Family Secrets by LadyIce, admin
Geht es dir auch wirklich gut? by LadyIce
Anmerkung: Ich kann mich im Moment nur schwer dazu bewegen weiter zu schreiben, aber Feedback hilft mir meistens sehr ;)

Family Secrets

drei Wochen später
Jarods Haus


Ihren Koffer in der Hand schloss Miss Parker die Haustür auf. Kaum schwang sie auf sprang ihr ein kleines, beiges Wollknäuel entgegen.

„Hey!“, brüllte Ashley, die anscheinend gerade auf dem Weg ins Wohnzimmer gewesen war. „Wie oft soll ich dir noch sagen, das du das nicht manchen sollst?“

Das Wollknäuel lies von Miss Parker ab und stürmte schwanzwedelnd auf Ashley zu die ihn hoch nahm. „Hm, ich schätze, dass mit der Erziehung müssen wir noch üben“, sie wandte sich Miss Parker zu. „Hallo Mom“, sagte sie und umarmte Miss Parker sichtlich erfreut.

„Hallo Kleines“, Miss Parker stellte ihren Koffer ab. Und musterte Ashley. „Und was soll das sein“, sagte sie, auf das Wollknäuel deutend.

„Das ist mein Hund Barney“, erklärte Ashley. „Ist er nicht süß?“

„Total“, meinte Miss Parker trocken.

„Parker!“, Jarod war im Flur aufgetaucht. „Warum habt ihr mir nicht Bescheid gesagt?“, fragte er und küsste sie.

„Sie ist erst seid einer Minute da“, sagte Ashley und lies Barney runter. „So, wann müsst ihr heute Abend los?“

Jarod sah auf seine Uhr. „Ungefähr in drei Stunden“, sagte er. Jarod und Miss Parker waren auf Coveys 50 Geburtstag eingeladen. Soweit Miss Parker wusste, würde es eher ein Geschäftsessen als eine Geburtstagsfeier werden.

Drei Stunden später
vor dem Haus der Coveys


„Hier wohnt Covey? Wow, es lohnt sich offenbar beim CIA Karriere zu machen“, meinte Miss Parker als Jarod vor dem Anwesen parkte.

„Hm“, sagte Jarod nur.

„Hast du das Geschenk?“

„Sicher.“

Miss Parker lächelte schmal und küsste ihn kurz. Dann stieg sie aus und ging mit Jarod die Treppen hoch.

„Habe ich dir eigentlich schon gesagt wie bezaubernd du heute Abend mal wieder aussiehst?“, fragte Jarod während sie darauf warteten, dass die Tür geöffnet wurde.

„Nein, noch nicht“, meinte sie. „Aber ich gebe das Kompliment gerne zurück.“

Ein Hausmädchen öffnete die Tür, nahm ihnen das Geschenk ab um es zu den anderen zu legen und führte sie zu den anderen.

Miss Parker blieb in der Tür stehen. „Ich hasse solche Partys“, wisperte sie Jarod zu kaum war das Hausmädchen verschwunden. Sie lies ihren Blick über die Masse aus Smokings und Cocktailkleidern schweifen und seufzte. Es war doch immer das Gleiche. Die meisten der Anwesenden wünschten sich woanders zu sein , während sie ein gequältes Lächeln aufsetzten und über Themen diskutierten, die sie im Grunde doch nicht interessierten. Normaler Weise blieb Miss Parker gerade so lange wie sie musste und ging möglichst jedem Gespräch mehr oder weniger höflich aus dem Weg, aber dieses Mal würde sie ausharren UND freundlich seien müssen.
Die Tatsache, dass sie und Lyle die Seiten gewechselt jetzt für die CIA arbeiten hatte bis nach Washington hin Diskussionen und Zweifel hervorgerufen.

Jarod nahm ihre Hand und zog sie hinter sich her. „Wir schaffen das schon.“

Auch die Tatsache, dass Jarod, der ja nicht ausgebildet worden war, weiter für die CIA arbeitete hatte eine Menge Kritik hervorgerufen. Miss Parker war sich nicht sicher, ob Jarod und Ashley nun, da man wusste wer, oder besser was sie waren, wirklich sicher waren und der Gedanke, dass es auch in der Regierung Macht versessene Psychopathen geben könnte, die liebend gern ein wenig an den beiden wichtigsten Menschen in ihrem Leben herum forschen würden, machte Miss Parker beinahe verrückt, doch Jarod zeigte eine unglaubliche Ruhe und Vertrauen in Covey und seine Mitarbeiter und sie wusste, das er niemals seine oder gar Ashleys Freiheit gefährden würde.
Miss Parker seufzte.

„Hey, du bist seine Lieblingsagentin, es war doch klar dass er dich einlädt“, sagte Jarod der ihr Seufzen offenbar fehlinterpretiert hatte.

„Lass das Mal nicht Amy oder sonst jemanden hier hören“, meinte sie lächelnd.

„Wie schön, dass Sie kommen konnten“, das war Covey.

„Mr Covey“, Miss Parker lächelte strahlend. „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.“

Covey war sehr ehrgeizig. Er würde beinahe alles tun um den Centre-Fall zu lösen, aber indem er die Parker Zwillinge eingestellt hatte, hatte er einiges riskiert und obwohl sie keine besonders guten Start gehabt hatten arbeitete Miss Parker jetzt sehr gerne mit ihm zusammen und sie wollte nicht, dass er wegen ihr noch mehr Probleme bekam. Deshalb musste sie sich 'vertrauenerweckend' geben, was immer das auch heißen sollte.

Auch Jarod gratulierte und nachdem er Miss Parker versichert hatte, dass sie mal wieer großartig aussah ging er um andere Gäste zu begrüßen.

„Auf ins Schlachtfeld!“

später
Terrasse


„Hier steckst du also! Ich habe dich schon überall gesucht“, sagte Jarod und schlenderte zu Miss Parker die am Geländer lehnte und in die sternenklare Nacht starrte.

Als Jarod sie ansprach blinzelte sie und drehte sich zu ihm um. „Ja. Ich musste mal von den ganzen Monstern dadrin weg“, meinte sie lächelnd.

„Wenn du willst können wir fahren. Ich habe auch wenig Lust noch länger hier zu bleiben.“

„Dann nichts wie weg.“

nachts
Jarods Haus


'Nein! Moooom. Bitte nicht...“ Schweißgebadet fuhr Miss Parker hoch. Was war das gewesen? Ein Traum? Wenn dann war es ein verdammt realer gewesen. Ohne es wirklich zu realisieren langte Miss Parker nach ihrem Morgenmantel. Ihre Füße trugen sie wie von alleine zu Ashleys Zimmer .

Ashleys Zimmer

Ashley lag lang ausgestreckt und schlafend auf ihrem Bett. Das Licht brannte und der Fernseher lief. Vielleicht war es ja auch der Fernseher gewesen den sie gehört hatte, überlegte Miss Parker. Aber Ashleys Zimmer lag ganz auf der anderen Seite der Flures.
Miss Parker wischte den Gedanken weg und schaltete den Fernseher aus. Sie deckte Ashley zu und löschte das Licht.

Jarods und Parkers Zimmer

Als Miss Parker zurück kam war Jarod wach und sah verwirrt hin und her. „Da bist du“, sagte er als er Parker entdeckte.

„Da bin ich“, sie kletterte zurück ins Bett und schmiegte sich an ihn.

„Alles ok?“

„Bestens“, log sie.

Jarod merkte sofort, dass sie nicht die Wahrheit sagte, beschloss aber dass es vermutlich besser war, wenn er die Sache fürs erste ruhen ließe und hoffte, dass sie sich ihm später anvertrauen würde. Er zog sie enger an sich. „Du zitterst ja“, stellte er fest.

„Was? Quatsch!“ Miss Parker war sich inzwischen ziemlich sicher, dass es Ashley gewesen war, die sie hatte schreien hören.

Nächster Morgen
Esszimmer


„Dad?“

Jarod sah von seiner Zeitung auf. „Guten Morgen, Kleine.“

„Morgen“, murmelte Ashley und goss sich geistesabwesend einen Kaffee ein. „Warst du gestern Nacht noch mal in meinem Zimmer?“

„Nein. Wieso?“

Ashley zuckte mit den Schultern. „Nur so. Dann war es wohl Mom, die das Licht und den Fernseher ausgeschaltet hat.“

Jarod nickte. „Ich hab bemerkt, wie sie gestern plötzlich verschwunden ist.“

„Na dann,...“ Ashley langte nach dem Zucker. „Wo steckt sie eigentlich? Ich habe sie den ganzen Morgen noch nicht gesehen.“

„Sie packt ihre Sachen. Ich bringe sie dann gleich zum Flughafen.“

Ashley rührte in ihren Kaffee rum. „Ich wünschte, wir wüssten wenigstens wann sie das nächste Mal kommt“, sagte sie traurig.

Jarod nahm ihre Hand. „Ashley, Schatz, du weißt doch....“

„Ja ja, ist schon klar“, unterbrach Ashley ihn. Sie stand auf und lies ihren Kaffee unangerührt stehen.
An der Tür stieß sie auf Parker. „Mom!“

Miss Parker zog eine Augenbraue hoch. „Ashley“, sagte sie beinahe fragend.

Ashley rauschte an ihr vorbei. „Ich ghe mit Barney raus.“

„Was ist denn in die gefahren?“, fragte Miss Parker und nahm sich ebenfalls einen Kaffee.

„Sie vermisst dich“, sagte Jarod.

Miss Parker lies sich auf einen Stuhl sinken. „ Es ist ja nicht so als würde ich nicht auch öfter hier sein wollen, ich meine ich tue wirklich was ich kann, aber..“, sie schluckte und schloss die Augen um sich zu fassen. „Ich wünschte, es wäre endlich vorbei“, wisperte sie.

Jarod wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Er stand auf, kam hinter Parker und legte ihr die Hände auf die Schultern. „Ich bin sicher, es wird schneller gehen als du jetzt vielleicht denkst.“

Miss Parker drehte sich zu ihm um. „Gerade du müsstest wissen, dass es Jahre dauern kann das Centre zu stürzen. Immer hin haben sie Geschäfte mit dem Militär gemacht. Mich würde es noch nicht mal wundern, wenn sogar Leute in Washington wüssten was hinter dem Centre steckt. Und nebenbei hat das Centre auch einen ganz schönen Haufen Geld. Wenn ich ehrlich bin habe ich nie daran geglaubt, dass jemand überhaupt etwas gegen das Centre ausrichten kann“, sie stand auf.

„Weshalb hast du eine Meinung geändert?“,

„Wer sagt, dass ich das habe?“

„Na ja, sonst wäre es ja ziemlich sinnlos gewesen selbst gegen das Centre zuarbeiten“, meinte Jarod.

Miss Parker zuckte mit den Schultern. „Lyle meinte es würde mir den Arsch retten.“

„Seit wann hörst du auf Lyle?“

Miss Parker verdrehte die Augen. „Wir müssen los.“

Flugzeug
später


Angespannt lehnte sie sich in ihrem Sitzt zurück.
Eine Zeit lang hatte sie wirklich gedacht, dass alles gut werden konnte und nun musste sie immer öfter fest stellen, dass sie offenbar falsch gelegen hatte.
Sie liebte Jarod und auch wenn keiner von ihnen die drei Worte bisher ausgesprochen hatte, war sie sich ziemlich sicher, dass es umgekehrt genauso war. Dennoch wäre es lächerlich zu behaupten, dass sie eine besonders offene Beziehung führten. Es viel ihr nicht gerade leicht über ihre Gefühle zu reden und wenn sie mal mit Jarod allein war wollte sie die Zeit nicht mit Reden verschwenden.
Vielleicht war es ein Fehler. Vielleicht war alles einfach ein großer Fehler.
Jedesmal viel ihr der Abschied von Jarod und Ashley schwerer und jedesmal wenn sie aus Santa Barbara zurück kam war sie verwirrter. Das führte unweigerlich dazu, dass sie sich nicht voll und ganz auf ihre Arbeit konzentrieren konnte und das wiederum konnte sehr gefährlich für sie alle werden.
Sie seufzte abermals und verdrängte den Gedanken auf die selbe Art wie sie es immer tat.

Plötzlich spürte sie ein seltsames Kribbeln im Nacken. Als ob jemand sie beobachten würde. Sie kramte ihren Schminkspiegel hervor und betrachtete die Personen die hinter ihr saßen.
Jeder von ihnen schien mit seinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt. Mit Ausnahme eines blonden Mannes, der Tatsächlich im ihre Richtung sah. Normalerweise wäre das ja nichts besonderes gewesen, aber der Ausdruck der sich auf seinem Gesicht wiederspiegelte schockte sogar Miss Parker. Es war blanker Hass.

Als sie gelandet waren versuchte Miss Parker den Mann im Auge zu behalten, aber er verschwand kaum, dass sie den Flughafen betreten hatte.

Nächster Tag
Centre
Miss Parkers Büro


„Ähm,... Miss Parker?“, vorsichtig schritt Broots auf seine Chefin zu, die angestrengt auf den Bildschirm ihres Computers starrte. Er zögerte. In den letzten Wochen schien sie extrem gut gelaunt. Besonders vor manchen Wochenenden, doch wenn sie dann am nächsten Montag zurückkehrte, sah sie meistens ziemlich traurig aus und war ziemlich still. Sie vergaß dann sogar ihn zu triezen.
Broots fragte sich, wo sie wohl immer hinfuhr.

„Broots! Haben Sie noch nie was von klopfen gehört, bevor Sie ein fremdes Büro betreten?“, fuhr sie ihn an.

Fremdes Büro, dachte Broots. Das war eine interessante Art es einzuordnen. Er räusperte sich. „Ich habe mehrmals geklopft.“

Sie sah verwirrt aus. „Oh!“, Miss Parker stellte den Bildschirm ihres Computers aus. Sie wollte nicht, dass Broots das sah. „Wollten Sie was bestimmtes?“

Mit einem Stirnrunzeln registrierte Broots ihre Geste. „Wir haben neue Informationen über Jarods Aufenthaltsort.“

Immer seit sie von Ashley wusste überkam Miss Parker ein Anflug von Panik, wenn sie diese Worte hörte. Mit aller Kraft versuchte sie sich nichts anmerken zu lassen. „Schön! Das würde aber auch Mal wieder Zeit!“

„Da muss ich Ihnen ausnahmsweise Mal Recht geben“, kam es keuchend von der Tür.
Raines stand mit Lyle, der ein schmieriges Lächeln aufgesetzt hatte und einigen Sweepern, die aussahen, als hätten sie sich Men in Black ein paar Mal zu oft angesehen, in der Tür.

Miss Parker versuchte gar nicht erst ihr Missfallen zu verbergen. „Raines! Was ist der Grund dafür, dass Sie sich den Weg vom Thron der Dunkelheit in dieses Loch begeben haben?“

„Ich denke, Sie sollten Mal darüber nachdenken wie Sie mit ihrem Vorgesetzten und Vater sprechen.“

Miss Parker hätte sich am liebsten direkt auf seine blank polierte Glatze übergeben.

Es folgte ein halbstündiger Vortrag über die neue Familie waren und darüber, dass sie es noch immer nicht geschafft hatte Jarod zurück zu bringen.

Als Raines ihr Büro wieder verließ, warf Lyle ihr ein aufmunterndes Lächeln zu, dass sie nicht erwidern konnte.
Broots beobachtete die Szene schweigend. Das Verhältnis der Parker-Zwillinge schien, zumindest innerhalb des Centres immer noch das Gleiche zu sein, doch Broots würde das Gefühl nicht los, dass sich in Wirklichkeit sehr viel geändert hatte.

Miss Parker war schlecht. Sie beschloss nach hause zu gehen.

Centre Parkplatz

Zügig schritt Miss Parker über den großen Parkplatz. Ihr Magengeschwür machte sich immer deutlicher bemerkbar und sie wollte so schnell wie möglich nach hause.
Sie holte gerade ihre Autoschlüssel hervor, da ihr jemand in den Weg trat. Die Schlüssel fielen auf den Boden. „Hey, können Sie nicht aufpas...“; Miss Parker stockte als sie ihren Gegenüber erkannte. Es war der Mann aus dem Flughafen. „Verfolgen Sie mich?“, fragte sie scharf-

„Das haben Sie sehr gut erkannt, Miss Parker“, er drückte ihr einen Umschlag in die Hand und zog eine Waffe die er auf ihre Brust richtete. „Aufmachen!“

Miss Parker zog eine Augenbraue nach oben und öffnete betont gelassen den Umschlag. Darin waren Fotos von den letzten paar Tagen ihres Lebens. Ein paar waren anscheinend noch älter. Einige zeigten sie zusammen mit Ashley und Jarod. Auch ihren Aufenthalt auf Coveys Party hatte er auf Fotos festgehalten. Die letzten Fotos zeigten sie und Jarod in sehr intimen Posen.
Miss Parker schmiss dem Typ die Fotos vor die Füße. „Sie sind ja krank! Was wollen Sie von mir ?“


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