Family Secrets by LadyIce, admin
The End by LadyIce
Family Secrets
Teil 8

zwei Tage später
Wohnzimmer


Miss Parker hörte die Haustür zufallen. „Ashley, kommst du mal bitte!“

Langsam schlurfte Ashley ins Wohnzimmer. Mittlerweile kannte sie diesen Ton und wenn ihre Mutter den anschlug, hatte sie meistens etwas falsch gemacht. „Ja?“
Sie war überrascht Parker lächeln zu sehen. Es wirkte irgendwie aufgezwungen.

„Bitte setzt dich zu mir“, Miss Parker legte ihr Buch an die Seite und schwang ihre langen Beine vom Sofa um für Ashley Platz zu machen.

Sichtlich verwirrt setzt Ashley sich ans andere Ende vom Sofa. „Was geht hier vor?“

Miss Parker unterdrückte einen Seufzer. Obwohl sie noch nicht sehr lange außerhalb des Centres lebte, hatte Ashley sehr schnell eine sehr gute Menschenkenntnis entwickelt. Sie merkte sofort wenn jemand sich verstellte oder etwas nicht in Ordnung war und Miss Parker tat sich schwer damit umzugehen. „Es geht um das Centre... mal wieder.“

Auffordernd zog Ashley eine Augenbraue nach oben.

„Man will das ich zurück nach Blue Cove gehe“, Miss Parker studierte aufmerksam Ashleys Gesicht auf dem sich jedoch keinerlei Regung zeigte.

Ashley zuckte mit den Schultern. „Das war doch klar, oder? Covey und Anhang leiben dich, sie werden sterben wenn sie nicht mehr mit dir zusammen arbeiten können“, sagt sie trocken und setzte ein humorloses Grinsen auf.

„Du bist nicht sauer?“

„Wieso sollte ich? Du kannst doch nichts dafür“, fragte Ashley ein wenig verärgert. Als ob sie so oberflächlich wäre. Sie stand auf. „Aber Mom, bitte tritt Raines richtig in den Arsch.“

Miss Parker sah Ashley hinter her als sie den Raum verlies. Wie war es nur möglich, dass sie ihr so ähnelte und sie sie doch so wenig kannte. Sie hasste es bereits 17 Jahre Ashleys Lebens verpasst zu haben und sie nun auch nur noch selten würde sehen können. Sie hatte Jarod klar gemacht, dass sie sie nicht mehr besuchen konnte. Es würde einfach nicht mehr sicher sein. Sie wusste das man sie im Centre sehr genau beobachten würde, sie war einfach zu oft am Wochenende weg gewesen, hatte zu viele Fragen gestellt und war genau dann verschwunden als man sie als Brutkasten hatte benutzen wollen.
Lyle hatte sie angerufen und ihr gesagt, dass sie zurück kommen konnte. Lyle. Das war so eine Sache mit Lyle. Eine Zeit lang hatte sie es wirklich geschafft ihm zu vertrauen, doch jetzt kamen ihre Zweifel zurück. Sie konnte einfach nicht glauben, dass er sich dermaßen geändert hatte. Egal ob er Amy nun liebte oder nicht.
Jarod schien es ähnlich zu gehen. Nur hatte er Lyle niemals vertraut. Also hatte sie ihm versprochen, ihn im Auge zu behalten.

nächster Tag
Miss Parkers Haus


Miss Parker war so müde wie schon lange nicht mehr. Der Abschied von Ashley und Jarod war ihr sehr schwer gefallen, der Flug war anstengend gewesen und sie hatte die letzte Nacht mal wieder nicht geschlafen.
Sie ließ ihre Tasche auf ihr Bett fallen und wählte Sydneys Nummer. „Hallo Sydney.“

„Miss Parker? Sind Sie schon wieder zuhause?“, fragte Syd.

„Schon ist gut“, sie ließ sich aufs Bett sinken. „Sydney, Sie müssen mir helfen. Ich kann nicht mehr. Ich hab seit fast einer Woche nicht mehr richtig geschlafen. Die Stimmen lassen mich einfach nicht in Ruhe. Sie schreien so lange im meinem Kopf bis ich die Nerven verliere....“

„Haben Sie mal versucht mit Ashley zu reden?“

„Mit Ashley? Nein, wieso?“

„Ashley hat Eltern mit zwei sehr ausgeprägten, sehr ungewöhnlichen Gaben. Sie muss sie auch haben. Wir wissen das sie sich weigert zu simulieren, doch das heißt nicht das sie es nicht kann. Aber warum sollte ein Kleinkind erwachsene Menschen anlügen, vor denen sie damals wahrscheinlich auch Angst hatte. Wenn Sie mich fragen hat ihr jemand einen Rat gegeben und es geschafft sie zu überzeugen. Ihr klar zu machen, dass es das beste für sie ist wenn sie es nicht tut. An dieser Stelle kommen die ins Spiel. Ich bin mir ziemlich sicher das sie es waren und da Ashley weder so verwirrt ist wie Ethan noch unter Schlafentzug leidet wird sie einen Weg gefunden haben damit umzugehen“, erklärte Sydney.

„Das .... ist ... verrückt. Aber es könnte wahr sein“, gab Miss Parker zu. „Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Danke Syd. Ich werde sie morgen anrufen, sie wird jetzt schon schlafen“, sagte sie. „Wir sehen uns morgen.“ Sie drückte das Gespräch weg und hörte den Anrufbeantworter ab, während sie ihre Sachen auspackte.

Amys Stimme erklang: „Hi. Ich hoffe du bist gut angekommen. Covey sagte ich soll dir sagen, dass du dich morgen verkabeln sollst. Offenbar haben die da oben langsam genug. Soweit ich weiß haben sie in den Gerichtshöfen und so schon Verhaftungen durchgeführt und kleiner Außenstellen des Centres hochgehen lassen und jetzt ein internationales Meeting einberufen, wegen der Niederlassungen im Ausland. Auf deinem Esstisch liegt eine Schussfeste Weste ala drei Engel für Charlie, eine FBI Marke und eine weitere Waffe. Coves sagt aber dass es nicht unbedingt morgen schon losgehen soll. Ich glaube er bilckt da selber nicht mehr so durch. Jameson war heute Morgen bei dir und hat dein Haus 'entwanzt'. Mach kein Scheiß, wir sehen uns Morgen.“

Miss Parker starrte den Anrufbeantworter an. Es konnte also jeden Tag losgehen und Amy schein darüber nicht besonders begeistert und wahrscheinlich sah Covey das genau so.

In Gedanken versunken ging sie ins Esszimmer und fand dort tatsächlich eine Korsett-ähnliche Schutzweste. eine FBI Marke und eine weitere Waffe.

nächster Morgen
Centre
Miss Parkers Büro


Lyle riss die Tür auf. „Du solltest mir doch Bescheid sagen wenn du wieder da bist!“

„Das habe ich wohl vergessen“, log Miss Parker ohne aufzusehen.

„Raines will dich sprechen“, verkündete Lyle.

„Erledigst du jetzt schon Botengänge?“, stichelte Miss Parker.

Lyle hob eine Braue. „Du gehst jetzt besser“, sagte er und hielt die Tür auf.

Miss Parker ließ sich Zeit und stöckelte, ohne ihn zu beachten, an ihrem Zwilling vorbei.

Schweigend folgte Lyle ihr.

Entnervt blieb sie stehen. „Hab ich Honig am Arsch oder warum latscht du mir nach? Ich finde den Weg auch alleine!“

Lyle hob die Hände. „Ich weiß das du lieber in... bei den anderen wärst aber das brauchst du nicht an mir auszulassen. Ich wollte dich nur begleiten.“

„Ich brauche keine Leibgarde, danke“, sagte sie hochmütig und schritt davon.

Raines Büro

Wütend stieß sie Türen auf. „Was ist so wichtig?“

Raines sah auf. „Miss Parker! Wie schon das sie wieder da sind.“

„Ich kreig mich gar nicht mehr ein vor Freude“, meinte sie trocken und hob erwartungsvoll eine Augenbraue.

„Nun, Sie müssen wissen normalerweise dulde ich das Verschwinden eines Mitarbeiters nicht ohne weiters“, begann Raines.

„Normalerweise, sind sie für das Verschwinden von besagten Mitarbeitern verantwortlich“, warf Miss Parker ein.

Raines überhörte sie. „Sie sind nur hier, weil ihr Bruder, warum auch immer, die Hand für Sie ins Feuer gelegt hat. Sie sollten das wissen. Stecken sie ihre Nase nicht mehr in Angelegenheiten, die Sie nichts angehen!“, keuchte er.

Miss Parker hob eine Augenbraue. „Drohen Sie mir?“

„Sehen Sie das wie Sie wollen. Sie können gehen.“

Fahrstuhl

In letzter Sekunde sprang Amy mit in den Fahrstuhl.

Miss Parker sah nur kurz auf, doch Amy begann sofort los zu quasseln: „Lyle ist komisch, in letzter Zeit.“

„Ist er doch immer.“

„Nein, ich meine, er wohnt praktisch in Raines Büro. Ich hab ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Wir haben ihn nicht informiert, aber..“

Miss Park wurde hellhörig. „Du meinst, er könnte Raines was gesagt haben?“

Deprimiert zuckte Amy mit den Schultern. „Möglich... Ich... Covey wollte uns Bescheid geben wenn das Meeting vorbei ist. Dann sehen wir weiter. Sei nur vorsichtig was du zu Lyle sagst.“ Amys aufmunterndes Lächeln misslang ihr gründlich.

Der Fahrstuhl kam zum Stehen. Amy stieg aus.
Miss Parker sah ihr hinterher. Amy hatte genau das angedeutet, was ihr seit Tagen durch den Kopf ging.

Abends
Miss Parkers Haus


Miss Parker wollte Ashley anrufen, doch stattdessen fand sie nur eine kurze Nachricht auf ihrem Anrufbeantworter. „Covey hat uns informiert; wir sind auf dem Weg nach Blue Cove!“

Miss Parker riss die Augen auf und stürzte zum Telefon. Das konnte er doch nicht machen! Schon gar nicht mit Ashley im Schlepptau; das war einfach viel zu gefährlich. Sie versuchte es erst bei ihnen zuhause, dann auf Jarods Handy, dann auf Ashleys. Wütend knallte sie den Hörer auf die Gabel, als niemand abnahm. Doch dann kam ihr ein anderer Gedanke. Was wenn Amy Recht hatte? Was wenn Lyle wirklich ein doppeltes Spiel spielte? Dann wusste das Centre sicher jetzt schon wo Ashley und Jarod wohnten und sie waren somit in Blue Cove sicherer als in Santa Barbara.

Sie hasste das Gefühl nichts tun zu können. Man hatte ihr und Ashley ausdrücklich verboten Lyle auf den Zahn zu fühlen und das Meeting schien immer noch kein Ende genommen zu haben. Ihr blieb nichts anderes übrig als zu warten.

nächster Morgen

Als Ashley und Jarod in Blue Cove landeten war Miss Parker längst wieder im Centre.

„Wie ich deine Mutter kenne, hat sie mit Sicherheit nichts Essbares im Haus. Ich setzte dich dort ab und fahre dann Einkaufen. Wir haben Glück, dass ihr Haus ziemlich abseits liegt, aber sei trotzdem vorsichtig.“, mahnte Jarod.

„Warum komme ich nicht mit einkaufen?“, fragte Ashley.

„Zu gefährlich. Ein Bekannter hat hinterdem, Haus ein weiters Auto abgestellt nur für alles Fälle“, sagte Jarod. „Bitte sei wirklich vorsichtig, Ashley.“

„Natürlich, Daddy“, sagte Ashley.

später
Miss Parkers Haus


Ashley war fürchterlich aufgekratzt. Sie hatte zwar Angst, doch sie war auch ziemlich aufgeregt. Neugierig sah sie sich in dem Haus um; es gefiel ihr. Ihre Mutter musste es lieben.
Sie wanderte durch das Haus und sah sich die Bilder an, als sie plötzlich die Stimme ihrer Großmutter durchzuckte. Ashley erschrak so sehr, dass sie das Bild das sie ihren Icetee fallen lies. Es kümmerte sie nicht. Sie stürzte zum nächst besten Telfon. Woimmer ihr Vater auch einkaufte, dort hatte er keinen Empfang.
Sie fand einen kleinen Block und schieb eine Notiz für ihn, während sie Covey erzählte was sie gehört hatte.
Entgegen seiner Warnung, stolperte sie nach draußen und fand dort tatsächlich ein Auto. Auch wenn sie niemals im Centre in Blue Cove gewesen war, wusste sie genau wo sie hin musste.

währenddessen
Centre


„Was ist denn jetzt schon wieder“, fragte Miss Parker sichtlich gereizt, als sie Raines Büro betrat.

Willy und Jameson bauten sich, kaum war sie zugefallen, vor der Tür auf.

„Was geht hier vor?“

Lyle trat aus dem Schatten.

Raines kam um den Schreibtisch herum. „Nun, wie ich höre Miss Parker, verkehren Sie zur Zeit mit unserer Regierung.“

„Tu ich das“, fragte Miss Parker ohne mit der Wimper zu zucken.

Lyle lächelte und zu seiner Überraschung lächelte sie zurück. Sie verstand es tatsächlich ihn zu verwirren. Lyle hatte sie selten so ruhig gesehen.

„Nun, Sir, ich wüsste gerne, was sie nun von mir wollen“, sagte Miss Parker.

„Namen“, sagte Raines sofort. „Ich will wissen wer alles damit in Verbindung gebracht wurde, ich will wissen welche Informationen Sie bereits weitergegeben haben!“; keuchte er.

„Ausgeschlossen“, erwiderte Miss Parker. „Nun, warum fragen Sie nicht Lyle?“

„Sie wissen genauso gut wie ich, das ich nur eine Randfigur war. Sie hingegen wissen alles“, sagte Lyle kühl.

„Genauso gut, wie ich wusste, dass Sie Schiss kriegen würden, Bruderherz“, sagte Miss Parker kühl. „Lassen Sie mich raten, als man Sie in Kenntnis setzte, dass ich zurück kommen würde und Sie beauftragte mit Raines zu sprechen, haben Sie das auch getan. Nur Raines wusste zu diesem Zeitpunkt schon, dass man den Centre auf den Fersen war. Er verdächtigte mich, aber nicht Sie. Als Sie dann aber begannen davon zu reden, dass ich weiterkommen sollte wurde er misstrauisch. Er wollte, das Sie ihm alles sagen, was Sie wissen, auch wo Jarod und meine Tochter sind, doch Sie wussten nicht viel und deswegen bin ich jetzt hier.“

„Eins muss man ihnen lassen, Sie sind nicht blöd“, erwiderte Lyle.

Raines hat offensichtlich nicht viel für das Gespräch der Zwillinge übrig. „Du Frage ist nun, tun ...“

„Wenn Sie jetzt sagen, es ist für die Familie, kotze ich“, warnte Miss Parker ihn. „Wie ich schon sagte, es ist ausgeschlossen.“

Raines nickte Willy zu. „Dann haben wir leider keine Verwendung mehr für sie, Miss Parker.“

Miss Parker verdrehte die Augen. „Ich dachte für so was hätten wir Cleaner“, sagte sie als Willy seine Waffe auf ihre Brust richtete.

Als er abdrückte versuchte sie mit aller Kraft ihre Reflexe zu unterdrücken.
Getroffen ging sie zu Boden.

„Lassen Sie sie..“, Raines brach ab als Miss Parker sich wieder aufrappelte. Sie stöhnte. „Das war nicht nett“, sagte sie, zog ihre Waffe und jagte Willy eine Kugel in den Kopf. Dann zielte sie auf Raines.

Währenddessen klingelte in ihrem Büro ununterbrochen ihr Handy, ohne das es jemand hörte.

Strasse

„Verdammt, verdammt, verdammt! Wozu hat diese Familie eigentlich Handys?“, wütend schmiss Ashley ihr eigenes auf den Beifahrersitz. Sie konnte das Centre jetzt sehen und sie war anscheinend nicht die einzige die dort hin wollte.

Mit quietschenden Reifen kam ihr Wagen auf dem großen Parkplatz zum stehen zu stehen. Sie sprang heraus und ging auf einen älteren Mann zu. „Das ging schnell!“ Sie hatte gar nicht gewusst das Covey auch in Blue Cove war.

„Miss Parker, Sie sollten doch zuhause bleiben!“

„Wenn ihre Mutter dadrin wäre und sie ziemlich genau wüssten, dass sie dort wahrscheinlich nicht mehr lebend raus kommt, würden sie dann zu hause bleiben und die Sesamstrasse gucken?“, fragte Ashley angriffslustig.

„Natürlich nicht, aber es ist viel zu gefährlich für Sie hier zu sein!“, protestierte Covey. „Wir kümmern uns darum!“

„Das Sie sich darum kümmern hat Mom doch erst in diese Lage gebracht!“, wütend wollte sie an Covey vorbei stürmen, doch er hielt sie fest.

„Wo wollen Sie hin?“

„Wohin wohl?“

„Ashley, Sie können da nicht rein. Das ist viel zu gefährlich, ihre Mutter würde das sicher nicht wollen“, sagte Covey.

Ashleys Augen blitzen. „Lassen Sie mich los!“, sagte sie und riss sich aus seinem griff frei.

„Ashley!“, Jarod kam auf sie zu. „Bitte Ashley, bleib hier. Ich kümmere mich darum.“

Ashley sah zwischen ihrem Vater und Covey hin und her. „Na schön“, sagte sie.

Jarod umarmte sie kurz, dann ging er gefolgt von einem Duzend Agenten in das Centre hineinen.

Empfangshalle

„Sie können hier nicht rein!“, reif die Empfangsdame aufgeregt. Doch sie verstummte als sie die zwei bewusstlosen Sweeper am Eingang sah.

Jarod war klar, dass das nicht alles gewesen sein konnte. Es sei den sämtliche Sweeper waren anderweitig beschäftigt.

Raines Büro

Miss Parker wurde bewusst, dass sie keine Chance mehr hatten. Sie hatte zwar Amy, Sam, Jameson und ein paar andere auf ihrerer Seite, doch sie hatten weitaus mehr Gegner. Immer mehr Cleaner und Sweeper kamen in den Raum.

Lyle hatte sich unter dem Schreibtisch versteckt.

Direkt vor ihr fiel ein blonder Sweeper. Das Geräumige Büro war zu einem Schlachtfeld geworden.

Plötzlich klirrten die Fenster. Von allen Seiten kamen Agenten in den Raum. Unter ihnen entdeckte sie Jarod.

Sie schoss einer rothaarigen die Waffe aus der Hand und dann in die Knie. Aus den Augen winkeln bemerkte sie das Lyle an dem Schreibtisch rum fummelte. Sie stieg über Raines und ging weiter auf Lyle zu. „Was in aller Welt tun Sie da“, fragte sie und drückte ihm ihre Waffe ins Genick.

Er fuhr herum und schlug ihr ins Gesicht, kümmerte sich dann aber nicht weiter um sie sondern versuchte möglichst schnell den Raum zu verlassen.

Miss Parker starrte ihm hinterher und wurde promt am Arm getroffen. „Verdammt!“

„Zeitzünder!“, brüllte Ashley in ihrem Kopf.

Miss Parker überlegte nicht lange, sondern schrie. „RAUS HIER!“ und hoffte das möglichst viel sie gehört hatten.

Eine Massenwanderung zu allen Möglichen Ausgängen des Centres begann.

Parkplatz

Aufgeregt ging Ashley auf und ab. Alls es knallte fuhr sie herum. Ein der hintere Teil des Centre ging in Flammen auf.
Ashleys Verstand schaltete sich ab. Sie stürmte auf das Centre zu.

Ein Agent hielt sie gegenwärtig fest.
Ashley brach ihm das Handgelenk.
Erschrocken lies er sie los hielt sie aber mit der anderen Hand sofort wieder fest.

Jetzt explodierte auch der vordere Teil des Centres.

„Nein! Moooom. Bitte nicht...“, keuchte Ashley. „Lassen Sie mich los, meine Eltern..“

„Hey“, der Agent drehte ihr Gesicht zu seinem. „Sieh mal.“

Er deutete auf eine große Gruppe die von dem Centre auf sie zu gestürmt kam. Vorne weg erkannte Ashley zwei Gestalten.

„Sind sie das nicht?“, er lies sie los.

Ashley starrte wie gebannt vor sich hin.

Miss Parker blieb bei Covey stehen der in Ashleys Richtung deutete. Kaum eine Sekunde später stand sie vor ihr.

Ashley fiel ihr um den Hals. „Au!“, sagte Miss Parker.

„Oh, 'tschuldigung.“, Ashley löste sich von ihr.

Bevor Miss Parker etwas erwidern konnte kam auch Jarod. Ashley umarmte auch ihn. „Alles ok bei dir, Kleine.“

Ashley nickte.

Miss Parker beute sich zu ihr runter. „Hör zu. Ich weiß du willst das nicht hören, aber wir reden später, wenn hier alles geklärt ist, okay? Bitte setzt dich in den Wagen.“

Ashley nickte wieder nur und machte sich auf den Weg. Unterwegs traf sie den Agent der sie festgehalten hatte. „Hey, ähm... danke. Und das mit ihrer Hand tut mir leid!“

„Schon gut. Ich will gar nicht wissen wo du das gelernt hast“, sagte er.

Miss Parker sah Ashley hinterher und wandte sich dann an Jarod. „Wir sollten nachsehen, ob ... wer noch unter uns weilt“, sagte sie trocken.

Plötzlich krachte es noch einmal und die Flammen im Centre loderten von neuem auf.
Erschrocken presste Miss Parker sich an Jarod.

„Hier sind Sie ja“, sagte Covey.

Erleichtert stellten sie fest, dass nicht nur Sam und Amy sondern auch Broots und Sydney ihm folgten.

„Was ist mir Jameson“, fragte Miss Parker sofort.

Covey blickte sie unentwegt an.

„Oh... ähm.. und Lyle?“

„Es tut mir Leid“, sagte Covey sanft.

„Das muss es nicht. Er war ein Arsch. Und es war klar, dass... beide Seiten Verluste erleiden mussten“, sagte Miss Parker langsam.

Amy zitterte. „Unfassbar, dass er mich zweimal derart veraschen konnte“, sagte sie mit merkwürdig hoher Stimme. Miss Parker legte ihr eine Hand auf den Arm und wandte sich an Covey. „Könnten Sie morgen einfach anrufen? Ich glaube nicht das es viel nützt wenn wir hier im Weg rum stehen.“

Covey nickte knapp.

Jarod wandte sich an die anderen „Ihr könntet Morgen zum Essen kommen.“

Auto

„Hey“, Miss Parker kletterte zu Ashley auf die Rückbank.

„Hey.“

„Hör zu, Schatz. Ich bin furchtbar stolz auf dich. Ich weiß noch nicht was du gemacht hast, aber ohne dich wäre ich jetzt nicht hier. Danke“, sprudelte Miss Parker hervor.

Ashley lächelte beschämt. „Bedank dich bei deiner Ma. Ohne sie..“

„Das meine ich nicht, du hast alles ins Rollen gebracht und so weiter. Ich hätte wahrscheinlich die Nerven verloren. Ich bin stolz auf dich.“

„Ich auch“, sagte Jarod und lies die Autotür hinter sich zu fallen.

„Ich auch“, sagte Amy. „Rutscht Mal ein bisschen da hinten.“

„Schmeist ne Party für mich“, sagte Ashley trocken.

„Nein, wirklich“, sagten Amy, Miss Parker und Jarod im Cohr.

Ashley lachte. „Ihr seht ziemlich demoliert aus“, sagte sie. „Wollen wir nicht einen zwischen Stopp im Krankenhaus einlegen.“

„Nein, das geht schon“, sagte Miss Parker.

„Wie schön, dass du uns auch fragst“, witzelte Amy.

„Ich frag mich gerade, was du in unserem Auto zu suchen hast.“

„Meins ist in die Luft geflogen.“

„Na dann.“, sagte Miss Parker. „Hör mal Jarod, du hast alles eingeladen, also kocht DU auch, verstanden?“

„Sicher“, sagte Jarod. „Sag, mal Schatz, wieso redest du eigentlich jetzt so viel?“

„Keine Ahnung“, sagte Miss Parker. Sie war wirklich total aufgekratzt.

„Weist du, Parker, du wirst Morgen noch genug zu tun haben“, sagte Ashley. „Nicht nur das Morgen vermutlich alles aus diskutiert wird, die Reporter werden euch auffressen, denen kannst du dann einen Knopf an die Backe quatschen.“ Sie hielt schon inne. „Oh und hab ich euch schon eröffnet, dass ihr wahrscheinlich Kronzeugen in den meisten Prozessen werdet? Ihr kriegt Leibwächter und solche tollen Sachen und dann dürft ihr euch alles von der Seele quatschen.“

Miss Parker und Jarod tauschten düstere Blicke aus. „Na wunderbar“, sie hatte wirklich gehofft, das es jetzt vorbei war. „Ich hoffe nur das geht schnell!“

zwei Jahre später
Haus der Parkers
Wohnzimmer


„Nein Schatz, leg das hin... Nein, gib mir das“, Hailey zog 'Baby Parker', den sie und Ethan adoptiert hatten, die das Hochzeitsfoto von Jarod und Miss Parker aus der Hand.

„Hey, mein Liebling Kousin!“, Ashley lachte. „Na wie geht’s dir Kleiner? Hallo Hailey.“

„Ashley! Wie war das College?“

„Wunderbar“, grinste Ashley. „Sag mal hast du meine Mom gesehen?“

„Sie muss hier irgendwo rumlaufen.“

„Ich seh mal nach.“

Küche

„Hier steckst du!“

„Ashley“, Miss Parker tippelte auf Ashley zu. „Wie lange bist du schon hier?“, fragte sie und umarmte sie.

„Ungefähr 5 Minuten... Mom, du erwürgst mich!“

„Oh, 'tschuldigung. Ich hab dich eben vermisst.“

„Wist ihr, ihr seit schwerer zu finden als die verdammte Nadel im Heuhaufen“, Amy lehnte im Türrahmen. „Hi.“

„Hallo Amy“, sagte Ashley.

„Du siehst klasse aus, kleines. Oh, Debbie wartet draußen auf dich.“

Ashley nickte und ging auf die Terrasse.

„Kannst du das Mal bitte halten?“, Miss Parker drückte ihr eine Salatschüssel in die Hand. „Danke.“

Amy musterte sie.

„Was?“

„Weist du, es sollte verboten werden ein Baby zu kriegen und hinterher auszusehen, als käme man gerade vom Laufsteg“, sagte Amy.

Miss Parker grinste.

„Noch dazu wenn man so alt ist wie du“, setzte Amy angriffslustig hinzu.

„Was soll das denn heißen?“

Amy lachte. „Nix. Wo ist sie denn? Ich will sie sehen! Meine Mom hat mir am Telefon vor geschwärmt.“

„Sie schläft, du kannst sie später sehen. Bring den Salat bitte raus.“

Terrasse

„Na Grillmeister“, Miss Parker trat von hinten an Jarod.

„Na“, die Grillzange in der Hand drehte er sich um und küsste sie. „Es kann gleich losgehen.“

„Gut“, Miss Parker wandte sich ab. „Oh. Hallo Syd. Wie geht es dir?“


„Parker. Du siehst umwerfend aus. Mir geht es gut und dir?“, fragte Sydney lächelnd.

„Seit die Verhandlungen vorbei sind geht es mir fantastisch“, grinste sie. „Oh, Broots könnten Sie Major Charles sagen, dass wir jetzt essen? Er ist im Büro!“

Parker schaute sich zufrieden um und lächelte. Es hätte nicht besser laufen können. Ashley war jetzt am College und studierte erfolgreich. Ethan und seine Frau waren da und Parker hatte endlich die Gelegenheit Haily richtig kennen zu lernen.
Aber auch in ihrem eigenen Leben lief es nun besser als je zuvor. Kurz nachdem die Verhandlungen vorbei waren, hatten sie und Jarodgeheiratate und die gesamte Familie und alle Freunde waren anwesend, fast wie heute auch.
Traumhafter hätte es gar nicht sein können.
Zudem waren sie auch mit Nachwuchs gesegnet. Ihre kleine Tochter erblickte vor nicht all zu langer Zeit das Licht der Welt. Parker lächelte über Amys Bemerkungen. Nicht mal sie selbst wusste, wie sie es schaffen konnte in so kurzer Zeit wieder so schlank zu werden.
Sie drehte sich etwas und beobachtete, wie ausgelassen und fröhlich alle waren und es war ihr, als hätte sie jetzt endlich das Leben was sie niemals haben durfte, aber immer haben wollte. Nun konnte es ihr niemand mehr nehmen.


Anmerkung: An dieser Stelle möchte ich noch mal MissCatherine danken, die nicht nur eine hervorragende Beta-Leserin war und mir, besonders bei diesem Kapitel, immer mit ihren Ideen weiter geholfen hat, sondern auch den 'Schlusssatz' verfasst hat.


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