sie recht. Ich werde ihren derzeitigen Aufenthaltsort ausfindig machen, sie bewachen lassen und ihr Telefon abhören“, sagte Lyle. „Ich gebe ihnen dann Bescheid“, Lyle stellte sein leeres Glas auf den Tisch und wollte gehen, aber seine Schwester hielt ihn auf. „Hey, nicht so schnell. Wie wollen Sie das machen, ohne das jemand im Centre etwas davon mitbekommt? Denken Sie nicht, es reicht, wenn wir ihr Telefon anzapfen?“

Lyle gab ungerne zu, dass sie schon wieder Recht hatte. „Na schön. Hören Sie, ich muss jetzt wirklich gehen. Es ist verdammt spät und so wie ich das sehe liegt eine anstrengende Zeit vor uns. Gute Nacht.“

„Gute Nacht“, Miss Parker ließ Lyle nach draußen. Dann räumte sie die Gläser weg und ging schlafen.

ein paar Tage später
Miss Parkers Büro, Centre

Lyle öffnete, wie immer ohne zu klopfen, die Tür zu Miss Parkers Büro. Sie war nicht da, also legte Lyle ihr eine Notiz auf den Schreibtisch. Er wollte gerade wieder gehen, da klingelte das Telefon. Lyle zögerte kurz, dann nahm er das Gespräch an. „Lyle.“

„Wo ist Miss Parker?“

„Sie hat einen Termin außerhalb, Jarod“, sagte Lyle.

„Und was machen Sie in ihrem Büro?“

„Ich hab ihr etwas vorbei gebracht. Kann ich ihr etwas ausrichten? Wo Sie sind vielleicht?“

„Sehr witzig“, sagte Jarod trocken. „Ich versuche es einfach später noch mal“, er drückte das Gespräch weg.

abends

Ungeduldig trommelte Miss Parker auf des Lenkrad ihres Autos. Ihr Telefon klingelte. „Was?“

„Wo sind Sie?“

„Das geht Sie zwar eigentlich nichts an, aber ich sitze in meinem Auto und warte, dass Lyle endlich aus seiner Wohnung kommt. Und Sie?“

Jarod ignorierte ihre Frage. „Sie und Lyle scheinen sich ja im Moment sehr gut zu verstehen.“

„Wiedermal den neusten Centre-Klatsch mit Sydney diskutiert?“

„Passen Sie auf, dass Sie sich nicht auf die Falschen einlassen Miss Parker.“

„Keine Sorge Wunderknabe, das tue ich. Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet!“

„Welche Frage?“, fragte Jarod irritiert.

„Wo sind Sie?“

„Oh die müssen Sie aber alleine lösen, sonst macht es ja keinen Spass“, sagte Jarod und legte auf.

„Mistkerl“, sagte Miss Parker und legte mit einem Lächeln das Telefon bei Seite. Sie sah auf die Uhr, wo blieb Lyle denn nur? Er hatte Zoe gefunden und sie wollten ihr gemeinsam einen spät abendlichen Besuch abstatten. Miss Parker merkte plötzlich, wie sie nervös wurde. Sie wusste zu was Lyle fähig war und sie wollte es nicht unbedingt miterleben. Abgesehen davon würde ihnen Jarod bestimmt nicht helfen wenn sie seiner kleinen Freundin etwas an täten.

New York
Zoes Wohnung

„Du willst mir also weiß machen, dass du nicht weist wo dein eigener Freund ist?“, fragte Lyle und ging langsam auf die an einen Stuhl gefesselte Zoe zu.

„Nein“, sagte Zoe fest, auch wenn sie die Panik in sich hoch kriechen spürte. „Und selbst wenn ich es wüsste, würde ich es Ihnen nicht sagen.“

Nun ging auch Miss Parker die sich bis jetzt raus gehalten hatte auf Zoe zu. „Oh wie süß“, flötete sie. „Haben Sie das gehört, Lyle? Sie ist bereit die Laborratte mit ihrem Leben zu schützen“, Miss Parker beugte sich zu Zoe runter und Drückte ihr die Luft ab. „Wie lange glauben Sie wird sie brauchen bis sie ihre Meinung ändert?“

Lyle zuckte die Schultern. „Ich denke, dass werden wir gleich raus finden.“

Hör auf. Miss Parker zuckte zusammen und Ließ augenblicklich Zoe los. „Was....?“ Sie weiß es nicht.

„Parker? Was ist los mit Ihnen?“, fragte Lyle, als seine Schwester zurück stolperte und sich an die Stirn fasste.

„Die Stimmen... sie... sie sagen, dass sie es wirklich nicht weiß“, sagte Miss Parker verwirrt. „Komisch, so deutlich habe ich sie noch nie gehört.“

Lyle warf einen raschen Blick auf Zoe, dann legte er einen Arm um seiner verwirrte Schwester und schob sie langsam und bestimmt aus dem Raum. Er drehte sich noch mal kurz zu Zoe um. „Tut mir Leid, wir müssen jetzt gehen. Man sieht sich.“ Er schloss die Tür hinter sich und Parker und ließ die gefesselte Zoe zurück.

„Parker? Erklären Sie mir das“, verlangte er. „Diese Stimmen haben also gesagt, dass Zoe nicht weiß wo Jarod ist?“

„Und das ich sie loslassen soll“, sagte Parker.

„Verdammt!“, Lyle ließ seine Schwester los. „Und jetzt?“

„Wir könnten ihn einfach anru.... aaah“ Kalifornien.

„Parker? Parker? Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“

„Ja! Es tut aber so weh Lyle. Warum tut es so weh? Ethan hat es doch auch nicht weh getan.. ah“, dieses mal krampfte sie sich zusammen und schlug die Hände über den Kopf.

Lyle hielt sie fest. „Schon gut. Kommen Sie“, er brachte sie zum Auto.

„Kalifornien, Lyle. Er ist in Santa Barbara“, sagte sie noch, dann sackte sie zusammen.

Centre, SimLab

Lyle riss die Tür auf. „Sydney?“

„Guten Tag Lyle“, sagte Sydney.

„Sie müssen mitkommen Syd.“

„Wohin denn? Wo ist Miss Parker? Ich dachte sie wäre bei Ihnen“, fragte Sydney ruhig.

„Ich musste sie nach hause bringen. Es ging ihr nicht so gut. Deshalb müssen Sie auch mit zu ihr kommen.“

„Was hat sie denn?“, fragte jetzt Broots besorgt.

„Wir waren bei.. wir hatten etwas zu erledigen und plötzlich hat sie wieder diese Stimmen gehört. Sie sagte, es würde sehr weh tun und sie würde das nicht verstehen, Ethan hätte schließlich auch keine Schmerzen, wenn sie mit ihm sprechen. Dann hat sie wieder was gehört und kurze Zeit später ist sie bewusstlos geworden“, erzählte Lyle.

„Ist sie jetzt wieder wach?“, fragte Sydney während er sich seinen Mantel überzog.

Lyle nickte. „Ja, ist sie.“

Sydney machte sich große Sorgen um Miss Parker. Noch nicht einmal als sie Probleme mit ihrem Magengeschwür gehabt hatte, hatte sie zugegeben, dass sie Schmerzen hatte und jetzt gab sie es sogar in Gegenwart von Lyle zu.

Miss Parkers Haus

„Es geht mir gut, Sydney. Wirklich!“, sagte Miss Parker. „Ich verstehe nur nicht, warum... ich meine als ich diese Vision hatte, hatte ich keine Schmerzen und Ethan scheint auch keine zu haben“, nachdenklich fuhr sie sich durch die Haare. „Hatte meine Mutter jemals Schmerzen, wenn sie mit diesen Stimmen gesprochen hat?“

„Nicht das ich wüsste“, sagte Sydney. „Vielleicht sollte es eine Art Warnung sein. Was haben die Stimmen Ihnen denn gesagt?“

Miss Parker tauschte einen Blick mit Lyle aus. „Ich... äh.. es tut mir Leid Sydney. Ich kann es Ihnen nicht sagen, noch nicht.“

Sydney nickte. „Okay. Wollen Sie es noch einmal probieren?“

Miss Parker nickte, setzte sich aufrecht hin und schloss die Augen. Sie konzentrierte sich. Es dauerte eine Weile, dann hörte sie wieder eine Stimme flüstern, doch sie konnte nicht verstehen, was sie sagte. „Es geht nicht, Syd. Es ist nicht zu verstehen.“

Sydney lächelte. „Sie müssen Geduld haben.“

Lyle räusperte sich. „Ich gehe dann Mal.“

„Ok. Oh, ich kümmere mich darum“, sagte Miss Parker. Sie wandte sich wieder Sydney zu. „Machen wir weiter!“

später

Waves. „Was? Aua“, Miss Parker hielt sich den Kopf. Nutz ihn nicht aus.

Als ihr Kopf wieder einigermaßen klar war, wurde Miss Parker klar, das das nicht die Stimme ihrer Mutter gewesen war. Sie sich nicht erinnern, diese Stimme schon einmal gehört zu haben.

„Haben Sie wieder was gehört?“

„Ja und Sydney, ich wünschte wirklich, ich könnte mit Ihnen darüber reden, aber es ist besser für Sie, für uns beide wenn ich das nicht tue.“

Sydney stand auf. „Ich verstehe das zwar nicht, aber es ist trotzdem okay. Falls Sie es sich anders überlegen...“

„Natürlich. Und Sydney? Danke!“, sie lächelte ihn freundlich an und ließ ihn nach draußen.

später

Miss Parker lag bäuchlings auf ihrer Couch und tippte etwas auf ihren Laptop, dann hielt sie inne und griff nach ihrem Telefon. Sie musste nicht lange waten da meldete sich Lyle auch schon. „Ja?“

„Wissen Sie, Sydney hatte Recht.“

„Recht womit.“

„Es war eine Warnung. Als Sie weg waren, sind die Stimmen etwas deutlicher geworden.“

„So? Was haben sie denn gesagt?“

„Das wir ihn nicht ausnutzen sollen. Und zusammen mit den Schmerzen, heißt das wohl, dass wir wenn wir es doch tun große Schmerzen erleiden werden.“

„Oh. Aha“, sagte Lyle in einem Tonfall, den Miss Parker nicht einordnen konnte. „Sonst noch was?“

„Ja, ich hab Jarod gefunden. Ein Jarod Waves ist gestern Abend in ein Apartment in Santa Barbara eingezogen. Ich hab die Adresse.“

„Gut. Wir fliegen morgen los“, sagte Lyle.

„Lyle, das ist nicht so einfach. Erstmal stehen die Jets nicht zu unserer freien Verfügung und was ist mit Raines? Er wird uns bestimmt nicht einfach gehen lassen und wir brauchen noch ein Hotel“, erinnerte ihn Miss Parker.

„Ich kümmere mich um Raines, Sie sich um den Flug und das Hotel“, sagte Lyle und legte ohne eine Antwort abzuwarten auf.

nächster Tag
Flugzeug

„Was hat Raines gesagt?“, fragte Miss Parker.

„Nichts, was soll er auch gesagt haben?“, antwortete Lyle.

„Na, es ist doch merkwürdig, dass er uns einfach so frei gibt. Was ist, wenn er uns beobachten lässt?“

„Sie leiden unter Verfolgungswahn, Schwesterchen“, sagte Lyle trocken. „Sie sollten weniger arbeiten.“

„Sagen Sie das, weil Sie sich um mein Wohl sorgen oder weil Sie sich davon Vorteile erhoffen?“

„Was für Vorteile? Ich kann die Laborratte ja schlecht fangen, wenn ich gerade mit ihr zusammenarbeiten will.“

„Da haben Sie nun auch wieder Recht, aber Ihnen fallen doch sonst immer so nette kleine psychopatische Dinge an, von denen ich lieber nichts Wissen sollte.“

„Sie vertrauen mir wirklich gar nicht!“

„Wenn ich Ihnen nicht vertrauen würde säße ich jetzt nicht hier.“

„Soll das heißen, sie vertrauen mir?“, fragte Lyle etwas erstaunt.

„Nein!“, sagte Miss Parker sofort.

„Was bedeutet es dann?“

„Sie lenken vom Thema ab. Warum hat Raines uns ohne weiteres gehen lassen?“

„Jetzt lenken Sie vom Thema ab“, sagte Lyle und grinste. „Ich sagte, wir würden alte Bekannte von Ihnen besuchen.“

„Oh. Wie passend.“

Santa Barbara
vor Jarods Apartment

„Na wunderbar! Die Nummer eins unter den spießigen Vorstädtchen“, sagte Miss Parker sarkastisch während sie aus ihrem Leihwagen ausstieg.

„Santa Barbara ist keine Vorstadt“, sagte Lyle und öffnete den Kofferraum.

„Wie auch immer“, Miss Parker ging zur Eingangstür und klingelte.

Unvorteilhafter Weise hatte Jarods Tür keinen Spion, also konnte er nicht sehen, wer vor der Tür stand.
„Hallo Wunderjunge. Darf ich reinkommen?“, ohne eine Antwort abzuwarten ging sie an ihm vorbei in die Wohnung.

Sie sah sich in dem großen, hellen Wohn- und Esszimmer um. „Nett haben Sie's hier.“

Jarod starte sie an. „Miss Parker.. was tun Sie hier.“

„Sieht für mich so aus, als würde sie sich Ihr Wohnzimmer ansehen“, sagte eine Stimme hinter ihm. Lyle lehnte im Türrahmen. „Ich werde Sie nie wieder fahren lassen, Schwesterchen. Mir ist jetzt noch schlecht.“

„Seid sind Sie wann so sensibel?“

„Moment Mal“, unterbrach Jarod. „Könnte mir hier mal einer erklären, was hier vor sich geht?“, fragte er und sah verwirrt zwischen den beiden hin und her.

Die Parker Zwillinge tauschten einen kurzen Blick aus, dann trat Lyle einen Schritt aus Jarod zu und drückte ihm das Video in die Hand, das Mister Parker ihnen hinterlassen hatte. „Sie werden uns bei etwas helfen!“

später
Küche

„Sie wollen also das ich Ihnen bei dieser Sache helfe und dafür bringen Sie mich nicht zurück ins Centre?“, fragte Jarod und reichte Miss Parker und Mr Lyle je eine Tasse Kaffee.

„Genau das“, bestätigte sie.

„Und haben Sie inzwischen etwas raus gefunden?“, fragte Jarod weiter.

„Nein“, sagte Miss Parker und begann den Inhalt von Jarods Schränken zu untersuchen. „Aber Lyle meint, dass es sich um ein Datum handelt. Gott Jarod, haben Sie nur Süßigkeiten im Haus?“

„Ich hab noch eine Fertigpizza. Wie kommen Sie darauf, dass es sich um ein Datum handelt?“

Lyle wollte etwas sagen, aber Miss Parker unterbrach ihn. „Ich fahre uns was zu essen holen. Sie beide können sich ja so lange austauschen.“

„Lassen Sie den Wagen ganz.“

„Sehr witzig Lyle!“

später

Miss Parker drückte Jarod eine Tüte in die Hand. „Hier. Ich war noch kurz einkaufen.“

„Oh.. äh.. danke.“

„Nichts zu danken. Sind Sie fertig? Ich hab Hunger.“

„Selbst Schuld. Sie hätten ja im Flugzeug was essen können“, sagte Lyle.

„Ich hasse das Essen im Flugzeug. Das ist fast wie in der High School“, bemerkte sie angewidert.

„So schlimm ist es nun auch wieder nicht“, meinte Lyle und grinste.

„Also ich mag das Essen im Flugzeug“, sagte Jarod.

„Ja Sie“, sagte Miss Parker trocken und gab Lyle seine Pizza.

„Ich hatte doch gesagt ich hätte noch eine Fertigpizza...“

„Die können Sie gerne selber essen“, Miss Parker reichte ihm seine Pizza.

„Spagetti? Auf Pizza?“, Jarod untersuchte seine Pizza neugierig.

„Entdeckungen sind das die man macht...“, Miss Parker konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.

später

„Und was jetzt?“, fragte Miss Parker und ging unruhig auf und ab. „He, Lyle, wir sollten zum Hotel fahren, bevor es um spät ist um einzuchecken.“

„Ja, ich denke Sie haben Recht“, sagte Lyle mit einem Seitenblick auf die Uhr.

„In welchem Hotel wohnen Sie?“

„Beach Inn. Wieso?“

„Könnten Sie mich vielleicht ein Stück mitnehmen? Ich treffe mich mit einem Bekannten in einem Club dort in der Nähe“, fragte Jarod.

„Sicher!“

Beach Inn

„Was soll das heißen, Sie haben kein freies Zimmer mehr? Ich habe gestern zwei gebucht“, fauchte Miss Parker.

„Es tut mir Leid, Miss. Anscheinend ist etwas schief gegangen, wir sind zum Teil wegen eines Geschäftsessens völlig ausgebucht“, sagte die Dame am Empfang geduldig aber bestimmt.

„Mein Gott das ist das Beach Inn. Es ist riesig. Außerdem sollte man in diesem Hotel doch im Stande sein eine Buchung anständig aufzunehmen“, sagte Lyle gereizt.

„Es tut mir Leid“, wiederholte die Empfangsdame und wollte weitersprechen aber sie wurde von Miss Parker unterbrochen.

„Das hilft mir auch nicht weiter“, sie drehte auf dem Absatz um und verlies das Hotel.

Lyle folgte ihr.

draußen

Kaum hatten sie das Hotel verlassen, sahen sie Jarod auf sich zukommen. „Was tun Sie denn noch hier?“, fragte Miss Parker biestig.

„Ich glaube, ich habe mein Handy im Auto vergessen“, sagte Jarod freundlich, ihren Ton ignorierend.

Miss Parker schloss das Auto auf und drückte Jarod sein Handy in die Hand.

„Danke“, sagte er. „Warum sind Sie beide nicht im Hotel?“

„Anscheinend ist etwas mit unserer Bestellung schiefgegangen“, erklärte Lyle.

Miss Parker wartete schon fast darauf, dass Lyle ihr die Schuld dafür gab. Doch nichts dergleichen. „Diese Leute vom Hotel sind manchmal echt selten dämlich“, meinte Lyle kopfschüttelnd.

Jarod zögerte. „Nun, ich hab drei Gästezimmer..“, meinte er zögernd.

„Wie schön für Sie“, sagte Miss Parker sarkastisch.

„Sie beide könnten dort wohnen, bis Sie wieder abfliegen“, fuhr Jarod fort.

„Danke, aber...“, begann Miss Parker.

„Wir nehmen die Einladung an“, sagte Lyle bestimmt.

Miss Parker warf ihm einen säuerlichen Blick zu. „Müssen Sie sich nicht jetzt mit Ihrem Bekannten treffen?“, fragte sie an Jarod gewandt.

Jarod deutete auf sein Handy. „Er kommt später.“

Unschlüssig sah Miss Parker zwischen dem Pretender und ihrem Bruder hin und her. „Na schön. Schlimmer als in einer dieser Absteigen in die Sie uns gelotst haben kann es ja nicht werden.“

„Wie reizend Sie heute wieder sind“, meinte Jarod mit einem Grinsen. „Hey, ich hab eine Idee...“

„Oh nein“, stöhnte Miss Parker.

Jarod ignorierte sie. „Das Treffen dauert vermutlich nicht sehr lange. Warum kommen Sie nicht einfach mit?“

„Meinetwegen“, sagte Miss Parker. Sie hatte wenig Lust den Abend mit Lyle auf dem Sofa zu verbringen.

Auch Lyle willigte ein.

später
Jarods Apartment

„Das ist Ihr Zimmer“, Jarod stellte Miss Parkers Tasche auf das Bett.

„Gut. Danke“, sie ließ ihren Blick kurz schweifen. „Oh, ich hab ja sogar ein eigenes Bad“, stellte sie fest. Sie drehte sich wieder zu Jarod um. „Gehört das Apartment Ihnen? Es sieht hier ziemlich anders aus als in Ihren anderen Behausungen“, meinte sie.

Jarod nickte und wunderte sich zum hundertsten Mal an diesem Tag über seine jetzige Lage. Die Parker Zwillinge gingen in seinem Haus ein und aus, ohne die Absicht ihn nach Delaware mitzunehmen. „Ja. Ich hab vor ein paar Monaten jemandem geholfen der es mir dann geschenkt hat.“

„Aha“, sagte Miss Parker nur. „Was ist das für ein Club in den wir gehen?“, fragte sie mit einem kritischen Blick in ihre Tasche. Eigentlich hatte sie ja nicht beabsichtigt hier auszugehen.....

Jarod zuckte nur mit den Schultern. „Ich kenne ihn auch noch nicht.“

Miss Parker rollte mit den Augen. „Na schön“, seufzend zog sie ein hellblaues Kleid aus ihrer Tasche. „Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden“, sie verschwand im Bad.

später
Küche

„Ich bin fertig“, verkündete Miss Parker, die gerade im Türrahmen im aufgetaucht war.

Jarod verschlug es für einen Augenblick die Sprache. In dem Kleid sah sie noch besser aus als sonst. Es war gewohntermaßen extrem kurz, aber doch irgendwie .... anders. „Sie sehen gut aus“, begann er unbeholfen. „Die Farbe betont ihre Augen...“

„Meine Augen sind natürlich alles wo Sie hin gucken.“ Sie lächelte ihn an. „Wo ist Lyle?“

„Wohnzimmer“, sagte Jarod und trank seine Cola aus. „Ich hole ihn.“

später

„Jarod!“, die zierliche Blondine stürmte auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch.

„Amy!“, Jarod drückte sie an sich. „Wir haben uns schon Sorgen gemacht. Du hast dich ja ewig nicht mehr gemeldet.“

Amy löste sich wieder von ihm. Etwas betreten sah sie an die Seite. „Ja, ich war etwas neben der Spur. Frauengeschichten, weißt du?“, sie lächelte. „Hey, was machst du eigentlich hier?“

„Ich hab mich mit Frank getroffen. Sieht aus als hätte sich der Fall erledigt“, erklärte Jarod.

„Schön. Das freut mich für euch“, meinte Amy. „Jarod, kann ich dich um was bitten?“

„Natürlich!“

„Wie du weist ist Deans Tarnung aufgeflogen. Jetzt ist er tot“, sagte sie bedrückt.

„Das tut mir Leid. Ich weiß, ihr wart sehr gute Freunde und Partner“, meinte Jarod und legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter.

„Hm, ja, danke. Also, ich weiß das der Zeitpunkt vielleicht ungünstig ist, aber ich brauche einen neuen Partner und ich wollte dich fragen“, sagte sie fest. „Obwohl ich weiß, dass du von der Sache eigentlich etwas Abstand halten, aber du bist nur mal einer unserer besten Agents und ich vertraue dir“, Amy redete, wie immer, sehr schnell. Sie nickte lächelnd einem Bekannten zu.

Jarod überlegte kurz. „Amy,.... wir reden morgen darüber, ok?“,schlug er vor.
Amy nickte nur und strich sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht und wechselte das Thema. „Und? Bist du mit jemanden hier?“, fragte sie beiläufig.

Jarod nickte langsam. „Mit zwei alten .... Bekannten.“

„Das klingt ja nicht besonders begeistert“, meinte Amy.

„Komplizierte Geschichte“, sagte Jarod gespielt wehleidig. „Warum leistest du mir nicht Beistand? Frank wollte später auch noch wiederkommen.“

Amy sah auf die Uhr. „Okay. Ich bin sowieso noch etwas früh dran.“

Miss Parker hatte gerade das dringende Bedürfnis sich eine Kugel in den Kopf zu jagen. Oder wenigstens Lyle. Sie war ungemein erleichtert als er auf die Toilette verschwand. Vielleicht hätte sie doch lieber zuhause bleiben sollen, überlegte sie.
Ihr Blick blieb an einer kleinen Blonden hängen, die mit Jarod auf sie zu kam. „Amy?“

„Parker“, Amy strahlte. „Hi. Was tust du denn hier?“

„Ich... besuche Jarod“, Miss Parker nickte ihm zu.

„Ihr kennt euch“, stellte Jarod fest.

Amy nickte. „Wir waren eine Zeit lang auf dem selben College“, sagte sie. „Wir mussten und ein Zimmer teilen“, sie grinste und wandte sich wieder Parker zu. „Wie geht's dir denn so?“

„Ganz gut, eigentlich“, meinte Parker. „Deine Arbeit in London ist beendet?“

„Ich bin nur auf Urlaub wieder hier zu hause“, erklärte Amy.

Lyle kam von den Toilettenräumen zurück und blieb wie angewurzelt stehen als er Amy erblickte.

Miss Parker drehte sich zu ihm um. „Oh, Amy das ist mein Bruder...“

„Lyle“, beendete Amy den Satz für sie. Ihr Lächeln war einer steinernen Miene gewichen. „Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet. Ich bin noch verabredet“, sagte sie Lyle ignorierend. „Parker warum kommst du nicht kurz mit? Kate ist auch da.“

Miss Parker hatte zwar wenig Lust den ganzen Abend über die 'guten alten Zeiten' zu reden, aber sie hatte jetzt schon genug von Lyle und Jarod also kam sie mit.

Lyle starrte den beiden hinterher.

Jarod hätte Parker am liebsten zurück geholt. Er legte nicht besonders viel Wert darauf mit Lyle allein gelassen zu werden. Erzog eine Augenbraue hoch. „Geht es Ihnen nicht gut?“

„Hm, was? Oh, doch alles bestens“, sagte Lyle schnell. Noch immer verfolgte sein Blick Amy und Parker, die gerade weiter hinten im Club, an der Bar ein paar Leute begrüßten.

später

„Du kennst Bruder also schon“, stellte Miss Parker beiläufig fest.

„Ja, aber ich wusste nicht, dass er dein Bruder ist“, erklärte Amy knapp. Ihr Ton ließ Miss Parker wissen, dass sie nicht darüber reden wollte.
Amy zündete sich eine Zigarette an und bot Miss Parker auch eine an.

Miss Parker zögerte. „Nein, danke.“

Amy schlug sich gegen die Stirn. „Oh, 'tschuldigung hab vergessen das du aufgehört hast“, sie starrte auf ihr Zigarette. „Vielleicht sollte ich das auch lieber tun“, überlegte sie laut. Dann zuckte sie mit den Schultern und ließ ihren Blick schweifen. „Hey Mat.“
Eben dieser kam mit ein paar von seinem Freunden auf sie zu. „Hi Amy. Wieder im Lande?“

„Offensichtlich“, meinte Amy. „Ähm, Parker, das sind Mathew, Philippe, Brain und Tom. Leute, dass ist Parker.“

später

Jarod hörte Frank gar nicht richtig zu. Er beobachtete Parker die umringt von Mathew, Brain, Philippes und Tom an der Bar saß. Brain reichte ihr einen weiteren Drink, den sie ihm mit einem charmanten Lächeln abnahm.

Jarod zwang sich nun doch endlich den Blick von ihr abzuwenden und sah weiter umher.

Lyle und Amy standen etwas abseits. Lyle redete auf Amy ein. Diese jedoch hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah entnervt an Lyle vorbei.
Als Lyle schließlich fertig war mit reden, warf sie ihm einen arroganten Blick zu und lies ihn stehen.

Frank hatte inzwischen bemerkt, dass sein Freund und Partner nicht ansprechbar war und hatte ein Gespräch mit Amys und Parkers alter Bekannten Kate angefangen.

Lyle tauchte vor Jarod auf. „Ich gehe“, verkündete er.

„Jetzt schon?“, fragte Jarod ,mit einem Blick auf seine Uhr.

Lyle sah ärgerlich zu Amy. „Ja, jetzt schon! Ich nehme das Auto“, sagte er und verschwand.

Jarod zuckte mit den Schultern und ging zu den anderen an die Bar.

später
draußen

Lachend verließen Miss Parker und Jarod eine Bar. Er legte ein Arm um sie. „Weißt du was?“

„Was?“, fragte sie und hielt sich an Jarod fest.

„Du hast einen wirklich schlechten Einfluss auf mich. Ich trinke sonst nie Alkohol“, er überlegte kurz. „Oder fast nie“, berichtigte er.

„Das kommt mir irgendwie bekannt vor“, meinte Miss Parker. „Amys Mutter hat mich gehasst.“ Sie grinste.

„Hört sich an, als hättet ihr eine Menge Spass gehabt“, meinte Jarod.

Miss Parker nickte. „Wir haben mal..“ Ihr Handy klingeln unterbrach sie. „Ja?“

„Miss Parker, hier ist Sydney..“

Jarod hatte nicht bemerkt, dass sie stehen geblieben war, also ging er einfach weiter und riss sie mit. Sie stolperte ihm hinterher. „Huh, immer langsam“, sagte sie lachend an Jarod gewandt. Sie hab ihr Handy wieder ans Ohr. „Sydney?“

„Ist alles in Ordnung bei Ihnen?“, fragte der Psychiater besorgt.

„Ja, bei Ihnen nicht? Ich meine es ist..“ sie hielt das Handy zu. „Jarod, wie spät es ist?“

„Spät genug um ins Bett zu gehen“, kam die Antwort.

Sie lachte albern und zog seine Hand zu sich um auf seine Uhr zu gucken. „ ... vier Uhr morgens“, beendete sie ihren Satz.

„Ich habe nicht an die Zeitverschiebung gedacht“, gab Sydney zu. „Sie hatten anrufen wollen wenn Sie bei Ihrem Bekannten angekommen sind. Ich dachte, es ist vielleicht was passiert.“

Miss Parker schmunzelte. „Nein, ich habs nur vergessen.“

„Wie auch immer. Wir haben übrigens eine neue Spur von Jarod...“

Miss Parkers blick glitt zu Jarod, der unbeteiligt ein paar Meter vor ihr stand. „Na dann, viel Erfolg Syd.“ Sie legte auf und ging zu Jarod. „Der gute alte Syd. Stehts in Sorge“, sie grinste und zündete sich eine Zigarette an.

„Seit wann rauchst du wieder?“, fragte er während sie weitergingen.

„Seit... weiß ich nicht mehr.... Johnnys Bar, vielleicht?“, überlegte sie.

„Wie auch immer. Diese Dinger werden dich noch mal umbringen“, meinte Jarod.

Miss Parker lachte sarkastisch. „Wenn das Centre raus findet, wer mein alter Bekannter ist, dann werden diese Dinger keine Zeit haben mich umzubringen. Das werden Raines Männer für sie erledigen“, sagte sie.

„Hm“, sagte Jarod und nahm ihr die Zigarette aus der Hand.

Sie wollte protestieren, aber als sie sah das Jarod selbst an der Zigarette zog beließ sie es dabei.

„Wie war das noch mit dem schlechten Einfluss?“, fragte Jarod und starrte auf die glühende Spitze.

„Hey“, Miss Parker nahm ihm die Zigarette wieder weg. „Du hast sie dir ganz von selbst genommen“, protestierte sie. Sie seufzte. „Ich will ein Taxi! Sofort!“

Jarod sah an ihren Beinen hinunter auf ihre High Heels. „Tun dir etwa die Füße weh, Missy?“

„Starrst du etwa auf meine Beine, Pretender?“, konterte sie. „Was ist nun mit meinem Taxi?“


„Wir müssen nur noch zwei Blocks gehen“, sagte Jarod. „Ich kann dich ja tragen“, bot er an.

Sie lachte. „Jarod, es wundert mich schon dass du überhaupt noch gerade laufen kannst. Ich laufe lieber selbst“, sagte sie bestimmt.

„Wie du willst“, sagte Jarod.

Miss Parker lächelte ein umwerfendes Lächeln. „Puh, du hast mich ganz schon abgefüllt“, sagte sie als sie beinahe über ihre eigenen Füße stolperte.

„Ich dich? Nein, du mich“, entgegnete Jarod sofort.

Miss Parker schüttelte den Kopf. „Eheh, du mich!“

„Du mich“, protestierte Jarod.

„Nein!“

„Doch!“

„Nein!“

„Doch!“ Jarod verschränkte die Arme vor der Brust. „Warum sollte ich auch?“

Miss Parker blieb so nah vor ihm stehen, dass ihre Nasen sich fast berührten „Warum sollte ich das tun? Sags mir?“

Jarod antwortete nicht. Er war viel zu beschäftigt damit den Drang sie küssen zu unterdrücken.

Miss Parker wartete noch einen Moment. Dann grinste sie gewinnend. „Dachte ich's mir doch!“ Sie drehte sich um und ging weiter. Sie seufzte leise. Auch für sie war es nicht einfach ihm so nahe zu sein. Aber das würde sie niemals zugeben. Sie war ja schließlich nicht umsonst die Ice Queen. Vielleicht war das der Grund warum sie sich heute Abend, zumindest etwas auf ihn eingelassen hatte. Sie wollte ihm zeigen, dass sie jetzt mit ihm umgehen konnte wie mit einem Freund und sobald diese Sache beendet war wieder zu ihrem alten Verhältnis zurückkehren konnte, ohne dass es ihr auch nur das Geringste ausmachte. Das Problem war nur, dass es ihr sehr wohl etwas ausmachte. Plötzlich bemerkte sie, dass Jarod ihr nicht folgte. Er stand noch immer dort, wo sie ihn zurückgelassen hatte. „Was ist los, Wunderjunge? Willst du dort Wurzeln schlagen?“

„Ich kann doch gar keine Wurzeln schlagen“, meinte er verwirrt und kam langsam auf sie zu.

„Das sagt man doch nur so“, erwiderte sie in einem leicht genervten Tonfall.

„Aha“, war alles was Jarod dazu sagte.

Sie schwiegen eine Weile, dann blieb Miss Parker vor einem Schaufenster stehen. „Oh, guck mal. Schuhe!“

Mit einer dunklen Vorahnung blieb Jarod neben ihr stehen. „Toll“, sagte er.

„Oh, ich kann deine Begeisterung förmlich spüren“, meinte sie sarkastisch. „Hey, was hältst du von denen da?“ Sie deutete auf ein schwarzes Paar Manolo Blahniks.

„Die kosten 650$!“, stellte er mit Nachdruck fest. „Und sie sind mindestens 10 cm hoch. Wie willst du da den ganzen Tag drin laufen?“

Sie winkte ab. „Ich hab schon mehr für Schuhe bezahlt.“

„Dann bist du verrückt.“

„Jarod, das sind Manolo Blahniks“, sagte sie in einem Tonfall als rede sie mit einem kleinen Kind. „Die kriegt man, selten, nein eigentlich gar nicht unter 500$.“

„Das ist doch ... verrückt“, meinte Jarod.

„Ist es nicht. Hey kommst du morgen mit? Ich will die unbedingt anprobieren“, fragte sie begeistert.

„Oh nein. Ganz bestimmt nicht. Nein“, sagte Jarod schnell.

Miss Parker drehte sich zu ihm. „Das war deutlich“, sagte sie lächelnd. „Hattest du etwa eine schlechte Erfahrung mit, nun ja, Schuhen?“

„Zoe hat mich, als wir im Urlaub waren, mit zum Schuhe kaufen geschleppt“, erzählte er. „Es war grauenvoll.“

„Du hast es ja augenscheinlich überstanden“, stellte sie fest.

„Augenscheinlich“, bestätigte Jarod. „Da wir noch etwas besprechen müssen kommt Amy morgen zu mir. Sie geht bestimmt mit dir ein kaufen.“

„Du warst also mit Zoe im Urlaub? Haben wir deswegen so lange nichts von dir gehört? Ich meine unsere letzte Spur war ja auch mehr ein Zufall...“

„Na ja, ehrlich gesagt habe ich genug davon meine Freiheit permanent aufs Spiel zu setzen. Ich hatte vor entgültig zu verschwinden. Also bin ich mit Zoe in den Urlaub gefahren und jetzt wollte ich endlich mehr Zeit mit meinem Vater und dem Jungen verbringen“, erklärte Jarod vorsichtig.

„Wow, die Laborratte ist vernünftig geworden“, sagte Miss Parker und wandte sich zum weitergehen.

„Du bist nicht sauer“, fragte Jarod überrascht während er ihr folgte.

„Nein, bin ich nicht“, sagte sie ruhig. „Du hast sie so lange gesucht und es wäre dumm jetzt nicht so viel Zeit wie möglich miteinander zu verbringen. Denn jeden Tag könnten die vom Centre bei dir, bei euch aufkreuzen.“

„Hm, aber jetzt steht erstmal der Deal zwischen uns“, er zog die Augenbrauen nach oben. „Ich führt doch nicht im Schilde, oder?“

„Nein. Aber sobald diese Sache zu ende ist beginnt die Jagd wieder. Darüber bist du dir doch im Klaren, oder?“

„Parker, du weist nicht einmal was hinter der ganzen Sache steckt. Es wäre möglich, dass sie dein Leben verändert.“

„Mein Leben verändern“, wiederholte sie ungläubig. „Was soll das denn bitte sein? Selbst wenn du mein Bruder oder so wärst würde das nichts ändern“, meinte sie trocken.

„Nun ja, dein Vater ... Mister Parker schien diese Sache für sehr bedeutend zu halten“, erklärte Jarod. „Wie kommst du überhaupt darauf, dass ich dein Bruder sein könnte?“

„Fenigore sagte, dein Vater hätte meine Mutter umgebracht. Er sagte nicht etwa Major Charles hätte sie umgebracht. Und wir wissen, dass Raines sie getötet hat. Und wir wissen auch das er höchstwahrscheinlich Lyles und mein Vater ist“, sagte sie mit einem dunklen Unterton. Sie würde sich niemals damit abfinden können, dass der Mörder ihrer Mutter gleichzeitig ihr Vater sein sollte.

„Aber... das das ist nicht möglich“, stotterte Jarod.

„Ach nein? Du bist doch das Genie. Ich hatte gedacht da wärst du selber drauf gekommen“, sagte sie kühl. „Und ich hatte gedacht, du hättest das schon längst überprüft!“

„Dann werden wir das morgen sofort tun“, beruhigte Jarod sie. Er schloss die Haustür auf. „Aber ich glaube nicht, dass wir in irgendeiner Weise verwandt sind.“

„Es weist aber eine Menge darauf hin, oder?“, meinte sie. „Es wäre doch möglich, dass Raines das Pretendergen in sich trägt. Lyle und ich haben es. Du hast es erst Recht. Sie werden also versucht haben möglichst viele Pretender zu 'produzieren'. Sie hätten deiner Mutter in Nu Genises Raines anstatt Major Charles Samen einpflanzen können. Und wie wissen beide wozu Raines fähig ist, deshalb will ich lieber gar nicht erst wissen wie Lyle und ich entstanden sind“, sagte sie ernst.

„Ich muss mich verbessern“, sagte Jarod. „Ich hoffe, dass wir nicht verwandt sind“, sagte er trocken. „Du glaubst Raines hat Catherine vergewaltigt?“

„Möglicherweise“, wich sie aus. „Was soll das heißen, du hoffst, dass wir nicht verwandt sind?“, fragte sie etwas verärgert.

Jarods Apartment

Jarod öffnete endlich die Haustür und trat ein. „Na ja, ich bin nicht unbedingt scharf darauf Raines Gene in mir zu tragen und außerdem weist du wie ich zu dem Rest deiner Familie stehe, bis auf deine Mutter natürlich. Ich möchte nicht unbedingt ein Mitglied im 'Parker-Clan' sein“, erklärte Jarod, in der Hoffnung, dass es sich nicht allzu sehr wie eine Ausrede anhörte. Kurz nach dem er von Carthis wiedergekommen war, war er mit Zoe in den Urlaub geflogen. Während dieser Zeit war im immer öfter klar geworden, dass Parker weit mehr als seine Jägerin und Kindheitsfreundin für ihn war. Natürlich hatte er sich schon immer um sie gesorgt und versucht ihr zu helfen, wenn auch nicht auf die netteste Art. Aber eines Tages im Urlaub hatte er sich dabei ertappt, dass er sich wünschte Zoe wäre Miss Parker. An diesem Tag hatte er den Urlaub abgebrochen.

„Na danke“, wie es schien hatte er Miss Parker nur noch mehr verärgert. Und das obwohl sie ihn eigentlich verstehen konnte. Sie war über die Erkenntnis das Raines vermutlich ihr Vater war auch sehr unglücklich.

„Ich meinte..“

„Schon klar“, unterbrach sie ihn. „Manchmal frage ich mich, ob es nicht besser wäre wenn wir alle diese Dinge in Schottland nicht herausgefunden hätten...“, sie seufzte.

Jarod nahm ihr ihren dünnen Mantel ab und hängte ihn zusammen mit seiner Lederjacke auf. Dann drehte er sich wieder zu ihr und ging einen Schritt auf sie zu. „Parker, ich weiß dass das alles im Moment ziemlich schwer für dich sein muss, aber du darfst nicht aufhören nach der Wahrheit zu suchen. Lyle sagte du wolltest zuerst nicht mal dem nachgehen was Mr Parker auf dem Video angedeutet hat“, während er sprach strich er ihr sanft über den Arm. „Wenn du aufhörst zu suchen, lässt du sie gewinnen.“

Während er sprach hatte Miss Parker ihren Blick nicht von ihm abgewandt. Jetzt senkte sie ihn zum Boden. „Ich weiß“, sagte sie kleinlaut. „Es ist nur... seit ... langsam weiß ich nicht wie viele von diesen Wahrheiten und Geheimnissen ich noch aufdecken kann, wie vielen Lügen und Intrigen ich noch gegenüberstehen kann, bevor ich mir entgültig die Kugel gebe“, sie seufzte. Unter normalen Umständen hätte sie niemals zugegeben, dass auch sie Schwächen hatte und dass auch sie irgendwann mit ihren Kräften am Ende wahr. Aber im Moment war sowieso nichts 'normal'. Lyle schien wie ausgewechselt und gab sich plötzlich als der fürsorgliche Bruder, ihr Vater, der vermutlich eigentlich gar nicht Vater sondern ihr Onkel war, spornte sie dazu an nach der Wahrheit zu suchen anstatt sie davon abzuhalten. Und sie zog mit Jarod durch Santa Barbara und hatte auch noch Spass dabei. Wieder seufzte sie.
Dann fühlte sie wie Jarod seine Hand von ihrem Arm nahm und ihren Kopf wieder hochzog, so dass er ihr in die Augen sehen könnte. „Du solltest inzwischen wissen, das Sydney und auch Broots für dich da sind. Sie würden dich nicht im Stich lassen, wenn es dir schlecht geht. Und seit neustem ist da auch noch Lyle, obwohl ich bei ihm vorsichtig wäre“, sagte er.

Miss Parker nickte nur. Sie wusste das er Recht hatte, aber sie alle gehörten zum Centre. Und im Centre sah man sie als eiskalt und stark und sie hatte nicht vor das zu ändern.

Jarod fuhr inzwischen fort. „Außerdem kannst du immer herkommen, wenn es dir doch zuviel werden sollte. Ich bin immer für dich da“, sagte er, unsicher wie sie darauf reagieren würde.

Gerührt starrte Miss Parker ihn an. Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen und sie schien den Tränen nahe. Verdammt, was war nur mit ihr los? Sie war doch sonst nicht so... schwach? Sensibel? „Danke, Jarod“, war alles was sie hervor brachte. Unsicher trat sie einen Schritt vor, so dass sie nur nach Millimeter von einender entfernt standen. Dann schlang sie zögernd ihre Arme um ihn und zog ihn in eine Umarmung. „Danke“, nuschelte sie noch einmal in seine Schulter.

Jarod sagte nichts. Er legte seine Arme um ihre Taille und zog sie das letzte Stück zu sich.

Sie wusste nicht wie lange sie so dort standen. Am liebsten wäre sie die ganze Nacht so stehen geblieben. Sie fühlte sich seit zum ersten mal seit langem wieder sicher und geborgen. Doch ihre Augen fielen ihr immer wieder zu und sie war wirklich sehr müde. Schweren Herzens löste sie sich von Jarod. Sie lächelte ihn an und sagte ihm Gute Nacht. Dann verschwand sie in ihrem Zimmer.

Miss Parkers Zimmer
später

Unruhig wälzte sie sich von der einen Seite auf die andere. Obwohl sie todmüde war konnte sie einfach nicht einschlafen. Sie war sich nicht ganz sicher woran es lag. Ihr Magengeschwür hatte ihr in den vergangenen Tagen immer wieder Probleme bereitet. Heute war es eigentlich besser gewesen, aber jetzt fing es wieder an.
Vielleicht lag es aber auch an Jarod. Sobald sie ihre Augen schloss, sah sie ihn vor sich. Da ihr Kleid Rückenfrei gewesen war und sie mit Jarod getanzt hatte und ihn umarmt hatte, wusste sie jetzt auch ganz genau wie es sich anfühlte wenn seine Hände auf ihrer Haut lagen.
Sie drehte sich ein weites mal um, seufzte und stieg schließlich aus dem Bett. Sofort wurde ihr schlecht und sie stürzte ins Badezimmer.

Badezimmer

Während sie über der Toilette hing schwanden auch ihre letzten Hoffnungen auf ein wenig Schlaf. Sie stand wieder auf und spritzte sich etwas Wasser ins Gesicht.
Sie griff nach ihren Tabletten und schlurfte nach unten in die Küche.

Küche

Miss Parker legte die Tabletten auf den Küchentisch und öffnete die Kühlschranktür.

Jarod erschien im Türrahmen. Als er Miss Parker entdeckte, die wie hypnotisiert in den Kühlschrank starrte lehnte er sich an ihn. Er wartete kurz. „Suchst du was bestimmtes?“

Sie fuhr herum. „Gott, Jarod. Du hast mich erschreckt.“

„Das wollte ich nicht. Was ist nun?“

Verständnislos sah sie ihn an. „Bitte?“

„Suchst du was bestimmtes?“, wiederholte er und stieß sich vom Türrahmen ab.

„Ich suche die Milch“, erklärte sie.

„Wolltest du dich in Telepathie üben?“, fragte Jarod. „Die Milch kommt nämlich eigentlich nicht davon aus dem Kühlschrank, dass man sie anstarrt.“

„Ich dachte das wäre mal was neues“, erwiderte sie trocken.

Jarod war inzwischen bei ihr angelangt. Sie war nun zwischen ihm und der Kühlschranktür gefangen. Er griff in den Kühlschrank und drückte ihr die Milch in die Hand. „Bitte sehr“, sagte er und lächelte verschmitzt.

„Danke.“

Jarod ging zum Tisch und betrachtete die Tabletten. „Du musst aber ziemliche Probleme mit deinem Magengeschwür haben, wenn du die hier nimmst.“

„Eigentlich ist es schon wieder besser“, sagte sie und nahm einen Becher aus dem Schrank. „Willst du auch was?“

„Nein danke. Wie es ist schon besser?“, fragte er besorgt und betrachtete die kleine Dose abermals.

„Mir ging es diese Woche nicht so gut“, gab sie zu. „Heute ging es eigentlich wieder, aber vorhin fing es wieder an und da ich eh nicht schlafen konnte bin ich runter gegangen um mir etwas Milch zu holen. Die Tabletten habe ich nur mitgenommen, falls es nicht besser wird“, erklärte sie ihm. „Es wundert mich, dass du noch nichts davon wusstest. Sydney hat mich beinahe im Minutentakt gefragt, ob es mir auch wirklich gut geht.“

„Nun, ich habe nicht mit Sydney gesprochen“, sagte Jarod. Er nahm gerade ihre Milch aus der Mikrowelle, da fiel ihm etwas ein. „Geh schon mal ins Wohnzimmer, ich komme gleich nach.“

„Okay“, sie nahm die Milch und ging in Richtung Wohnzimmer. Wann hatte sie eigentlich beschlossen ins Wohnzimmer zu gehen?










You must login (register) to review.